Die Freitagsspiel-Experten unter sich

Der Hallesche FC und Erzgebirge Aue sind die beiden Teams, die in der laufenden Saison bislang am häufigsten den Drittligaspieltag am Freitag Abend eröffnen dürfen (oder müssen?) – jeweils viermal. Heute Abend traten sie zur Eröffnung der 12. Runde im direkten Duell gegeneinander an. Interessanter Fakt am Rande: Bislang trat exakt die Hälfte der Teams der Liga zum Start des Spieltags unter Flutlicht gegen den Ball. Unsere Löwen bekanntermaßen zweimal – und da schließt sich der Kreis – nämlich einmal gegen Halle und dann vier Wochen später gegen Aue. Beide Spiele gewann 1860 mit 3:1.

Kacktor des Monats

In Aue, wo die heutige Partie stattfand, hat man inzwischen eigentlich in die Erfolgsspur gefunden. Dem 1:3 bei den Löwen folgten zwei deutliche Siegen gegen Meppen (3:0) und in Oldenburg (3:1). Doch dieses zarte Pflänzchen der sportliche Hoffnung war im Erzgebirge schon nach zweieinhalb Minuten Makulatur: Mit einem Rückpass-Eigentor der Marke Kacktor des Monats sorgte ein Auer Mittelfeldspieler für den ersten Schreck des Abend (Achtung: Wortspiel). Die Gastgeber übernahmen trotz des frühen Gegentors die Initiative, ohne sich viele nennenswerte Chancen herauszuarbeiten. Eine Großchance durch den 24jährigen Tom Baumgart – viel mehr war nicht bis zum Halbzeitpfiff.

Hitzige Atmosphäre im Freitagsspiel

Die Pause nutzten dann Anhänger aus Aue, sich dem mit rund 1.000 Hallensern gefüllten Block zu nähern und mit den Gästen aus Sachsen-Anhalt ein paar Freundlichkeiten und pyrotechnische Gegenstände auszutauschen, ohne dass es allerdings – zum Glück – zur ganz großen Eskalation kam. Dass sich Wismut-Fans quer über das (zu dem Zeitpunkt leere) Spielfeld bewegen können, gehört dort inzwischen wohl schon zum guten Ton. Zur goßen Eskalation kam es dann kurz nach dem Wiederanpfiff auf dem grünen Rasen. Gleichwohl wir bei sechzger.de mit dem Derby-Begriff ja sehr vorsichtig und sparsam umgehen: Die Rudelbildung(en) rund um die 55. Minute hatte durchaus Derby-Dimensionen (die älteren Leser erinnern sich an heiße Schlachten im wunderschönen, Augenorgasmus hervorrufenden Olympiastadion zwischen rot und blau, wo es ja regelmäßig zu derlei aufgeheizten Szenen kam).

Spektakuläre Schlussphase

Im weiteren Verlauf dieses Ost-Duells gab es zwar viel verbale Unterstützung von den Rängen, aber wirklich bemerkenswertes passierte (zunächst) nicht. Bis zur 89. Minute. Dann kam der Unglückrabe aus der dritten Minute und Schreckte den schon feiernden Hallenser Anhang: 1:1. Ein Doppeltorschütze also! In der Nachspielzeit hatten die Gastgeber dann sogar noch die Chance auf den lucky punch. Der blieb aber aus. Tabellarisch ändert sich durch dieses Unentschieden nichts: Beide Teams verharren auf ihren Tabellenpositionen 17 und 18. Regionen im Drittligaclassement, mit denen unsere Löwen (morgen Nachmittag im Einsatz im Osnabrück – im sechzger.de-Liveticker) in dieser Spielzeit nichts zu tun haben. Gut so!

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Steffen Lobmeier

SCHRECKlich schöner Spielbericht.