Am Samstag um 16:30 Uhr empfängt der TSV 1860 München den FC Ingolstadt im Grünwalder Stadion. Anders als in der Ingolstädter Presserunde verkündet, ist die Gästekurve nicht ausverkauft. Stattdessen gab es Ticket-Rückläufer, sodass mehr als 14.000 Löwen-Fans im Stadion sein werden, wie Pressesprecher Rainer Kmeth verkündete. 1860-Coach Patrick Glöckner versprach in der Löwenrunde, dass sein Team “die Krallen ausfahren” werde.
Der Haifisch der die Spieler jagt
Bei seiner ersten Löwenrunde hatte sich Glöckner nach eigenen Worten “wie ein Fisch, den man ins Wasser wirft”, gefühlt. Dieses Mal präzisierte er dies schmunzelnd: “Ich bin am ehesten ein Haifisch, der seinen Spielern alles abverlangt und sie zu Höchstleistungen jagt”, scherzte der Löwen-Coach zum Einstieg. Man wolle das Spiel gegen Ingolstädter “angehen wie jedes andere und über die Grund-Tugenden kommen”, fügte er an.
Löwen wollen “Krallen ausfahren”
Die Löwen wollen gegen Ingolstadt “die Krallen ausfahren, um jeden Zentimeter Rasen kämpfen, um so dem Gegner Paroli zu bieten”, kündigte Glöckner an. Er erwartet ein “Oberbayern-Derby…” (Anm. d. Red: Hier steht wohl noch ein Gespräch mit den Fans aus was ein Derby ist und was nicht) “… das den Menschen viel bedeutet”.
Viele Kandidaten für die Startelf
Personell sieht es gut aus bei den Münchnern, einzig Morris Schröter, Moritz Bangerter und Raphael Schifferl fallen aus. Schifferl hatte bereits wieder mit dem Team trainiert, musste aber das Donnerstags-Training nach einem Schlag auf das Knie abbrechen. “Nichts Schlimmes, es ist eher eine Vorsichtsmaßnahme. Ich denke, dass er nächste Woche wieder dabei ist”, erklärte der Löwen-Dompteur.
Ansonsten ließ er offen, wer beginnt. “Es kann passieren, dass ein oder zwei neue Spieler ins Team rutschen, oder zurückkehren. Es wird mindestens eine Überraschung geben”, kündigte Glöckner an. Auch Jesper Verlaat hatte diese Woche wieder unter Vollbelastung trainiert und dürfte wohl vom Anpfiff weg auf dem Rasen stehen.
4-2-3-1 oder 4-1-4-1 oder ganz anders?
Auch in Sachen Spielsystem hielt sich Glöckner bedeckt: “4-1-4-1 ist eine Option, aber die Grundordnung verschwimmt ohnehin oft im Spiel”. Ansonsten hätten die Spieler nach dem Sieg in Köln Selbstvertrauen getankt. “Wir konnten in der zweiten Halbzeit eine Schippe zulegen, dann ist der Knoten etwas geplatzt”, sagte er weiter. Auf die Frage von sechzger.de, wie viel die Doppelwechsel in seinen ersten beiden Spielen ausgemacht hätten, erklärte er: “Die taktischen Umstellungen haben vielleicht zehn Prozent ausgemacht”.
“Spieler bekommen, die wir gebraucht haben”
Mit den Wintertransfers zeigte sich der Löwen-Trainer sehr zufrieden: “Wir haben die Spieler bekommen, die wir gebraucht haben. Bei beiden (Anm. d. Red: Lucoqui und Abiami) sind extrem schnell und geben unserem Spiel die Dynamik, die noch etwas gefehlt hat”. Abiama könne beispielsweise Rechts-Außen, Links-Außen oder Stürmer spielen, fügte Glöckner an.
Glöckner erwartet “sehr guten Support”
Die Ansprüche sind nicht nur an die Spieler hoch, Glöckner erwartet auch von den Fans einen “sehr guten Support”. Sabrina Wittmann hatte zuvor erklärt, dass sie ihr Team im lautstarken Rund mit Handzeichen und Pfiffen coacht. Auf Nachfrage von sechzger.de, wie Glöckner denn im Hexenkessel zu Giesing mit den Spielern kommuniziere, sagte er weiter: “Wir machen das ähnlich, mit Zeichen. Man hat immer einen Plan B und C in der Hinterhand”.
Ob Mann, ob Frau, es zählen nur die Resultate
Glöckner freut sich auf sein erstes Duell mit einer Trainerin auf der Gegenseite. “Letztlich zählen nur die Resultate, egal ob ein Mann oder eine Frau an der Linie steht. Sie hat ihre Jungs gut im Griff und kommt sehr sympathisch rüber. Da kann ich sie nur loben, sie ist mit ihrer Mannschaft auf einem sehr guten Weg.”.
Guter Start ist immer wichtig
Zwei Mal machten die Löwen zuletzt unter Glöckner einen Rückstand wett, gegen Ingolstadt soll das anders laufen. “Ein guter Start ist immer wichtig. Aber man kann es nicht erzwingen. Viel hängt von der Tagesform ab. Die zweite Halbzeit in Köln können wir als Maßstab nehmen, so stelle ich mir das vor”, erklärte Glöckner. Sein Team werden alles versuchen “um ab der ersten Sekunde Gas zu geben”.
Konkurrenzkampf als Ansporn
“Die Joker spielen die gleiche Rolle wie die erste Elf. Das möchte ich der Mannschaft in jedem Training vermitteln, dass alle den gleichen Stellenwert haben”, sagte Glöckner. “Die einzige Option sich reinzuspielen ist mit Leistung im Spiel und im Training. Dieses Leistungsprinzip hat eine große Bedeutung”, erläuterte der Sechzger-Coach. Dieses gelte auch für die drei gelernten linken Außenverteidiger Lucoqui, Kwadwo und Bähr. “Das ist eine interessante Konkurrenzsituation”. Lucoqui könne auch Innenverteidiger spielen, Kwadwo “sehe ich eher nicht dort”. Lob gab es dennoch für Kwadwo für die Becker-Faust nach seiner sensationellen Grätsche in der Schlussphase: “Das ist genau das, was wir sehen wollen. Die Mannschaft wollte den Sieg in Köln unbedingt. Es heißt schließlich Abstiegskampf, nicht Abstiegsspiel”, erklärte Glöckner.
Stimmung befreit, nicht zu gelöst
Der Sieg in Köln sei extrem wichtig gewesen, man dürfe aber nicht abheben. “Die Stimmung war befreit, darf aber nicht zu gelöst werden. Zu überschwänglich dürfen wir jetzt nicht werden. Wir haben noch nichts erreicht. Der Sieg war positiv für die Mannschaft, denn sie hat gesehen, dass es noch geht”, sagte Glöckner und fügte abschließend an: “Jeder hat eine hohe Erwartung, aber wir müssen noch kleinere Brötchen backen. Das Glück haben wir uns in den letzten zwei Spielen erarbeitet, die Leichtigkeit kommt schon noch”.
Heimbilanz aufbessern gegen Ingolstadt
Die Löwen werden alles alles reinlegen, um am Samstag die Heimbilanz aufzubessern und den ersten Sieg in Giesing seit November 2023 zu feiern – gegen Ingolstadt würde das besonders guttun. Das Spiel ist bereits ausverkauft, einzelne Tickets gibt es noch im Zweitmarkt. Wer keine Karten mehr ergattern konnte oder arbeiten muss, kann die Partie natürlich wieder auf MagentaSport oder ab den Morgenstunden in unserem Live-Ticker verfolgen.
„Krallen ausfahren“ oder andere Plattitüden zum Thema Heimspielbilanz verbessern…einzig allein besserer Fußball, ein besser funktionierendes Löwenteam mit dann rasch besseren Ergebnissen ist was zählt und uns treuen Löwenfans im und außerhalb des Stadions interessiert .
Genauso wenig helfen kontraproduktive Stadionumbauvorschläge an die Stadtbehörden für sog. improvisierte Zwischenlösung.
Der Traditionsklub TSV München von 1860 muss endlich aus seinen meist negativen Erfahrungen der Vergangenheit ( Umzug ins Oly, AA) lernen, die Lehren ziehen und nun -lange überfällig- den ligaunabhängigen städt. Stadionumbau (wie vom Stadtrat 2022 befürwortet) fixieren und im Idealfall auch kreativ der Zeit angepasst auf höhere Kapazität bis 21 860 ( als Option) in die Wege leiten. Jetzt !