Unglaublich, aber wahr: am Samstag startet der Ski-Weltcup in Sölden in die Saison 23/24. Und das nicht etwa in Skandinavien oder Alaska, sondern traditionell in Sölden am Rettenbachferner. Allerdings wird der Weltcup-Auftakt ohne Linus Straßer vom TSV 1860 München stattfinden.

Früher Weltcup-Auftakt stark in der Kritik

Zwar startete der Weltcup seit 30 Jahren immer Ende Oktober / Anfang November in Sölden, aber in den letzten Jahren lässt sich selbst dort über 3.000 m Höhe der Klimawandel nicht mehr wegdiskutieren. So werden die Fahrerinnen und Fahrer am Wochenende über ein Schneeband nach unten brettern, das aus gespeichertem Schnee des letzten Frühlings besteht. Unter Anderen äußerten Ex-Weltmeister Markus Wasmeier und Rekordläuferin Mikaela Shiffrin klare Kritik am frühen Start. “Bis zu welchem Grad sollen wir unsere Umwelt an einen Zeitplan anpassen, den wir haben wollen? Oder sollten wir unsere Zeitpläne an die Umwelt anpassen?” gab die aktuelle Gesamtweltcup-Siegerin zu bedenken. Die FIS ficht das wenig an, denn man “berücksichtigt bei der Planung des Rennkalenders langfristige Trends. Sollten diese darauf hindeuten, dass zu dieser Jahreszeit langfristig keine Rennen mehr abgehalten werden können, dann wird sich die FIS hier anpassen“, verlautbarte die FIS gegenüber dem ORF.

Weltcup-Auftakt ohne Linus Straßer

Das Rennen in Sölden wird ohne Linus Straßer stattfinden. Allerdings weniger aus Termingründen. Der Skilöwe möchte sich in der kommenden Saison weitgehend auf den Slalom konzentrieren, wie er im Interview bei eurosport.de kund tat. Straßer zeigte sich insgesamt mit der Saisonvorbereitung zufrieden, vor allem in Argentinien hätte das DSV-Team vier Wochen lang gute winterliche Verhältnisse vorgefunden. Durch das warme Wetter und den wenigen Schnee in Europa verlief die weitere Saisonvorbereitung jedoch schleppender. Nach zwei Podestplätzen in der letzten Saison (Adelboden und Madonna di Campiglio) möchte Straßer auch in der kommenden Saison “möglichst viel Podestplätze einfahren und bei jedem Rennen um den Sieg mitfahren”.

DSV-Herren gehen dezimiert an den Start

Nachdem der letzte Winter durch den etwas überraschenden WM-Titel für Alexander Schmid noch als akzeptabel durch ging, stehen die Vorzeichen für das DSV-Team für die kommende Saison schlechter. Denn Schmid fällt wegen eines Keuzbandrisses noch länger aus und Pechvogel Stefan Luitz brach sich in der Vorbereitung den Knöchel und wird wahrscheinlich die komplette Saison ausfallen. Nach einem Kreuzbandriss, einem Innenbandriss und einem Bandscheibenvorfall die vierte schwere, langwierige Verletzung für den talentierten Allgäuer, der es mittlerweile schon auf 31 Lenze bringt. Neben Straßer könnten bei den Männern noch Thomas Dreßen und Alexander Sander in den Speed-Disziplinen für Erfolge sorgen.

Zwei Weltklasse-Fahrerinnen und ein Allround-Talent bei den Damen

Bei den Damen sind mit Lena Dürr aus Planegg und Kira Weidle aus Starnberg zwei Fahrerinnen in der Weltspitze zu erwarten. Besonders bei Lena Dürr platzte letzte Saison im Slalom mit vier Plätzen auf dem Stockerl und der Bronzemedaille bei der WM endgültig der Knoten. Kira Weidle war in der erweiterten Weltspitze finden, sie möchte in der kommenden Saison den nächsten Schritt gehen und sich in den Speed-Disziplinen ganz vorne etablieren. Dort möchte auch Allround-Talent Emma Aicher hin. Nachdem sie den letzten Winter mit einem fünften Platz abschloss, muss sie nun mehr Konstanz in ihre Leistungen bringen. Wenn ihr das gelingt, wird sie sicherlich einen Schritt weiter in Richtung Weltspitze gehen können. Ansonsten sind im DSV-Team vor dem Weltcup-Auftakt keine weiteren Spitzenfahrer*innen in Sicht.

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Vorstopper

Der Linus fährt halt keinen Riesenslalom normalerweise.