Das Jahr 1935 nimmt in der deutschen Geschichte eine zentrale Rolle ein. Das NS-Regime begann, den Friedensvertrag von Versailles zu unterhöhlen. Reichsluftfahrtminister Hermann Göring gab die Gründung der Luftwaffe bekannt und die bis dahin bestehende Reichswehr wurde in die Wehrmacht umgewandelt. Zur “Wiedererlangung der Wehrhoheit” wurde zudem die allgemeine Wehrpflicht wieder eingeführt. Inmitten dieser bewegten Zeiten reiste der TSV 1860 nach Zagreb, um dort zwei Testspiele gegen den HŠK Građanski Agram zu absolvieren.

Aus dem HŠK Građanski wurde GNK Dinamo

Agram? Nie gehört? Dahinter verbirgt sich jedoch nichts anderes als der alte Name der kroatischen Hauptstadt Zagreb. Aus dem HŠK Građanski wurde später GNK Dinamo Zagreb, heute Rekordmeister des Landes.

Im Jahr 1935 wurde die jugoslawische Meisterschaft mit zehn Vereinen ausgetragen, wobei Građanski vor allem aufgrund seiner Auswärtsschwäche den Meistertitel verpasste und am Ende lediglich mehr Dritter wurde. Zwischen 1936 und 1943 gewann der Verein dann jedoch fünf Meisterschaften.

Fünfter in der Gauliga Bayern

Vor 89 Jahren reiste der TSV 1860 nach Zagreb, um zwei Freundschaftsspiele gegen den HŠK Građanski zu absolvieren. Die Löwen spielten damals in der Gauliga Bayern und hatten die Saison 1934/35 auf dem 5. Platz abgeschlossen.

Innerhalb von zwei Tagen traf man nun zweimal auf das jugoslawische Spitzenteam – und zog zweimal den Kürzeren. Am 09.06. waren die Löwen vor 5.000 Zuschauern im Igralište Građanskog beim 0:3 chancenlos. Pledl verschoss bei der Niederlage sogar noch einen Elfmeter für Sechzig.

TSV 1860 verliert auch zweites Spiel in Zagreb

Tags drauf, am Pfingstmontag 1935, wollte es der TSV 1860 in Zagreb besser machen und ging vor 3.000 Zuschauern durch Kronzucker sogar in Führung. Noch vor der Pause glichen die Gastgeber jedoch aus und verließen am Ende als 3:1-Sieger den Platz.

Die Aufstellung der Löwen

Trainer Josef Rechenmacher setzte heute vor 89 Jahren auf folgende Elf der Löwen.

Scheithe – Fritz Neumayr, Maierthaler – Nerz, Pledl, Baumgartner – Bals (Ferdinand Neumayr), Kronzucker, Mayr, Schmidhuber, Thalmeier

Tore:
0:1 Kronzucker (28.), 1:1 Antolkovic (32.), 2:1 Zivkovic (65.), 3:1 Zivkovic (84.)

Die statistischen Daten wurden dem Löwen Kompendium von Thorsten Ruinys entnommen.

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