Die neuerliche Niederlage der Löwen gestern Abend beim SC Freiburg II steckt uns sicherlich alle noch in den Knochen. Zum dritten Mal in Folge gab es eine Pleite und Tore gab es in den Partien gegen Bayreuth, Saarbrücken und Freiburg darüber hinaus nicht. Schon vor dem Spiel des TSV 1860 im Breisgau gab Präsident Robert Reisinger der Bild-Zeitung ein Interview über die aktuellen Geschehnisse beim TSV. Dabei ging es Reisinger im Bild-Interview um das Trainingslager in Belek, ein mögliche Rückkehr von Benny Lauth beim TSV, über die derzeitigen Leistungen der Mannschaft und über die Stadionfrage.

Keine Trainerdiskussion aufkommen lassen

Vor dem Spiel in Freiburg machte sich Reisinger noch keine Sorgen, auch “wenn derzeit die Leichtigkeit fehlt”. Trotzdem ist der Präsident vom Aufstieg überzeugt. 33 Punkte wären für ihn vor der WM-Pause notwendig, 37 Punkte danach. Allerdings sind diese 33 Punkte nach der Niederlage in Freiburg nicht mehr möglich. Selbst bei einem Sieg gegen Essen am kommenden Montag wären es nur mehr 32 Zähler. Trotzdem steht für Reisinger die Position von Trainer Michael Köllner – zumindest vor dem blutleeren Auftritt im Breisgau – außerhalb der Diskussion: “Er hat bisher immer die Trendwende geschafft und wird es wieder tun. Seine Kommunikationsstärke ist einmalig, ein Segen. Es wird keine Trainerdiskussion aufkommen.” Den Aufstieg will er im Mai 2023 feiern und lädt dazu auch Investor Hasan Ismaik ein, zu dem er übrigens keinen direkten Kontakt hat.

Trainingslager und die Stadionfrage

Kritisch sieht Reisinger aber das anstehende Trainingslager der Profis im türkischen Belek. Er kritisiert vor allem die Kosten für den Aufenthalt im Luxus-Hotel: “Das hat Champions-League-Niveau.” Zudem können sich viele Löwen-Fans den Aufenthalt im Hotel nicht leisten – obwohl sie die Löwen auch mit ins Trainingslager begleiten wollen. “Wir schließen Anhänger aus. Das ist nicht, wie ich 1860 verstehe”, so Reisinger im Bild-Interview weiter. Kritik an der sportlichen und wirtschaftlichen Geschäftsführung sei das aber nicht: “Sie machen beide tolle Jobs.”

Das leidige Thema Stadion wurde natürlich in dem Interview auch nicht ausgespart. Reisinger wünscht sich ein Stadion mit einer Kapazität von 21.000 bis 25.000 Zuschauern: “Am liebsten am Standort Giesing. Aber jede andere Option gehört geprüft.” Das Olympiastadion ist für ihn aber keine Option. Dies stünde nach seine Informationen sowieso nicht zur Verfügung. Deshalb könnte sich Reisinger auch einen Neubau vorstellen – allerdings scheint es hierfür keine konkreten Pläne zu geben.

Benny Lauth als Löwen-Funktionär?

Ein weiteres Thema des Interviews war die Einbindung des ehemaligen Löwen-Stürmers Benny Lauth. Jüngst hatten sich Reisinger und Lauth miteinander unterhalten. Eine zeitnahe Tätigkeit des Ex-Stürmers als Funktionär beim TSV schloss der Präsident allerdings aus. “In der dritten Liga sehe ich aber keine Möglichkeit, wie es nach einem Aufstieg aussieht wird man sehen”, so Reisinger. Trotzdem sollte verdienten Spieler der Löwen in Zukunft mehr eingebunden werden.

 

 

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andreas de Biasio

21-25 Tausend möglichkeit im Stadion würde ich unterschreiben + eine mögliche Aufstockungsobtion vielleicht. für Benny Lauth würde ich mich sehr freuen, wenn man ihn einbinden würde.

Reinhard Erler

Ich bin überzeugt, dass die Profiabteilung anders dastehen würde, wenn der Robert so könnte, wie er wollte.
Aber der 50+1 Regel zum Trotz ist er im Rahmen der KGaA um des lieben Friedens willen auf die Gunst des Mitgesellschafters angewiesen. Er braucht HAI zum Abtragen des Mists, den ihm seine Vorgänger, angefangen von Wildmoser bis zur Marionette aufgetürmt haben.
Dafür macht er aber in meinen Augen bella figura.

Klingone

Damit hast du sicher Recht, dann wäre es nämlich keine Profiabteilung mehr. Dieses Interview hat zeitlich und inhaltlich mal wieder das Prädikat besonders wertvoll verdient….

Reinhard Erler

Beim Durchlesen deines Kommentars bin ich auf der Leitung gestanden und habe erst beim dritten Mal gemerkt, dass der Inhalt satirisch gemeint war.
Aber jetzt mal im Ernst: Wie hätte denn deine Strategie nach dem von Casalette, Power und Pereira an die Wand gefahrenen Kurs ausgesehen? Du kannst wahrlich nicht abstreiten, dass 1860 mit dem angekündigten Projekt “We go to the top” krachend gescheitert ist. Schließlich waren es doch Reisinger und Bierofka, die den Laden unter dem vom Scheich neu verordneten Motto “4” zusammengehalten und auf die Beine gestellt haben. Natürlich hat ihnen dabei geholfen, dass die Fans diesen Kurs in grandioser Weise unterstützt haben.
Der Scheich hat dabei mehr oder weniger nur zugeschaut und seinem “Lieblingsverein” doch immer nur soviel Kohle zukommen lassen, dass dieser gerade noch über Wasser gehalten werden konnte. Das Zittern um die Lizenz setzt sich doch Saison für Saison fort.
Dem Scheich geht es primär nur darum, soviel Kohle wie möglich aus dem Merchandising abzuschöpfen um seinen Schaden, den er durch falsche Illusionen beim Einstieg in die KGaA erlitten hat, so gering wie möglich zu halten.
Ich bewundere Reisinger deshalb, wie besonnen und ohne großes Gedöns er zusammen mit den anderen Verantwortlichen in dieser nicht leichten Situation zum Wohl des Vereins umgeht.

Klingone

Schau Ismaik ist schonmal kein Scheich und er hält 60 am Leben. Mehr aber auch nicht. Reisingers Interviews und generell seine wenigen Auftritte in der Presse oder im Tv finde ich fast immer schwach bis peinlich Biero hat er damals angezählt, jetzt ist es Köllner. Unter seiner Führung ist sicher einiges positives passiert aber auch nicht besonders viel. Aussagen, dass sich die Verantwortlichen noch nicht mit einem Neubau beschäftigt haben sind entweder richtig peinlich oder gelogen. Red mal mit Pfeiffee, der nimmt sich übrigens dafür auch Zeit, wenn man ihm eine freundliche Mail schreibt-da klingen die Dinge anders.

Reinhard Erler

Siehst du, selbst du hast gespannt, welche Person sich hinter dem Nickname “Scheich” verbirgt. Diese Person hält 1860 nicht am Leben (das wäre übertrieben) sondern am seidenen Faden, sodass man gerade noch über Wasser gehalten wird.
Reisinger tritt in der Öffentlichkeit nicht schwach sondern besonnen auf. Über Stadioneubauten und -ausbauten haben Andere schon zur Genüge herumgeschwurbelt (Löwenzoo) und was ist bis jetzt dabei herausgekommen? Dann doch lieber die Goschn halten als jeden Tag heiße Luft raussblasen.

Klingone

Mei Scheich ist ja genauso despektierlich wie Roberto Reisini , nur sind Beide leider nicht gerade Topperformer auf ihren Posten. Und wenn er Robert und der Ismaik Ihre ” Goschn” halten würden, wäre es deutlich besser als
Statements über Facebook oder peinliche Interviews im
Wochenanzeiger oder der Bild. Eigentlich müssten die Beiden zum Wohle von 60 nur miteinander reden und endlich den Weg für eine Zukunft besprechen. Wir werden
wohl wieder nicht aufsteigen, dann wird Morgalla für 1-2 Mio verkauft um die nächste Saison zu retten, wir werden auch 2023 nicht wissen in welchem Stadion wir langfristig spielen und der Irrsinn geht einfach so weiter.
Ich liebe meine Löwen trotzdem, aber frustrierend ist es schon.

Last edited 1 Jahr zuvor by Klingone
Tommy

Guter Mann!