Es gibt nicht wenige, die das Präsidium um Robert Reisinger dafür kritisieren, dass der Präsident die Medien eher scheut und das Präsidium mit seiner Politik eher im stillen agiert: Viele Entscheidungen und Situationen werden oftmals nicht oder nicht transparent genug in den Medien transportiert.

Dass Transparenz jedoch nicht zwingend für ein besseres Klima sorgt, zeigt der heutige Tag eindrucksvoll: Das Präsidium erklärt auf der Homepage www.tsv1860.org logisch und für jeden halbwegs intelligenten Menschen nachvollziehbar, warum der TSV 1860 derzeit in finanziellen Schwierigkeiten steckt – wie übrigens sehr viele Unternehmen wegen Corona.

Sicher ist – die Löwen waren schon vor Ismaik in finanziellen Schwierigkeiten, sonst hätten niemals Anteile verkauft werden müssen. Sicher ist aber auch, dass die Investitionen in der Saison 2016/17 die Situation nicht besser gemacht haben – weitere 20 Millionen Euro an Schulden kamen hinzu. Dass Corona sein übriges dazu beiträgt? Offensichtlich und alles kein Geheimnis.

Normalerweise würden sich die Löwen derzeit in der Sommerpause befinden: Sie wüssten in welcher Liga sie spielen würden, der Dauerkartenverkauf würde vermutlich prächtig laufen und viele Sponsoren hätten ihre Pakete schon gekauft. Nachdem das Sechzgerstadion bzw. die Plätze zu 99% bei den Spielen ausverkauft sind, hat man bei den Zuschauereinnahmen eine solide Planungsgrundlage.

Durch Corona ist alles anders: Niemand weiß, in welcher Liga die Löwen nächstes Jahr spielen. Man kann aktuell weder Dauerkarten verkaufen, noch mit Zuschauereinnahmen planen. Dementsprechend schwierig gestalten sich aktuell auch Verhandlungen mit Sponsoren – das leuchtet jedem Menschen ein, der 2 + 2 oder 50+1 fehlerfrei addieren kann.

Die Führung hat es heute trotzdem noch einmal explizit erwähnt – und wortwörtlich geschrieben: „Wir würden uns freuen, wenn unser Mitgesellschafter sich ebenfalls entschließen könnte, zeitnah einen wirksamen Beitrag zu leisten, die kommenden zwei Jahre für die TSV München von 1860 GmbH & Co. KGaA zu sichern.“

Der simple Grund: Von Hasan Ismaik gibt es seit Monaten außer kryptischen Facebook-Posts kein Lebenszeichen.

Das verschafft dem Blog „DieBlaue24“ wieder Futter:

Überschrift um 11:27 Uhr: „Reisingers Hilferuf an Ismaik“

Aus dem gleichen Stoff bastelt man dann um 13:53 Uhr den nächsten Artikel:

„Kann nur der Aufstieg die Löwen retten? Sind die Löwen finanziell wieder am Ende?“

Damit schürt man Ängste, Emotionen und entsprechende Reaktionen – welche sich in der Kommentarspalte wie üblich in allerlei Beschimpfungen entladen.

Dreist wird es jedoch im Artikel selbst:

„Der Hilferuf verwundert vor allem deswegen, weil Reisinger es in drei Jahren nicht geschafft hat, mit Ismaik persönlich zu sprechen und gewisse Dinge auszuräumen.“

War es nicht Ismaik, der sich bei seinem letzten München-Trip lieber mit ausgesuchten Fans traf, anstatt mit dem aktuellen Präsidium?

Der Gipfel der Verschwörungstheorie wird jedoch im letzten Absatz erreicht:

„Interessant: Auch in der Vorsaison begann nach dem 30. Spieltag die Finanz-Diskussion bei 1860 bis hin zu Insolvenz-Gerüchten (damals stand die Bierofka-Elf nach dem 1:0 gegen Meppen auf Platz 5). Zufall? Danach gewann die verunsicherte Mannschaft nur noch ein Spiel…“

Die Artikel zeigen ihre Wirkung: Nicht wenige glauben, dass das Präsidium tatsächlich den Plan verfolgt, dem TSV zu schaden und ihn kleinzuhalten. Die Beiträge in den Kommentarspalten, die gegen die Netiquette verstoßen und deswegen gelöscht werden, sind nicht wenige.

Wie wir schon neulich geschrieben hatten: Scheinbar ist es einigen beim TSV 1860 derzeit zu ruhig. Wer jetzt für die Unruhe beim TSV 1860 verantwortlich ist – das möge jeder selber entscheiden.

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