Pressekonferenz in Dresden vor dem Auftakt

Wie beim TSV 1860 stand die Spieltagspressekonferenz von Dynamo Dresden vor dem  Duell mit den Münchner Löwen schon am Donnerstag Mittag auf dem Programm. Erstmalig vor einem Pflichtspiel saß der neue Trainer der Dresdner, Markus Anfang auf dem Podium. Außerdem stand der – kürzlich von der Mannschaft wiedergewählte – Kapitän Tim Knipping den versammelten Medienvertretern Rede und Antwort.

Nach seinen Vorsätzen für den Ligastart am Samstag gefragt, machte der 48jährige Coach gleich deutlich, wo die Reise hingehen soll:

Wir wollen das, was wir in der Vorbereitung gespielt und trainiert haben, auf den Platz bringen, ein gutes Spiel machen, den Leuten zeigen, dass wir die Spiele auch dominieren können. Und ich hoffe, dass wir das, was wir in den letzten Spielen, die wir absolviert haben, abgerufen haben, am Wochenende auch auf den Platz bekommen.

Verletzungssorgen und ein prominenter Neuzugang

Mit der Vorbereitung auf die erste Spielzeit bei seinem neuen Arbeitgeber war Anfang insgesamt zufrieden. Allerdings wies er auch darauf hin, dass Verletzungssorgen die Arbeit mit dem Team gestört hätten. Dies äußert sich auch im Kader für den Saisonauftakt. Mit Vlachodimos Panagiotis, Paul Will, Seo Jong-Min und dem Ex-Löwen Yannick Stark benannte Anfang in der PK allein vier Mittelfeldspieler, die gegen 1860 nicht zum Einsatz kommen können. Hinzu kommen laut transfermarkt.de mit Luca Herrmann und Jonas Öhmichen zwei weitere Langzeitverletzte in diesem Mannschaftsteil. Auch Stürmer Stefan Kutschke, der nach fünf Spielzeiten in Ingolstadt an die Elbe zurückgekehrt ist, dürfte am Samstag gegen den TSV 1860 nicht zur Verfügung stehen. Nach seiner Coronainfektion steht er am morgigen Freitag – aus der Quarantäne freigetestet – erstmals wieder auf dem Platz.

Kutschkes Rolle im Sturm dürfte gegen die Löwen direkt der Neuzugang Markus Schäffler einnehmen – für uns Löwenfans auch kein unbeschriebenes Blatt. Erst gestern war der Wechsel des 33jährigen aus Nürnberg an die Elbe bekannt gegeben worden. Der eine oder andere Sechzger hatte auf eine Rückkehr von Schäffler nach München gehofft. Markus Anfang beichnete die Verpflichtung des gebürtigen Fürstenfeldbruckers als “harten Kampf”.

Torwartposition noch offen

Rund 48 Stunden vor dem Anpfiff im Rudolf-Harbig-Stadion ist noch offen, wer bei den Gastgebern zwischen den Pfosten stehen wird. Der Cheftrainer erläuterte, dass es sich bei dieser Frage um einen “engen Kampf” handle. In Dresden wird offensichtlich viel gekämpft. Das letzte Wort, ob Sven Müller (mit Rückennummer 1) oder der diesen Sommer aus Dortmund gekommene Stefan Drljaca (die #23) versuchen darf, den Kasten gegen 1860 sauber zu halten, wird – Anfang zufolge – wohl Torwarttrainer David Yelldell maßgeblich beeinflussen.

Kommentar zu den Zielen in München

Das große Selbstbewusstsein, mit dem beim TSV 1860 aktuell die Saisonziele formuliert werden, hat man bei Dynamo Dresden sehr wohl registriert. Markus Anfang meinte dazu:

Wenn man den Verein an sich und die Aussagen vom Trainer nimmt, dann hat er sich dieses Jahr natürlich ganz klar zum Favoriten gemacht und das macht man natürlich auch nur dann, wenn man davon überzeugt ist, dass man eine dementsprechend gute Mannschaft hat. Und das zeigt natürlich auch, dass diese Saison viele Vereine um den Aufstieg spielen werden und 1860 München hat es ja auch nach außen klar kommuniziert, dass sie um den Aufstieg spielen. Von daher wird das schon ein großer Brocken.

Ob solche “Ansagen, wie die aus München” für die Spieler eine Zusatzmotivation bedeuten würden, wollte der Vertreter der Dresdner Neuesten Nachrichten auch vom Dynamo-Kapitän Tim Kipping wissen. Der meinte dazu:

Muss jeder selbst wissen, was er für Ansagen von sich gibt. Wir sind erstmal gut bedacht, uns auf uns selbst zu konzentrieren. Jeder weiß, was hier im letzten halben Jahr passiert ist. (…) Wir wollen Spiele gewinnen und das wollen wir natürlich auch am Samstag. Und damit wollen wir dann starten. Die anderen können – wie gesagt – von sich geben, was sie wollen. Wir bleiben bei uns!

Dynamo noch ohne Pflichtspielsieg in 2022

Dass der Zweitligaabsteiger tatsächlich im Kalenderjahr 2022 noch keinen einzigen Pflichtspielsieg zu verzeichnen hat, ist für den Abwehrspieler – wie er betont – kein Problem mehr . Das letzte halbe Jahr sei für jeden einzelnen Spieler natürlich schwierig gewesen, aber jetzt sei eine neue Saison, ein neues Kapitel und da solle die Vergangenheit keine Rolle mehr spielen.

Zur Erinnerung: Der letzte Erfolg der Dynamos datiert vom 12. Dezember 2021 (1:0 in Aue). Der letzte Heimsieg gelang Dresden eine Woche vorher mit einem 3:1 gegen den KSC.

 

 

 

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KaiKiste1860

Wenn man eure Zeilen so liest, wirkt Dresden wie eine “Wundertüte” auf mich. Kutschke zuletzt an Corona erkrankt, also nicht zu 100% fit, der Schäffler erst seit einem Tag in Dresden, welche Vorbereitung hatte er in Nürnberg mitgemacht, also wohl auch nicht zu 100% fit! Dann im Mittelfeld gibt es ein Loch wegen der Verletzungen von einigen Stammspielern. Und auf der Torwartposition gibt es auch noch ein Fragezeichen? Das kann ja eigentlich nicht wahr sein. Ein Torwart braucht das Vertrauen des Trainers! Ich wäre für den aus Dortmund gekommenen Drljaca, der weiß wie man Bälle aus dem Netz holt (siehe 14.05.22 – im Sechzgerstadion).