Flutlicht, Grünwalder Stadion, 28.000 Zuschauer, David gegen Goliath – es war angerichtet für einen legendären Pokalabend auf Giesings Höhen. Und den gab es dann auch, selbst wenn der TSV 1860 gegen Werder Bremen am Ende knapp den Kürzeren zog.
Neapolitanische Verhältnisse auf Giesings Höhen
Als Bayernligist hatten sich die Löwen durch zwei Auswärtssiege ins Achtelfinale des DFB Pokals gekämpft. Zuerst gewann das Team von Trainer Willi Bierofka mit 3:0 beim SC Geislingen, in Runde 2 behielt man beim TuS Hoisdorf mit 2:0 die Oberhand. Das nächste Los sollte es dann in sich haben: Mit dem SV Werder Bremen kam ein Spitzenteam der Bundesliga ins Grünwalder Stadion, das zudem in der Vorsaison das Pokalfinale erreicht hatte.
28.000 Fans drängten sich ins Sechzgerstadion und sorgten für eine Stimmung die selbst Gästetrainer Otto Rehhagel, der bekanntlich in seiner Karriere viel erlebt hat, zu folgender Aussage verleitete.
“Das hatte was von neapolitanischen Verhältnissen!”
A bisserl kälter dürfte es Anfang November gewesen sein, aber sonst…
TSV 1860 unterliegt Werder Bremen
Die Temperaturen waren aber zweitrangig, zumal Armin Störzenhofecker den TSV 1860 in der 12. Minute in Führung brachte und die Stimmung weiter anheizte. Die mit zahlreichen Nationalspielern gespickten Gäste schlugen aber umgehend zurück und erzielten in den Löwen-Jubel hinein den Ausgleich.
Es entwickelte sich ein Spiel auf des Messers Schneide, das letztendlich durch ein Tor des Allgäuers Karl-Heinz Riedle entschieden wurde, der im folgenden Sommer Weltmeister werden sollte. Nach 90 Minuten aufopferungsvollem Kampf schied der TSV 1860 zwar gegen Werder Bremen aus dem DFB Pokal aus, wurde von seinen Fans jedoch frenetisch gefeiert und hatte bundesweit auf sich aufmerksam gemacht.
Die Norddeutschen erreichten übrigens auch in dieser Spielzeit wieder das Pokalfinale. Nach dem 1:4 gegen Borussia Dortmund in der Vorsaison, setzte es diesmal eine 2:3-Niederlage gegen den 1. FC Kaiserslautern. Erst 1991 durften die Werderaner nach einem Sieg im Elfmeterschießen gegen den 1. FC Köln den Cup in den Berliner Himmel recken.
Die Aufstellung der Löwen
Trainer Willi Bierofka setzte am 08.11.1989 gegen Werder Bremen auf folgende Elf der Löwen:
Lach – Beckenbauer, Hainer, Maurer, Spanring – Wolke, Störzenhofecker, Rolshausen (56. Colakovic), Windsperger (71. Schmidbauer), Meisl – Gröber
Tore:
1:0 Störzenhofecker (12.), 1:1 Bode (13.), 1:2 Riedle (53.)
Ich war live dabei und es war sooooo geil !!! Nicht Werder Bremen hat gewonnen sondern der Schiri hat für Werder Bremen gewonnen!!!
Wir waren die bessere Mannschaft!!!
Was waren das für schöne Zeiten, wenn auch sportlich nach 7 langen Jahren Bayernliga erneut gescheitert ..aber das Pokalspiel bleibt unvergesslich.
Werder mein zweite Fussballiebe ( waren auch bei den Endspielen nach der Wende in Berlin dabei 1990 und 1991 ) , weil Idol Ruuudi Völler da bis 1987 kickte.
live in der Westkurve und Trainer Bierofka formte da so langsam den späteren Aufstiegskader ( für Wettberg 1991 ) ..eine geile Löwentruppe um Magic Kneissl. Walter Hainer, Armin Störzenhofecker und dann auch Berg, Miller, Maurer, Trares oder Gröber, Guido Erhard und Schmid.
Yo, Stimmung war mega, kann man heute mit 15.000 gar nicht erreichen, (auch) deshalb müssen endlich mehr Leute rein dürfen, Platz ist da!