In letzten Tagen haben wir uns die ersten vier Gegner der Münchener Löwen bereits genauer angeschaut. Nun ist Erzgebirge Aue in unserer Saisonvorschau als nächstes an der Reihe.

Turbulente letzte Saison im Erzgebirge

Als Absteiger peilten die Auer eigentlich den direkten Wiederaufstieg an. Jedoch kam alles anders als erwartet und sie standen Mitte September 2022 nach einem katastrophalen Saisonstart auf dem letzten Tabellenplatz. Daraufhin wurde Trainer Timo Rost nach der Niederlage bei 1860 freigestellt. Auch Präsident Helge Leonhardt trat von seinem Amt zurück. Carsten Müller leitete die Mannschaft bis Dezember, ehe Pavel Dochev für ihn übernahm. Es ist bereits die dritte Amtszeit des 57 Jahre alten Bulgaren beim Kumpelverein. Und tatsächlich gelang es ihm den Verein zu stabilisieren. Am Ende belegte man mit deutlichem Abstand auf die Abstiegsränge Platz 14 in der Tabelle.

Nazarov verlässt den Verein

Es ist wohl was die Abgänge angeht die größte Nachricht bei den Veilchen. Nach sieben Jahren im Verein verlässt Dimitrij Nazarov die Sachsen in Richtung Offenbach. Vergangene Spielzeit steuerte der 33-jährige zehn Tore und fünf Vorlagen bei. Nach über 200 Spielen waren seine Tage in Aue nun gezählt. Der bei 1860 ausgebildete Ulrich Taffertshofer und den Torhüter Phillipp Klewin zieht es beide zu Drittligaaufsteiger VfB Lübeck. Erst ein Jahr zuvor aus Groningen gekommen unterschreibt Sam Schreck nun einen neuen Vertrag bei Arminia Bielefeld. Außerdem stehen noch sechs weitere Spieler auf der Abgangsseite. Unter jenen ist auch mit Ivan Knezevic ein weiterer ehemaliger 1860 Jugendspieler vertreten.

Marcel Bär von 1860 nach  Aue

Viel Spektakel gab es in der bisherigen Transferperiode bei Erzgebirge Aue noch nicht. Das bisherige Highlight dürfte wohl die Verpflichtung von Marcel Bär sein. Der 31-jährige ehemalige Torschützenkönig kommt mit knapp 200 Spielen in Liga 3 auf dem Buckel von 1860. Nach Engangements in Duisburg, Rostock, Würzburg und Meppen kehrt Mirnes Pepic nach Aue zurück. Das Arbeitspapier des 27 Jahre alten Mittelfeldspielers ist auf zwei Jahre ausgelegt. Interessant ist, dass der FCE gleich neun Spieler unter 23 Jahren unter Vertrag genommen hat. Von all diesen sollte man meiner Meinung nach vor allem Joshua Schwirten im Auge behalten. Er durchlief die Jugend des 1. FC Köln und stand vergangene Saison achtmal im Profikader der Domstädter.

Ab und Zugänge im Überblick

Abgänge: Antonio Jonjic (Wehen Wiesbaden), Sam Schreck (Arminia Bielefeld), Dimitrij Nazarov (Kickers Offenbach), Tom Baumgart (Hallescher FC), Elias Huth (Jahn Regensburg), Philipp Klewin (VfB Lübeck), Ulrich Taffertshofer (VfB Lübeck), Ivan Knezevic (FC 08 Homburg), Nico Gorzel (Vereinslos), Lukas Sedlak (Vereinslos)

Zugänge: Marcel Bär (1860 München), Joshua Schwirten (1.FC Köln II), Mirnes Pepic (SV Meppen), Steffen Meuer (M’gladbach II), Sean Seitz (VfR Aalen), Louis Lord (Werder Bremen II), Niko Vukancic (Fortuna Düsseldorf II)

Gesamtmarktwert: 4,88 Mio.€

FCE startet mit Niederlage in die Vorbereitung

Eine echte Identifikationsfigur geht den lila-weißen in Person von Dimitrij Nazarov verloren. Neuzugang Marcel Bär soll nun sein Erbe antreten. Jedoch ist er trotz seiner Offensivqualitäten meiner Ansicht nach kein ebenbürtiger Ersatz. Vor allem in der Defensive hat man den Kader nicht wirklich verstärkt. Mit der Verpflichtung eines erfahrenen Verteidigers könnte man den vielen Talenten zusätzliche Sicherheit geben. Insgesamt wirkt die Mannschaft von Trainer Dochev auf mich planlos zusammengewürfelt. Einen klare Spielidee war auch im ersten Testspiel nicht zu erkennen. Die Veilchen mussten sich am Ende Regionalligist Lok Leipzig mit 0:1 geschlagen geben. Neben wenig Kreativität in der Offensive zeigte sich einmal mehr die Anfälligkeit der Auer nach Standardsituationen. Die Mannschaft um Kapitän Martin Männel muss in den nächsten Spielen deutlich bessere Leistungen zeigen zeigen. Vor dem Drittligastart Anfang August steht mit der Partie gegen den 1.FC Köln noch ein echter Härtetest auf dem Programm.

Erzgebirge Aue: Saisonprognose

Das von Pavel Dochev ausgerufene Ziel ist es nach 38 Spieltagen auf einem einstelligen Tabellenplatz zu stehen. Das Hauptaugenmerk dürfte aber erst einmal darauf liegen, nach der letzten Saison wieder Kontinuität in die Mannschaft zu bringen. Die vielen Talente im Kader werden sicherlich anfangs etwas Eingewöhnungszeit brauchen. Auf Grund dieser Tatsache  sollten die Erwartungen im Erzgebirge dieses Jahr nicht sehr hoch sein. Ich denke, dass der Kumpelverein die Saison am Ende irgendwo vor den Abstiegsrängen auf den Plätzen 12 bis 15 abschließen wird. In den Duellen mit 1860 vergangene Saison zogen die Auer in beiden Spielen mit 1:3 den kürzeren. Für die Niederlage im Hinspiel sorgte Löwen Stürmer Fynn Lakenmacher mit einem Dreierpack.

1860 spielt gegen Erzgebirge Aue am: 1-3.September 23 (H)/ 2-4.Februar 24 (A)

Gesamtbilanz gegen Erzgebirge Aue: 9 Siege  7 Remis  6 Niederlagen

Drittligabilanz gegen Erzgebirge Aue: 2 Siege  0 Remis  0 Niederlagen

 

 

 

 

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Sille

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