Saki Stimoniaris hat den Wahlkampf für die Verwaltungsratswahlen eröffnet – auf der Karriereplattform “Linkedin”.

Stimoniaris will als HAM-Interessenvertreter in den Verwaltungsrat

Saki Stimoniaris gilt als Interessenvertreter der HAM International Ltd und Hasan Ismaik. Sogar als “Ismaik-Mandat” wurde seine Rolle für den Mehrheitsgesellschafter der TSV München von 1860 GmbH & Co. KGaA kürzlich vom investorenfreundlichen Portal “dieblaue24” bezeichnet.

Der Aufsichtsratsvorsitzende der KGaA hatte sich selbst für die Verwaltungsratswahlen als Kandidat vorgeschlagen und wurde vom Wahlausschuss des TSV München von 1860 e.V. für die Wahlen zugelassen. Laut “Süddeutscher Zeitung” soll es seitens des Gremiums jedoch Bedenken hinsichtlich eines möglichen Interessenkonflikts gegeben haben, welchen auch die “SZ” identifiziert zu haben scheint: “Ein Interessenkonflikt zwischen einer Tätigkeit für die Investorenseite sowie für den e.V. lässt sich wohl schon mit Blick auf die Frage nach dem Fortbestand der 50+1-Regel, die den Stammvereinen die Entscheidungshoheit sichert, identifizieren. Auch wenn die Investorenseite […] lustigerweise angibt, 50+1 […] verteidigen zu wollen, so ist doch Ismaik ein erklärter Gegner der Regelung und geht sogar gegen sie vor.”

Keine Antwort auf Fragenkatalog von sechzger.de

sechzger.de hatte Saki Stimoniaris bereits am 10.01. um ein Interview zu seiner Kandidatur gebeten und zunächst auch eine Zusage des ehemaligen MAN-Betriebsratsvorsitzenden erhalten. Selbst nach Zusendung des kompletten Fragebogens schien das Interview realisierbar, ehe am 15.01. der Rückzieher mit dem Argument, sich von nun an nur auf den Sport konzentrieren zu wollen und zu einem späteren Zeitpunkt zur Verfügung zu stehen, folgte. Weitere Nachfragen von sechzger.de blieben daraufhin unbeantwortet.

Stimoniaris: Beginnt der Wahlkampf auf “LinkedIn”?

Auf der Karriereplattform “LinkedIn” hat sich Stimoniaris nun in Stellung gebracht und seine Kandidatur bestätigt sowie die dahinter liegenden Beweggründe erläutert. Der sich als “Münchener Bub” in seiner Profil-Info bezeichnende 53-Jährige, der inzwischen zum “Münchener Löwen” herangewachsen sei, stellt seine Ziele für die Tätigkeit im Verwaltungsrat vor, die unter anderem die folgenden Punkte umfassen:

  • Er möchte dazu beitragen, dass der gesamte Verein in wichtigen Fragen mit einer Stimme spricht.
  • Nicht gelöstes Thema der Stadionfrage
  • Nicht gelöstes Thema der Jugendförderung
  • Nicht gelöstes Thema der vereinseigenen Infrastruktur (evtl. Turnhalle, d.Red.)

Stimoniaris betont in seinem Post, “ausdrücklich auch mit denjenigen, die anderer Meinung sind als ich oder die mir aus unterschiedlichen Gründen kritisch gegenüberstehen” in Austausch treten zu wollen.

Die ersten Fragen wurden gestellt

Sechzger.de hat dieses Angebot dankend angenommen und den Fragenkatalog des Interviews (siehe oben) erneut unter Stimoniaris’ Post als Kommentar hinterlassen. Der Katalog dürfte bereits die Kenntnis von Stimoniaris erlangt haben, da dieser kurz darauf das Profil des entsprechenden sechzger.de-Reporters auf “LinkedIn” besuchte.

Auch ein weiterer, kritischer Kommentar findet sich unter Stimoniaris’ Post. Der Urheber kritisiert, dass die von Stimoniaris aufgeworfenen Punkte bereits in dessen Zuständigkeit (als Aufsichtsratsvorsitzender bzw. HAM-Statthalter, d.Red.) fielen und somit schon jetzt mit dessen Mithilfe gelöst werden könnten.

Doch Stimoniaris erhält auch Zuspruch: der vor einem Tag abgegebene Post wurde bei Veröffentlichung dieses Artikels bereits von einer Person mit einem Daumen nach oben versehen. Ein “Experienced Corp Communications specialist” mit Schwerpunkten im “Storytelling” konnte sich offenbar gut mit dem Text in Stimoniaris’ Post identifizieren.

 

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Kraiburger

In einem neuen linkedin-Post beschwört er das “Gemeinsam und Miteinander”.

Ein Zeichen für die Ernsthaftigkeit seines willens wäre wohl, wenn er seinen Auftraggeber mal zu etwas mehr “gemeinsam und miteinander” bewegen würde.

United Sixties

Gut so, jede Werbung für diese wichtige MV 2024 wird helfen, noch mehr Mitglieder für die bedeutenden Zukunftsthemen des Vereins mit seiner Tochtergesellschaft KGaA zu interessieren und sich den Sonntag 16. Juni freizuhalten für die Teilnahme im Zenith und sein Mitgliedervotum.
ob LinkedIn, Gesichtsbuch, insta oder sonstwo im Netz…
Sechzig braucht informierte Mitglieder und dann deren zahlreiches Votum für den Zukunftsweg. 50+1 bleibt !

Stefan Kranzberg

Inzwischen hat Herr Stimoniaris auf den Kommentar seitens sechzger.de geantwortet:

“Vielen Dank für das große Interesse an meinen Gedanken bezüglich meiner Kandidatur für den Verwaltungsrat und der Zukunft von 1860 München. Gerne werde ich in den kommenden Wochen und Monaten hier auf LinkedIn ausführlich zu Themen und Fragen wie Ihren Stellung nehmen. Im Tiefgang statt in der Kurzfassung. Ich hoffe, das ist auch in Ihrem Interesse. Viele Grüße!”

black_belt_blues

“in den kommenden Wochen und Monaten”

Da bin ich mal gespannt. Wahrscheinlich 1 oder 2 Tage vor der MV, um kontroversen und möglicherweise entlarvenden Diskussionen aus dem Weg zu gehen

Linksblau

Die Zahl der Vereinsmitglieder, die von seinem Beitrag erfahren hätte, dürfte überschaubar sein. Am ehesten führt dieser Beitrag noch zu a bisserl Aufmerksamkeit.
Dass er von IGM (wieder?) angestellt würde, finde nach seinem Verhalten als Betriebsrat mindestens schwierig.
Schadet der Gewerkschaft eher als das es ihr nutzt.

Benjisson

Alles hätte man schon lösen können wenn man hätte wollen. Man wollte aber nicht….Für wie Dumm hält uns der Maulwurf?

Kraiburger

Wenn Saki Stimoniaris unbedingt die Interessen des TSV München von 1860 e.V. gegenüber dessen Partnern vertreten will, weshalb tut er das nicht einfach? Möglichkeiten dazu hat er ja genug!

Joerg

Genau das ist es, der “Aufsichtsrat” kann sich ja immer für Sechzig einsetzen, mach et Saki 🤣

black_belt_blues

Schuster, bleib bei deinen Leisten.
Und du, Saki Stimoniaris, bleib bei deinem Ismaik!
Im e.V. hast du nichts verloren und folglich auch nichts zu suchen.
Du bist der personifizierte Interessenskonflikt und solltest gar nicht erst zugelassen werden.