Ach, Michael! Gestern war es soweit. Endlich, haben die meisten Löwenfans gesagt. Deine unausweichliche Entlassung wurde bekannt gegeben und der TSV 1860 München steht vor einem Neuanfang. Dennoch finde ich es irgendwie schade, dass es soweit kommen musste.

Ein Sieg in den letzten sieben Spielen war zu wenig

In meinen gestrigen Giesinger Gedanken schrieb ich, dass es nach der Leistung gegen Dynamo Dresden nicht so weiter gehen könne. Zu wenig Gegenwehr leisteten die Löwen und ergaben sich wie in Mannheim einfach in das Schicksal einer Niederlage trotz frühem Führungstor. Zu Buche stehen seit dem 22.10.2022 ein Sieg, ein Unentschieden und fünf Niederlagen. Macht in der Tabelle der letzten sieben Spiele Rang 18 und sieben Punkte Rückstand auf einen direkten Aufstiegsplatz. Da blieb Günther Gorenzel logischerweise nichts anders übrig, als die Notbremse zu ziehen und Dich von Deinen Aufgaben zu entbinden.

Der gut gelaunte Köllner übernimmt im November 2019

Ich frage mich immer noch, wie es soweit kommen konnte. Ich weiß noch, dass ich das erste Mal in meinem Leben eine Pressekonferenz im Internet angeschaut habe, als 1860 am 02.11.2019 4:2 gegen Viktoria Köln gewonnen hatte. Die Whatsapp-Gruppen trommelten, dass Daniel Bierofka in katastrophaler Laune zu einem verbalen Rundumschlag ausgeholt hätte. Trotz des damals sehr wichtigen Sieges. Also kurz gegoogelt, angeschaut und den Kopf geschüttelt. Ein paar Tage später war Bierofka Geschichte und Du solltest ihm nachfolgen. Ich kann mich noch genau erinnern, wie mich Christian Jung nach Deiner Vorstellungs-PK anrief und mir jauchzend vor Glück erzählte, der neue Löwentrainer wäre gut gelaunt aufgetreten und es würde richtig Spaß machen, ihm zuzuhören. Gut gelaunt? Löwentrainer? Das musste ich mir selbst anschauen und tatsächlich! Ich dachte mir, “ein Unterschied wie Tag und Nacht!”. Und Du warst der Tag.

Aus dem Abstiegskampf ins Aufstiegsrennen

Musste man als Löwenfan im November 2019 noch auf das untere Ende der Tabelle spähen, konnte man den Blick in der von Geisterspielen geprägten Rückrunde 19/20 immer weiter nach oben richten. Unter Dir spielten die Löwen immer stärker und so fanden wir uns auf ein Mal im Aufstiegsrennen wieder und durften bis zum letzten Spieltag auf den Aufstieg hoffen. Am Ende hat es nicht gelangt, aber das war weit mehr als man erwarten konnte und der Löwenkosmos hat Dich zu Recht gefeiert. Du hast aus wenigen Mitteln sehr viel rausgeholt.

Die grandiose Aufholjagd im Frühjahr 2021

Unvergessen wird allen Löwenfans das Frühjahr 2021 bleiben. Nach einem zähen Unentschieden in Lübeck wurden die Aufstiegsambitionen ad acta gelegt, nur um dann eine epische Aufholjagd zu starten, die alle Löwenfans vollkomen mitgerissen hat. In meinen Giesinger Gedanken nach dem Spiel gegen Kaiserslautern, bei dem wir Fans wenigstens in Form eines halblegalen Spaliers entlang der Grünwalder Straße nach all den Geisterspielmonaten der Mannschaft wenigstens etwas nahe kommen konnten, schrieb ich:

“Ich habe schon häufiger geschrieben, wie sehr ich dieses Kollektiv von Mannschaft und Betreuerteam schätze. Aber ganz ehrlich, könnt Ihr Euch an eine sympathischere Löwentruppe erinnern? Und einen besseren Löwendompteur als Michi Köllner?

Ich nicht. Was dieser Mann aus der Truppe holt, wie die sich fußballerisch weiter entwickelt haben, wie er die jungen Talente an die Mannschaft herangeführt hat. Wahnsinn! Mir gefällt diese Bescheidenheit, diese Zielstrebigkeit, dieses leise Arbeiten. Da wird nichts an die große Glocke gehängt. Da wird von Woche zu Woche gearbeitet. Da werden auch „Rückschläge“ (wenn man denn z.B. ein Unentschieden in Lübeck überhaupt als solchen bezeichnen will) weggesteckt und man steht wieder auf und kämpft weiter.”

Am Ende hat es dann nach einer Niederlage in Ingolstadt ganz löwenlike wieder nicht gereicht. Trotzdem haben die Mannschaft und Du uns in den zähen Corona-Monaten viel Freude gemacht.

Der Flirt mit Austria Wien

Gegen Ende der Saison kamen aber die ersten Schatten in unsere Beziehung. Austria Wien wollte Dich abwerben, Du hast Dich dort im Saisonfinale vorgestellt und von Dir kamen irgendwie nur halbherzige Dementis. “Möglicherweise einfach ein Faux-pas, der ihm nicht nochmal passieren wird”, dachte ich mir. Rückblickend muss ich einfach sagen, dass das der Punkt ist, wo es anfing schief zu laufen.

Trainingsauftakt 21/22

Für den Trainingsauftakt 21/22 besorgte ich meinem Sohn und mir Eintrittskarten. Die Erwartungshaltung war nach der löwenstarken Rückrunde 20/21 hoch und Du verströmtest wieder Ehrgeiz und Biss. Es war ein schönes Training, die Spieler verteilten Radler an die anwesenden Fans und auf dem Rasen ging es trotz Affenhitze hoch her. Danach durfte mein Sohn Photos mit einigen Spielern machen und auch mit Dir. Der Kleine war danach im siebten Himmel, weil er im Löwenstüberl eine ganze Zeit lang Rücken an Rücken mit Dir sitzen durfte. Das war 1860! Volksnah, bodenständig, familiär.

Durchwachsene Saison 21/22

Es folgte eine von Auf’s und Ab’s gekennzeichnete Saison, von der sicherlich die Trennung von Sascha Mölders am meisten in Erinnerung bleiben wird. Emotional habt Ihr mich und viele andere Löwenfans leider nicht so mitgenommen wie in der Vorsaison. Und Du wurdest immer weniger volksnah, bodenständig, familiär. Außer vielleicht, wenn es um den Sohn Deiner Lebenspartnerin ging. Wenige konnten nachvollziehen, warum er immer öfter auf der Bank saß und Einsatzzeiten bekam, obwohl nach Meinung vieler Löwenfans talentiertere Spieler verfügbar gewesen wären. Dieses Fass hättest Du vielleicht nicht aufmachen sollen. Ich kann mir vorstellen, dass das in Deiner Mannschaft nicht nur positiven Anklang gefunden hat. Am Ende der Saison folgte der zweite vierte Platz in Folge, allerdings war 1860 schon vor dem letzten Spieltag aus dem Aufstiegsrennen ausgeschieden.

Sommerpause 2022

Was dann folgte war eine Sommerpause, in der ich Dich nicht mehr wieder erkannt habe. Der genügsame, gut gelaunte Mann aus dem Jahr 2019 wurde immer verkrampfter und begann auf einmal unverholen Spieler um Spieler zu fordern und mit seinem Abgang zu drohen, falls seine Wünsche nicht erfüllt werden sollten. Das war der Zeitpunkt, an dem es für mich mit Dir vorbei war. Da hat der Schwanz mit dem Hund gewedelt. Auch mein Freund Jan Schrader sah das so und konnte Dich dafür hundert Mal “am Arsch lecken”. Das fand ich weniger wegen der Sprache daneben, sondern wegen Deiner absoluten Unsouveränität in der Sache.

Vom Traumstart ins Desaster

Du hast dann zwar all Deine Wünsche erfüllt bekommen und Deine Mannschaft hat einen Traumstart hingelegt. Der Bruch erfolgte dann im Totopokal-Spiel in Illertissen. Ich weiß nicht, was passiert ist, aber seitdem hat die Mannschaft eigentlich nix mehr auf die Reihe gekriegt. Du wolltest es wohl erst nicht wahr haben, hast die Probleme klein geredet und dann nochmal die Keule ausgepackt. Vor dem Spiel gegen RW Essen hast Du verschwommene Andeutungen gegen den Präsidenten oder andere Vereinsvertreter geäußert, die den Erfolg angeblich nicht wollten. Das war für meinen Geschmack schon drüber.

Aber man ließ Dich weiter machen. Trotz eines sportlich unbefriedigenden 1:1. Es folgte eine zweimonatige Winterpause mit einem sündteuren Trainingslager in der Türkei, sehr unglückliche Äußerungen über Spieler aus Deiner Mannschaft und der heute schon legendären Polter-PK am Flughafen, in der Du vehement eine weitere Verstärkung gefordert hast. Das konnte nicht gut gehen. Leider hat Deine Mannschaft dann spielerisch da weiter gemacht, wo sie im November aufgehört hat und Günther Gorenzel blieb keine andere Wahl, als Dich zu entlassen.

Ironischwerweise fehlt das Geld für einen Nachfolger

Ich bin abhängig in meinen Entscheidungen von den wirtschaftlichen Grundlagen, die mir gegeben sind. Wir müssen mal schauen, was für Mittel stehen zur Verfügung, wie können wir welche freischaufeln, was für Möglichkeiten gibt es?”, sagte der Sportgeschäftsführer gestern der SZ. Da wurde also der letzte Cent der KGaA für Deinen Wunschspieler Holzhauser ausgegeben und nun ist kein Geld mehr für Deinen Nachfolger da. Das gibt’s auch nur bei Sechzig.

Falsch abgebogen

Ich weiß nicht genau, wann Du falsch abgebogen bist und wann Du die Bodenhaftung verloren hast. Ich hoffe, Du kannst wieder der Michael Köllner von November 2019 bis Juni 2021 werden. An den erinnere ich mich sehr gerne zurück. Den Michael Köllner seit Juni 2022 möchte ich gerne vergessen. Mach’s gut! Und danke für das Frühjahr 2021, das war echt geil!

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Steffen Gräfe

Also, ich bin froh, dass es mit Köllner ein Ende hat…. Wünsche meinen Löwen wieder mehr Biss, den Kader dazu hätten wir ja! Auch wenn Gorenzel nicht immer ganz glücklich agiert hat, vielleicht taugt er ja erstmal als Interimstrainer?
Schanmermal

Korbinian

Was wohl aus der geplanten Reise zum Papst wird?

Eurasburger

Einfach mal die wahreLöwin Jutta fragen, die ist für das Spirituelle innerhalb der ARGE zuständig.

Kraiburger

Ich könnte mir Michael Köllner gut als Fastenprediger am Nockherberg vorstellen.

bla1860

Mir fehlt da irgendwie sogar noch echt viel.
Die Punkte die ihn für mich wirklich untragbar gemacht haben tauchen nicht mal auf (Äußerungen zu u.a. Corona, Lauterbach, Russland/Ukraine, Katar, das mittlerweile wohl ausgesprochen gute Verhältnis zu OG/HI, Äußerungen Richtung Fanszene, usw.).

Ich sehe es daher sogar noch deutlich drastischer und mir fällt es trotz der guten Anfangszeit mehr als schwer auch nur noch halbwegs positiv auf die Ära Köllner zurückzuschauen.

Urloewe

Die Ära Köllner war eine der besten, die 60 je hatte.
Daran ändern ein paar unbedarfte saloppe (man kann auch sagen dumme Äußerungen) rein gar nichts. Außerdem darf man in einer Demokratie auch abweichende Meinungen haben und diese auch äußern.
Hab dir schon mal geschrieben, dass du meiner Meinung nach übertreibst.
Und jede Trainerära geht mal zuende. Was hat der Biero alles für unseren Verein geleistet und irgendwann einmal ging es nicht mehr.
Ich halte es durchaus für nicht unwahrscheinlich, dass wir in ein paar Monaten mit großer Wehmut auf die Köllnerzeit zurückblicken.

Korbinian

“Außerdem darf man in einer Demokratie auch abweichende Meinungen haben und diese auch äußern.” Natürlich. DIe Frage ist, in welcher Funktion. Ein Podium seines Arbeitsgebers für Privatansichten aller Art zu nutzen, birgt nun mal Konfliktstoff. Nicht nur im Fußball. Köllner wurde zum Schwadroneur. Damit ging er immer mehr Leuten massiv auf den Sack. Am Ende fehlte ihm genau deshalb der Rückhalt in einer sportlich schwierigen Phase.

Last edited 1 Jahr zuvor by Korbinian
bla1860

Ich halte es durchaus für nicht unwahrscheinlich, dass wir in ein paar Monaten mit großer Wehmut auf die Köllnerzeit zurückblicken.”

Also das kann ich zumindest für mich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ausschließen.

Ansonsten ist es natürlich Dein gutes Recht es so zu sehen, dass ich Deiner Meinung nach übertreibe.

United Sixties

Nicht dein Ernst…eine der besten Ära? Nur 3. Liga wie seinerzeit 9 Jahre in der Bayernliga 1982-1991 und dann kam Wettberg und viel besser W. Lorant . Zuvor noch die Aufstiege 1977 und 1979 in 1. Liga und von den Goldenen Löwen-Jahren 1963-1968 reden wir ja hier gar ned . Also bitte Kirche im Dorf lassen…
Michael Köllner war in dieser Pandemiezeit unser guter Löwencoach und erreichte zweimal Platz 4. Nicht mehr und ned weniger !
Mit dem Anspruchdenken bei Sechzig und diesem Kader muss aber Platz 2-3 möglich sein, wenn man Alles rauskitzelt und als Cheftrainer seine Arbeit richtig macht. Denke Gorenzel wird jetzt mit neuer Teamansprache einige Siege einfahren und dann kommt hoffentlich die allseits erhoffte Serie für ein spannendes Saisonfinale im April und Mai.

Urloewe

Ich meinte auch das Klima im Verein.
Wegen des Erfolges musst du nicht zu 60 gehn. Da gibt es bessere Alternativen.

Joerg

Köllner an allem Schuld? Jein! Schuldig sind auch die die ihn haben gewähren lassen, die Verpflichtung Freitags war wie ein Testballon, weder Gorenzel (sportlich) noch Pfeiffer (finanziell) schritten ein, danach legt er dann los “mir kann hier eh keiner”

Aschlegel

Ja, das denke ich auch schon die ganze Zeit. Da gabs mehrere Situationen, wo ich mir dachte, dass das jetzt zu weit geht. So z. B. als er auf den Ratschlag Reisingers einging, der ihm einmal empfahl etwas mehr zu schweigen. Er plusterte sich in der folgenden Pressekonferenz auf, dass er sich nicht den Mund verbieten lasse und vollkommen sarkastisch bemerkte, dass der Präsident ja alles sagen dürfe. Wäre ich an Reisingers Stelle gewesen, hätte ich am nächsten Morgen in mein Büro bestellt und ihn zur Rede gestellt.

Ja, da gabs mehrere so seltsame Situationen. Den absoluten Bock hat er ja dann nach der Abfahrt vom Trainingslager geschossen, als er seinen Vorgesetzten so lächerlich machte wegen der sich verzögernden Verpflichtung. Ich glaube auch, dass da das Fass danach kurz vorm Überlaufen war, auch wenn Gorenzel gestern noch salbungsvolle Worte zum Abschied losließ. Da ist Gorenzel dann doch zu sehr Profi, um sich irgendwas nachsagen zu lassen.

Korbinian

War ein Interview Reisingers mit der tz: “Wie heißt der Spruch? Reden ist Silber, Schweigen ist Gold. So könnte man es ausdrücken, zumal in einem so sensiblen Konstrukt wie 1860 – wo ja wirklich jedes Wort auf die Goldwaage gelegt wird.” Mit seiner Mahnung lag Reisinger richtig. Am Ende hat Köllner sich um Kopf und Kragen geschwätzt. Als die Ergebnisse ausgeblieben sind, fehlte der Rückhalt.

Aschlegel

Völlig richtig. Und was das Ganze so problematisch machte, dass er die Plattform seines Arbeitgebers für private Meinungsäußerungen missbrauchte. Da muss man natürlich im Einzelfall nicht katholischer als der Papst werden, aber in dieser Häufigkeit geht das nicht. Aber der Arbeitgeber hat ihn nicht zurecht gestutzt, also machte er immer weiter.

Man muss ja nur die Branche wechseln, um zu sehen, wie absurd das teilweise war. Stell dir vor, du arbeitest in der Chemiebranche und hast mit deiner Abteilung ein neues Produkt entwickelt, dass du als führender Abteilungsleiter bei einer Pressekonferenz vorstellen sollst. Und plötzlich fängst du an über deinen Glauben zu schwadronieren und darüber, dass man Boris Becker nicht einsperren dürfe. Ich glaube, darauf hin hast du schneller einen Termin in der Chefetage als du bis drei zählen kannst. Und danach darfst du wohl in der Firma nur mehr die Reagenzgläser abstauben.

Vorstopper

Meine Meinung zum Feierabend, sehr blumig beschrieben die Zeit von Michael Köllner bei uns. Mir fast ein bisschen zu pathetisch, da Trainer immer eine vorübergehende Erscheinung sind. Trotzdem wünsche ich ihm, er ist schließlich auch Vereinsmitglied, für seine Zukunft viel Glück.
Gespannt bin ich auf den ausstehenden „Nachruf“ bei unser allem Lieblingsblog auf seinen Buddy. Ich vermute, es geht in die Richtung: der sympathische Oberpfälzer ist am Konstrukt 1860 und der GWS Fraktion gescheitert.
Bin gespannt wer als Nachfolger kommt.

United Sixties

Überfällig war diese Trennung und es bleibt nun der Funken Hoffnung, dass dieser Kader mit Gorenzel seine volle Leistungsfähigkeit abruft und nun 5 Siege in Folge einfährt. Befreit und frisch im Kopf mit neuer Motivation kann dann ein neues Wir-Gefühl im Team entstehen und GG erkennen, wer auch zur neuen Saison Löwe bleiben soll !
Glaube noch immer fest an Platz 3 und Relegationsspiele ( gegen den Clubb ? )

Alex64

Sehr gut zusammen gefasst Thomas Enn. So oder so ähnlich gehts wohl vielen Fans, wenn sie auf die Zeit von Michi Köllner zurückblicken.
Ich hatte es schon vor der Winterpause geschrieben…Herr Köllner hat wieder den gleichen Pfad eingeschlagen wie schon in Nürnberg, er macht die gleichen Fehler ein zweites Mal und das kann, wie auch in Nürnberg, einfach nicht gutgehen.

Linksblau

Ein Trainer, der auf die mangelnde Zweitliga-Tauglichkeit des Abwehrchefs hinweist, signalisiert auch dem Rest, dass sie sich im Falle des Aufstiegs überwiegend einen neuen Job suchen müssen.
Motivation geht anders.

Vorstopper

Von der Luftpumpe lernen, heißt Absteigen lernen.

Benjisson

Das Thema mit dem Ziehsohn empfinde ich vollkommen übertrieben. Er sahs durchgehend auf der Bank. Seine Einsatzzeiten minimal….der hat auch nix gefordert und ob der oder der auf der Bank sitzt und keine oder 5 Min spielt ist nicht ausschlaggebend. Köllner hat es anderweitig verbockt

Siggi

Das sehe ich anders. Wie müssen sich die Spieler fühlen, wenn sie niemals wirklich “unter sich” sind? Wenn da ständig ein “Verwandter” unter ihnen in der Kabine sitzt. Das ist ein Politikum für sich. Jetzt spielt er erstmal wieder in der Zweiten. Warum wohl?

Benjisson

Wurde er den besonders behandelt? Wie war er in der Mannschaft oder Gruppe integriert? In vielen Mannschaften gibt’s Trainer Söhne….solange diese gleich behandelt werden ist es nie ein Problem.

Wie gesagt….vollkommen übertrieben das Ziehsohnthema….

michl60

Das finde ich nicht. Stell dir vor, ein enger Verwandter deines Chefs ist immer überall dabei, da weiß doch keiner was der dann alles weiter gibt, was so geredet wird

Benjisson

Solange er keine Vorteile genießt ist mir persönlich das vollkommen egal. Was ich in der Gruppe über den Chef sage sage ich ihm persönlich auch. Aber das sieht Jeder anders….

Jan Schrader

Ich denke schon, dass das in der Mannschaft Thema war, wenn andere dafür auf der Tribüne Platz nehmen müssen oder gar aussortiert werden. Geht ja am Ende auch sicherlich ums Finanzielle könnte ich mir vorstellen.

Urloewe

Ja ich hab das auch nie verstanden. Persönlich hätte ich es total abgelehnt, den Stiefsohn im Kader aufzunehmen. Das geht aus meiner Sicht gar nicht. Das ist genauso, wie wenn man als Lehrer den eigenen Sohn in seiner Klasse hat. Das passt einfach nicht.
Darüber und warum er mit dem Hetzer von db24 den Schulterschluss gesucht hat, würde ich gern mit dem Köllner reden.

Korbinian

Mir wurde erzählt, Köllner hätte wohl auch die Kabine verloren. Die ständige Anwesenheit seines Ziehsohns, dessen sportliche Qualifikation nicht dafür sprach. Laienpsychologische Tricks aus Esoterikratgebern, Nachdenkgeschichten, Bibelsprüche. Am Ende sollen die Spieler hinter vorgehaltener Hand über Köllner gelacht haben.

Dennis M.

In Nürnberg hat er auch die Kabine verloren.

Sechzger Jo

Genauso hab ich’s auch empfunden. Prima geschrieben. Übers verlängertes Wochenende bei meiner Tochter in Rom zu einer Familienfeier waren ma am Montagabend beim Essen zum Aperitiv hat das Tor vom Albi gut geschmeckt, aber dann finito
la musica passando la festa! Hab gar nicht mehr
auf mein Smartphone geschaut. Wie schon eine Woche zuvor gegen Zwickau ( selbst vor Ort),
glaubt man zu spüren das Team sagt sich zu Beginn
legn ma los und dann schau ma mal. Mein Gedanke:
was erlauben Köllner!.Ich habe fertig.
Aber gestern mittag in einer Bar im centro storico ,dann die Info seiner Entlassung, ging schließlich doch verhältnismäßig schnell. Hoffentlich nicht zu
spät. Auf geht’s die Löwen

Reinhard Erler

Fast alles, was du in deinem Kommentar über das Wirken und Verhalten von MK geschrieben hast, hätte vor 4 Jahren auch aus der Feder eines FCN-Kenners stammen können.
Unser Nachbar, ein Nürnberger und jahrzehntelanger FCN-Dauerkarteninhaber, hat uns seit dem Beginn der MK-Phase bei den Löwen fast wöchentlich vorausgesagt, worauf wir uns gefasst machen müssen. Seiner Prophezeihung zufolge war genau so, wie du schreibst, der Flirt mit Austria der Beginn vom Ende.
Unser Nachbar hat wiederholt geäußert, dass der Club seinerzeit “trotz” MK als Trainer in die Bundesliga aufgestiegen ist. Und das war auch die Meinung innerhalb der Mannschaft und der Fans.
Der Club war die Blaupause für Sechzig.
MK hat nichts kapiert oder war einfach nicht willig.

age

hab die gleichen Infos von einem Clubberer

Aschlegel

Auf der Website von 11Freunde gibt es auch einen Artikel eines Nürnberger Journalisten, der die Zeit Köllners beim Club ausführlich beschreibt. Auch da kam mir Vieles arg vertraut vor … 😉

Korbinian

SZ von heute: “Köllner eilte aus der Zeit beim 1. FC Nürnberg der Ruf voraus, im Laufe der Macht vom eloquenten und erfolgreichen Menschenfänger zum eloquenten und wenig erfolgreichen Bestimmer zu mutieren, der die Menschen nicht mehr fängt, sondern ihnen schwer auf die Nerven geht”

montagsdemonstrant

Ich finde mit einer Dichte von elite Psychologen; Psychiatern, Neurowissenschaftlern wie in München fragt man sich dich doch Deutschlandweit mittlerweile, wie 1860 in so ein Loch fallen kann?

Führend bei Mind Control, dann sowas….

Eine Schmach für diese Kunst!

Korbinian

Ist das ChatGPT?

Aschlegel

Das ist die Alpha-Version von BrainlessGPT …

Müller Wolfgangb

Kann man nur unterschreiben. Ich würde den Bruch nur etwas später einordnen ab den Spielen in Illertissen Elversberg und Bayreuth.

Siggi

Super Artikel. Das enthält, ohne zu sehr ins Detail zu gehen, alle Eckpunkte, die einem zu diesem Thema einfallen. Köllner ist nun Geschichte, aber A. Power sitzt immer noch im dritten Stock. Wie soll das jemals wirklich besser werden?

Last edited 1 Jahr zuvor by Siggi
Aschlegel

Prima Artikel, der wunderbar die letzten Löwenjahre mit ihm beschreibt und wie wir alle von einstigen Bewunderern später zu Enttäuschten wurden und Vieles einfach nicht mehr nachvollziehen konnten. Man hätte sicherlich auch noch sein ganzes gesellschaftspolitisches Geschwurbel dazu nehmen können, das mit Einsetzen der Pandemie immer seltsamer wurde, aber auch so wurden die vergangenen Jahre noch einmal ohne Häme und Verbitterung geschildert. Wirklich schade, dass es so weit kommen musste.

Man kann ihm wirklich nur wünschen, dass er bei einem anderen Verein an seine frühe Zeit hier anknüpfen kann und er aus seinen Fehlern hier lernt.

Urloewe

Sehr persönlicher und ansprechender Kommentar!
Es wäre interessant, was den Köllner eigentlich dazu bewogen hat, gegen Leute von euch vorzugehen, die Nähe von db24 zu suchen, sich einseitig auf die Investorenseite ziehen zu lassen. Das würde ich gerne aus seinem Munde hören.
Ansonsten nennst du ja auch die Gründe, warum Köllner es sich verdient hat, dass man so lange an ihm festhält.
Ich war in jedem Heimspiel im Stadion und gegen RW Essen haben wir ein gutes Spiel gemacht mit bekanntem miesen Ende.
Trainingslager, Forderung nach einem neuen Spieler und Auftritt in Mannheim waren nur noch katastrophal.
Köllner ist somit auch selbst schuld an seiner Entlassung.

_Flin_

Diesen Gedanken kann man sich nur anschließen. War schön, wurde irgendwann komisch und merkwürdig. Man hatte vor allem den Eindruck, dass Köllner als Außenseiter prima arbeiten konnte, aber als Favorit zu oft nicht die richtigen Entscheidungen traf oder Worte fand. Leicht ausrechenbar, zögerlich in Änderungen.

Und anscheinend auch in der Motivation sich verbrauchend, mit Schwierigkeiten ggü Führungsspielern.

Eine Anmerkung noch: 20/21 würde der Aufstieg nicht gg Ingolstadt verpasst, sondern mit einem Unentschieden im Spiel davor gegen den Absteiger FCB2. Grosser Unterschied, ob man in Ingolstadt gewinnen muss oder Unentschieden spielen.