Nach dem hartumkämpften Gastspiel des SSV Ulm beim TSV 1860 München waren sich beide Trainer in der Analyse des Spiels weitgehend einig: Sie sahen ein intensives Spiel, das mit einem glücklichen Sieg für die Ulmer Spatzen zu Ende ging.
Thomas Wörle: “Überglücklich, dass wir den Lucky Punch setzen konnten”
Wie üblich durfte Gästetrainer Thomas Wörle auf der Pressekonferenz mit seiner Sichtweise zum Spiel beginnen. Der ehemalige Spieler des Sechzig Amateure zeigte sich “überglücklich, dass wir den Lucky Punch setzen konnten und mit drei Punkten aus München nach Hause fahren können.” Wörle sah ein sehr intensives Spiel, “in dem jede Situation umkämpft war”. Beide Defensivreihe agierten sehr dominant und ließen dem jeweiligen kaum Raum zur Entfaltung in der Offensive. Wörle bezeichnete die erste Halbzeit als “ausgeglichen”, nach dem Seitenwechsel machte 1860 mehr Druck und hätte “mehr vom Ball gehabt”. Nach der roten Karte gegen Frey in der 64. Minute konnte sein Team dann wieder das Fehft des Handelns übernehmen. Wörle war aber nicht entgangen, dass “Sechzig bärenstark verteigte” und sein Team eigentlich keine Torchance herausspielen konnte.
Giannikis: “Gegentor bitter und ärgerlich”
Den Ausführungen von des Ulmer Coaches schloss sich Löwen-Trainer Argirios Giannikis mit den Worten “sehr gute Analyse” weitgehend an. Er ergänzte lediglich, dass Kaan Kurt Kilian Ludewig nach dem Aufwärmen ersetzen musste, da dieser kurzfristig von einem Magen-Darm Virus befallen wurde und sich nach dem Aufwärmen in der Kabine übergeben musste. Giannikis musste Kurt dann früh wegen akuter gelb-rot Gefahr wechseln. Giannikis sah die Löwen bis zur roten Karte ebenfalls stärker, bemängelte aber, dass sein Team den letzten finalen Pass am gestrigen Tage nicht spielen konnte. Die rote Karte gegen Frey sah er “vertretbar”. Er kritisierte allerdings, dass Freys Einsteigen gar nicht notwendig gewesen wäre, da man “hinten in Überzahl” gewesen wäre. Mit zehn Spielern sah Giannikis sein Team in 5-3-1 Formation sehr gut verteidigen, obwohl numerische Unterlagenheit in seiner kurzen Zeit in Giesing noch gar kein Gegenstand von Trainingsformen war. Der späte Ulmer Siegtrefer in der Nachspielzeit war “bitter und ärgerlich”. Der Löwentrainer ärgerte sich, dass “Wir da nicht in den Position waren, wo wir hätten sein müssen”. So verlor 1860 das Spiel aus seiner Sicht unglücklich.
Ausfälle und Schiri-Leistung nicht der Grund für die Niederlage
Giannnikis wurde gefragt, ob die Ausfälle von Guttau und Reinthaler ein Grund für die Niederlage gewesen seien. Das verneinte der Löwen-Trainer. Auch ohne die beiden und den kurzfristig ausgefallenen Ludewig habe 1860 “das Chancenplus auf seiner Seite” gehabt und den Gegner “weg vom Tor gehalten”. Auch den Schiedsrichter sah Giannikis nicht als ursächlich für die Niederlage an. Wobei er sich die Szene vor dem nicht gegeben 1:0 durch Verlaats Kopfball noch nicht angesehen hatte. Respekt für Giannikis, der die Gründe für die Niederlage in seinem Team sucht und nicht auf externe Sündenböcke wie zum Beispiel den Schiedsrichter schieben will.
Es ehrt Giannikis, dass er die Niederlage nicht auf andere schieben will. Trotzdem wäre das Spiel sicher anders gelaufen, wenn dem 1:0 nicht die Anerkennung versagt geblieben wäre. Und wenn man an die kurzfristigen Ausfälle denkt, sieht man, dass wir uns aktuell vor keiner Mannschaft verstecken müssen.
Dass Frey aber 1-2 Spiele aussetzen muss, finde ich jetzt auch nicht wirklich tragisch… .