Es waren die guten, alten Zeiten, in denen nur am Freitag und Samstag Fußball gespielt wurde. Die Zeiten, in denen die Löwen ebenso wie Braunschweig, Duisburg und Uerdingen noch in der Bundesliga kickten. Als Wolf-Dieter Ahlenfelder noch als Schiedsrichter aktiv war. Heute vor 45 Jahren erlitt der TSV 1860 im ausverkauften Olympiastadion eine Derbyniederlage gegen die Roten und verharrte auf Rang 16 der Bundesliga-Tabelle.
Derbyniederlage des TSV 1860
Am Ende der Saison 1979/80 ging es in der Abstiegsfrage knapp zu. Hertha BSC stieg letztendlich mit 29 Punkten ab, die Löwen belegten mit nur einem Zähler mehr sogar Platz 13. All das war im November ’79 noch nicht absehbar, die Rollen waren jedoch klar verteilt, obwohl die Roten damals noch weit entfernt waren von der Dominanz der heutigen Zeit. Die Spielzeiten zuvor hatten sie auf den Rängen 7, 12 und 4 abgeschlossen, diesmal sollten sie zum Saisonende jedoch wieder die Meisterschaft erringen.
Wie dem auch sei: Das Derby elektrisierte, das Olympiastadion war ausverkauft. 77.573 Zuschauer strömten in den Olympiapark und wollten sich das Duell zwischen Blau und Rot nicht entgehen lassen. Grund zum Feiern hatten am Ende des Tages diesmal aber nur die Seitenstraßler. Trotz großen Kampfes mussten sich die Löwen mit 1:2 gegen die mit Nationalspielern gespickte Truppe von Trainer Pal Csernai geschlagen geben. Heinz Flohe glich zwischenzeitlich für 1860 aus, Dürnberger und Dieter Hoeneß sorgten jedoch für die Derbyniederlage der Löwen.
Schiedsrichter-Legende Ahlenfelder
Schiedsrichter der Partie war übrigens der in der Einleitung bereits erwähnte Wolf-Dieter Ahlenfelder. Berühmtheit erlangte er vor allem durch das Spiel Werder Bremen gegen Hannover 96 im November 1975. Dezent angetrunken pfiff Ahlenfelder die erste Halbzeit zunächst nach 32 Minuten ab, ließ dann doch weiterspielen, und bat schließlich 90 Sekunden vor Ablauf der regulären Spielzeit endgültig zur Pause.
Er hatte vor dem Spiel zum Mittagessen nach eigener Aussage ein Bier und einen Malteser-Schnaps zu sich genommen. Noch heute erhält man ein Bier und einen Malteser in der Bremer Vereinsgaststätte, wenn man einen “Ahlenfelder” bestellt.
Legendär ist auch sein Wortwechsel mit Paul Breitner während eines Spiels:
- Paul Breitner: “Ahlenfelder, du pfeifst wie ein Arsch.”
- Ahlenfelder: “Breitner, kann es sein, dass du spielst wie ein Arsch?”
Heutzutage undenkbar, dass Ahlenfelder danach weiterhin als Schiedsrichter tätig sein durfte…
Die Aufstellung der Löwen
Trainer Carl-Heinz Rühl bot bei der Derbyniederlage am 17.11.1979 folgende Elf des TSV 1860 auf.
Kleider – Sturz, Grünther, Strack, Scheller (50. Stering) – Kapellmann, Raubold, Flohe, Bitz – Metzler, Hofeditz
Tore:
0:1 Dürnberger (32.), 1:1 Flohe (65.), 1:2 D. Hoeneß (78.)
Bitte verbessern in der Mannschaftsaufstellung: Raubold nicht Rubold, den mochte ich sehr gerne!