Unser Vorbericht zum Totopokalspiel der Löwen gegen Ingolstadt

Schon wieder die Schanzer… Es ist erst 68 Tage her, dass der FC Ingolstadt zum letzten Mal seine Visitenkarte im Sechzgerstadion abgegeben hat. Wir erinnern uns: In einem der ganz wenigen eher schlechten Spiele dieser Saison siegte das Team von Michael Köllner mit 1:0. Das Montagabendspiel war der Abschluss des 19. Spieltags, mit dem auch gleich die Hinrunde beendet wurde. Sieht man mal von den zu diesem Zeitpunkt noch zahlreichen nicht ausgetragenen abgesagten Partien ab. Eine Viertelstunde vor dem Abpfiff erzielte Sascha Mölders nach Vorarbeit von Merv Biankadi (der damit im zweiten Spiel im Löwentrikot gleich den zweiten Scorerpunkt einheimste) das goldene Tor.

Bilanz gegen den FC Ingolstadt

Die sportliche Bilanz gegen den FCI wurde naturgemäß bereits im Vorbericht des besagten Ligaspiels präsentiert. Zur Erinnerung: Inzwischen sind es insgesamt 16 Pflichtspiele zwischen Löwen und Schanzern, von denen 1860 nur drei verlor. Doppelt so oft behielten wir die Oberhand und sieben Mal wurden die Punkte geteilt. Im DFB-Pokal gab es bislang ein Aufeinandertreffen: Nach dem Doppelabstieg 2017 unterlagen tapfere Regionalliga-Löwen dem Zweitligisten auf Giesings Höhen mit 1:2. Insgesamt ist die Heimbilanz gegen den noch jungen Verein aus der Audi-Stadt aber positiv: In der 2. Liga siegte 1860 in Fröttmaning zweimal. Viermal endete das Duell in der Arena Remis, eine Liga tiefer gab es am letzten Spieltag der Vorsaison ein 0:2 – und eben das besagte 1:0 Mitte Januar diesen Jahres.

Strafraumszene aus dem letzten Duell zwischen Sechzig und Ingolstadt auf Giesings Höhen…
…das – etwas glücklich für die Löwen – mit 1:0 endete

Qualifikation für den DFB-Pokal 2021/22

Heute beginnt für die Löwen der – nach aktueller Planung – durchaus lange Weg zur Titelverteidigung des Totopokals. Aber wie sieht dieser Weg in einer Saison, die im bayerischen Amateurlager angesichts der Corona-Pandemie auf den etwas seltsamen Namen „2019/21“ hört, eigentlich aus? Die Sache ist nicht ganz unkompliziert und es ist auch noch einigermaßen unklar, ob der vom Verband angedachte Modus wirklich so zu Ende geführt werden kann. Wir wollen es Euch zum Frühstück am Samstagmorgen erklären.

Drei Zugänge zum Viertelfinale: Drittligisten, Ligacup und BFV-Pokal

Wir sehen heute Nachmittag zunächst das – bitte volle Konzentration – zweite Halbfinale der Drittligisten um den Einzug ins Viertelfinale im Totopokal. Die andere Vorschlussrunde dieser Art haben am Mittwoch an gleicher Stelle die beiden anderen bayerischen Drittligisten ausgespielt. Der Sieger der heutigen Partie trifft am kommenden Dienstag also auf Türk Gücü und qualifiziert sich für das Viertelfinale. Dort sollen dann vier erfolgreiche Teilnehmer des Ligapokals der Regionalliga Bayern hinzukommen und außerdem noch drei niederklassige Vereine aus dem BFV-Pokal.

Der Ligapokal der Regionalliga Bayern

Der RL-Ligapokal sollte eigentlich schon bis 20. März fertig ausgespielt worden sein. Der Sieger dieses Pokals erhält den in den letzten Jahren dem Regionalliga-Meister zugesprochenen zweiten bayerischen Startplatz in der ersten DFB-Pokal-Hauptrunde. Der Finalverlierer, die beiden unterlegenen Halbfinalisten und der Sieger einer sogenannten Trostrunde der in der Vorrunde fünf schwächsten Teams sollte in das oben schon genannte Viertelfinale des Totopokals kommen. Es darf aber angezweifelt werde, dass dieser Wettbewerb fertig ausgespielt wird. Hier fehlen – inklusive des Endspiels – noch satte sechs Spieltage. Der FC Memmingen hat als erster Verein bereits abgewunken: Sollte die Regionalliga Bayern ihren Spielbetrieb demnächst wieder aufnehmen und die Saison zu Ende spielen, will der FCM am Ligapokal nicht teilnehmen. Zu eng ist der Terminplan. Wer Spaß daran hat, sich mit dem durchaus komplexen Modus dieses Ligacups zu beschäftigen, dem sei die Wikipedia-Seite dieses Wettbewerbs ans Herz gelegt.

Der BFV-Pokal

Die für den BFV-Pokal qualifizierten Vereine (ab der Bayernliga abwärts) haben im Oktober 2020 die 1. Runde mit 24 Partien ausgespielt und es fand auch eine Auslosung der 2. Runde statt. Diese war für das Wochenende um den 13. März angesetzt, fand aber natürlich nicht statt. Um am Ende auf die drei gesuchten Mannschaften für das nun schon mehrfach erwähnte Totopokal-Viertelfinale zu kommen, müssten also eigentlich bis zu dessen Spieltermin am 13. April noch drei Runden absolviert werden. Ein Ding der Unmöglichkeit.

Auf der anderen Seite hört man aus BFV-Kreisen, man habe ja für die Nennung der bayerischen DFB-Pokalteilnehmer noch deutlich länger, nämlich bis zum 30. Juni Zeit. Angeblich steht sogar eine Auslosung der teilnehmenden Vereine im Raum, sofern die Pandemie-Regelungen keinen Spielbetrieb im Amatuerfußball zulassen. Eine Auslosung, wer den Geldsegen aus einem lukrativen Pokalwettbewerb erhält! Die Einschätzung des Verfassers dieser Zeilen wird momentan noch nicht in Erwägung gezogen und doch wäre dies eine denkbare Lösung: Der Sieger des Spiels am kommenden Dienstag könnte zwar vielleicht nicht zum bayerischen Totopokalsieger erklärt werden, aber letztlich den einen Startplatz für die 1. DFB-Pokalhauptrunde im Herbst 2021 erhalten. Und sollten das wir oder die Schanzer sein, dann könnte sogar Türk Gücü – ganz ohne juristisches Theater und Gezeter wie in der Vorsaison – im DFB-Pokal im August dabei sein. Weil ja die Chancen nicht schlecht stehen, dass sich sowohl der TSV 1860, als auch der FCI direkt über ihre Drittligaplatzierung für den DFB-Pokal qualifizieren. Wer den zweiten bayerischen Startplatz, den – erinnert Ihr Euch? – ja der Sieger des Ligacups besetzen sollte, erhält, wäre dann aber auch noch zu klären.

Noch zweimal gegen Ingolstadt in dieser Saison

Womit wir nach so viel Pokalmodi wieder zum heutigen Spiel zurückkehren: Das Bayerische Fernsehen überträgt das Duell zwischen dem Titelverteidiger und dem FC Ingolstadt live. Ergänzend legen wir Euch – wie immer – unseren Liveticker ans Herz. Ob das heutige Spiel schon einen Eindruck im Hinblick auf das Liga-Saisonfinale gegen den gleichen Gegner hinterlassen wird, macht Michael Köllner von der Aufstellung, mit der die Schanzer heute auflaufen, abhängig. Auf Nachfrage von sechzger.de in der gestrigen LÖWENRUNDE meinte er, dass es “auf die Besetzungen” ankommt, ob man dann am 22. Mai noch einen Bezug zum Pokalspiel sieben Wochen zuvor herstellen können wird.

 

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