Newcastle United – TSV 1860 München, 01.08.2001, 3:1

Newcastle United sollte vor 20 Jahren die Endstation für den TSV 1860 München im UEFA-Intertoto-Cup sein im Jahre 2001. Von allen Spielen des TSV 1860 im UI-Cup war das wohl der klangvollste Name eines Gegners. Ein kurzer Rückblick.

TSV 1860 München im UEFA-Intertoto-Cup 2001

Im Jahre 2001 nahm der TSV 1860 München das vorletzte mal am UI-Cup (dieser wurde übrigens 2008 zum letzten mal ausgetragen) teil. Die Löwen waren zwar in der abgelaufenen Spielzeit 2000/2001 „nur“ elfter geworden. Der 1. FC Kaiserslautern hatte sich als achter jedoch ebenso nicht für den UI-Cup gemeldet wie der 1. FC Köln als zehnter. So konnte der TSV 1860 doch noch im „Cup der guten Hoffenung“ antreten.

Als am schlechtesten platzierter deutscher Verein stiegen die Löwen in der 2. Runde des UI-Cups ein und trafen dort auf Sartid Smederevo. In der 3. Runde – auch Wolfsburg und Bremen stiegen hier ein – sollte es dann RKC Waalwijk sein. Diese Partien fanden übrigens alle am Wochenende statt.

Gegner im Halbfinale im UI-Cup 2001: Newcastle United

Im Halbfinale spielten dann 12 Vereine, weil insgesamt drei Startplätze für den UEFA-Cup über den UI-Cup vergeben wurden. Unter anderem hätte der TSV 1860 hier auch auf Aston Villa, Paris St. Germain oder den FC Basel treffen können. Aber auch mit Newcastle United hatten einen klangvollen und letztlich leider zu starken Gegner. Einziger Wermutstropfen: Die Halbfinale wurden unter der Woche ausgespielt. Ansonsten hätten sich vermutlich noch mehr Löwenfans auf den Weg gemacht.

Rund 150 Löwenfans auf der Insel mit dabei

Aber auch so waren es immerhin rund 150 Löwenfans, die sich mit den verschiedensten Fortbewegungsmitteln auf den Weg nach Newcastle machten. Die meisten davon logischerweise mit dem Flugzeug. Aus irgendeinem Grund beschlossen wir jedoch, die Fahrt mit dem Auto anzutreten. Warum auch nicht. Schlappe tausend Kilometer bis Calais, auf der Fähre über den Dover-Kanal kann man sich ja kurz ausruhen und dann  sind es ja quasi „nur“ noch 600 Kilometer auf der falschen Straßenseite fahren bis Newcastle.

So ähnlich muss sich der OBu das gedacht haben, packte noch den Sigi + Sohn ins Auto und holte mich rund 24 Stunden vor Anpfiff mit dem Auto daheim in Olching ab. Tausend Kilometer Fahrt durch die Nacht, ein kleiner Power-Nap auf der Fähre und schon 600 Kilometer später waren wir in Newcastle gelandet. Das war ja einfach. Das unser Fahrer dann in Newcasle noch das Telefon bemühte um herauszufinden, ob in der Nacht noch eine Fähre zurück geht damit wir uns das Hotel sparen können, setzte dem ganzen die Krone auf. Zum Glück ging keine mehr und wir „mussten“ für eine Nacht ein Bed & Breakfast in Stadionnähe nehmen.

Dass er drei Jahre später nach dem Aus der deutschen Nationalmannschaft bei der Euro in Portugal mal eben von Lissabon mit nur zwei Tankstops heimfahren würde, wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht. 2500 Kilometer einfache Strecke, so nebenbei erwähnt. Geschichten, wie sie nur der Fußball schreibt…

Newcastle United – TSV 1860 München – die Hoffnung stirbt zuletzt

Die Voraussetzungen waren nicht die Besten, hatten die Löwen das Hinspiel daheim bzw. im Olympiastadion eine Woche zuvor schon mit 3:2 verloren. Vor übrigens gerade einmal 15 000 Zuschauern. Aber dieser Artikel soll ja keine Stadiondiskussion werden.

Newcastle TSV 1860 Munich Ticket
Newcastle United, TSV 1860, Ticket

Dementsprechend hätten die Löwen in Newcastle ein kleines Wunder benötigt und das dieses ausbleiben würde, zeichnete sich schon nach fünf Minuten ab. Passenderweise lautete der Name des Torschützen „Speed“. Rund 36 500 Engländer bejubelten dessen 1:0 für Newcastle. Nun hätte der TSV 1860 München bereits drei Tore erzielen müssen.

Kurz vor der Halbzeit erzielte Schroth den Ausgleich und lies den mitgereisten Löwen-Anhang noch einmal hoffen.

TSV 1860 Fans in Newcastle
TSV 1860 Fans in Newcastle, 2001

Zwei Tore hätten die Löwen noch benötigt, diese schossen aber die Engländer in der 80. bzw. 90 Minute. Das Abenteuer Europacup war für die Löwen an dieser Stelle leider zu Ende. Trotz klangvoller Namen im Löwen-Team (z.B. Agostino, Häßler, Max) waren die Engländer – wie schon im Jahr zuvor Leeds United in der Champions-League-Qualifikation – eine Nummer zu groß gewesen.

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