Liebe Löwinnen und Löwen! Eigentlich hatte ich nicht vorgesehen, dieses Wochenende Giesinger Gedanken zu verfassen. Es steht ja schließlich kein Spiel an an diesem ersten Mai Wochenende. Also gibt es auch keinen Grund, sich Gedanken über den TSV 1860 München, die dritte Liga oder Fußball im Allgemeinen zu machen. Na gut, es war immerhin DFB-Pokal. Aber der geht eigentlich ziemlich spurlos an mir vorbei. Immerhin können unsere Nachbarn aus der Säbener Straße den Pokal dieses Jahr nicht holen. Das Nachholspiel von unserem direkten Aufstiegskonkurrenten Dynamo Dresden war da schon relevanter, aber in einer Art düsterer Vorahnung, habe ich mir vorgenommen, nur das Ergebnis anzuschauen. Also bleibt uns dieses Wochenende nur: Warten!

Sehr ungewöhnlich: Spielfreies Wochenende Anfang Mai

Ich verstehe nicht so ganz, wieso DFB und DFL das Pokalhalbfinale auf das Wochenende terminiert haben. Wahrscheinlich wegen des 1. Mai und der damit verbundenen Polizeieinsätze. Aber wegen Corona sind die Maidemonstrationen deutlich kleiner als normal ausgefallen und die Geisterspiele verlangen ja nun auch nicht so viele Einsatzkräfte wie die Spieltage mit Zuschauern. Immerhin kann man den Planern zu Gute halten, dass man das bei der Saisonplanung alles noch nicht wissen konnte. Sei es wie es sei. Uns bleibt nur: Warten! Geduld ist ja nicht so meine Stärke.

Das Warten – eine Form der Folter

Damit bin ich aber offensichtlich nicht alleine. „Das Schlimmste in der Vorhölle sind, wie beinahe überall, die unerträglichen Wartezeiten.“ sagte z.B. der Schriftsteller Martin Gerhard Reisenberg. Dieser Meinung kann ich mich nur anschließen.

Der erste Literaturnobelpreisträger Sully Prudhomme war der Meinung: „Das Warten ist die grausamste Vermengung von Hoffnung und Verzweiflung, durch die eine Seele gefoltert werden kann.“ Das beschreibt meinen aktuellen Zustand ganz gut…

Am Dienstag geht es auf die Zielgerade

„Vermengung von Hoffnung und Verzweiflung“. Gute Überleitung zu den noch ausstehenden vier Spielen. Die Tabelle ist jetzt wieder „gerade“ und Dynamo Dresden hat durch seine beiden Siege in den Nachholspielen gegen Duisburg und in Uerdingen/Lotte wieder die Tabellenführung übernommen.

Wir gehen also mit folgendem Tabellenstand auf die Zielgerade der Saison:

  1. Dresden +25 65
  2. Rostock +18 65
  3. Ingolstadt + 10 63
  4. TSV 1860 + 33 61

Noch vier Spiele, in denen alles möglich ist

Der TSV 1860 München bekommt es noch mit Kaiserslautern (heim), Wehen (auswärts), Bayern II (heim) und natürlich Ingolstadt (auswärts) zu tun. Vier Spiele, die ich mit größter Ungeduld erwarte. Aber was erwarte ich für Ergebnisse? Meiner Meinung nach ist in jedem einzelnen dieser viele Spiele alles von Sieg bis Niederlage möglich.

Die roten Teufel haben sich an den eigenen Hörnern aus dem Abstiegssumpf gezogen und kommen mit einer Serie von sechs nicht verlorenen Spielen am Dienstag nach Giesing. Am Samstag geht es dann nach Wiesbaden, die bei ihrem Auftritt kurz vor Weihnachten eine sehr starke Leistung abgeliefert haben und die Löwen durch den Ausgleich von Knöferl in letzter Sekunde noch einen glücklichen Punkt sichern konnten. Dann das Derby gegen Rot II, da ist sowieso immer alles möglich. Wahrscheinlich wird es auch für die „Amateure“ um sehr viel gehen, denn sie stecken mitten im Abstiegsstrudel. Tja, und dann steht vielleicht erneut ein Finale um einen Aufstiegsplatz gegen Ingolstadt an. Wie letzte Saison. Nur dieses Mal auswärts.

Wahrscheinlich habt Ihr auch schon Dutzende von Malen den Tabellenrechner durchgespielt. Hilft alles nix, ich halte es mit Leo Tolstoi: „Alles nimmt ein gutes Ende für den, der warten kann.“

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