11 gegen 8 – und doch eine Qual bis zur letzten Sekunde. Trotz deutlicher Ăśberzahl tat sich der TSV 1860 heute vor 29 Jahren gegen den Karlsruher SC schwer und musste bis zum Ende zittern, ehe der Heimsieg gegen die Badener feststand.

TSV 1860 quält sich gegen acht Karlsruher zum Sieg

Vor dem 22. Spieltag lagen die Löwen auf dem 17. und somit vorletzten Tabellenplatz, während der KSC auf Rang 7 positioniert war und von Europa träumen durfte. Die Favoritenrolle war also klar verteilt, auf dem Rasen war davon jedoch nichts zu sehen.

Der TSV 1860 zeigte sich mindestens ebenbürtig und setzte den Karlsruher SC bei personellem Gleichstand ordentlich unter Druck. Die logische Folge: Bernhard Winkler sorgte nach einem kapitalen Abwehrfehler der Gäste per traumhaften Schlenzer für das 1:0 (34.).

Drei Platzverweise und das groĂźe Zittern

So weit, so gut, doch nach dem Seitenwechsel wurde es vor 23.100 Zuschauern im Grünwalder Stadion skurril. Zunächst zog Burkhard Reich gegen Guido Erhard die Notbremse und sah zurecht Rot (54.). In der 70. Minute folgte Slaven Bilic mit Gelb-Rot und nur vier Minuten später holte Manfred Bender gegen Manni Schwabl die Blutgrätsche raus und holzte den heutigen Präsident der SpVgg Unterhaching in der Nähe des Löwenstrafraums um. Rot!

Statt die Partie mit drei Mann mehr souverän nach Hause zu bringen, wurden die Löwen nun von Minute zu Minute sichtlich nervöser und die Zuschauer unruhiger. Selten war ein Abpfiff befreiender…

Die Aufstellung der Löwen

Werner Lorant schickte heute vor 29 Jahren folgendes Team aufs Feld:

Meier – Trares, Brajkovic, Miller – Kutschera, Schwabl, Stevic, Nowak (67. Yanyali), Dowe – Erhard, Winkler

Tor:
1:0 Winkler (34.)

Rot:
Reich (53., KSC), Bender (74., KSC)

Gelb-Rot:
Bilic (70., KSC)

5 1 vote
Artikelbewertung
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
24 Comments
Newest
Oldest Most Voted
Inline Feedbacks
View all comments
United Sixties
United Sixties

https://sechzger.de/vor-20-jahren-tsv-1860-ins-sechzger-schwabl-plaene-im-hofbraeukeller/
Am 5. März ist es inzwischen 23 Jahre her, als diese Umbaupläne ( Neubau am Sechzger-Stadion) vorgestellt wurden. Seit dem Umzug 1995 ins Oly wurde die Fanspaltung in der Stadionfrage als das Hauptkriterium bei 1860 leider immer zementiert..1999 waren wir bei Ude im Büro, ein Fanforum mit runden Tisch folgte und viele engagierte Fans mit FdS wie später mit pro mussten verstärkt in die Opposition in Vereinspolitik, um nach dem fatalen Wildmosererbe und AA-Bau wegen der WM 2006 wieder zurück zu den Wurzeln zu gelangen.Ironie bleibt ja, dass erst der fremde Investor uns 2017 Raus aus der verhassten Müllbergarena brachte , Schluss machte mit dem Untermietertum bei den Roten. Neubaupläne wie Riem oder altes Eishallenareal haben zu nichts geführt, weil viel Vereinsverantwortliche und HAM erst gar nicht raus aus der AA wollten . Jetzt wird der Verein in realistischer, bodenständiger Weise geführt und seit der Heimkehr nach Giesing wuchs die Basis und Mitgliederzahl auf 26 000 + . Eigentlich unfassbar bei mittelmäßiger sportl. Performance in der dritten Liga. Aber das zeigt mehr als deutlich, wo sich Löwenfans am wohlsten fühlen und abgegrenzt vom überkommerzialisierten Marktführer!
Sechzig bleibt im Sechzger und dafĂĽr muss alles getan werden..d.h.
zur MV 2024 müssen so viele Mitglieder kommen wie nie zuvor und ein deutliches Zeichen setzen für 50+1 und den schnellstmöglichen, ligaunabhängigen Umbau mit der Stadt und einer tragfähigen Pachtlösung.
Gebt der HAM nicht eine zweite Chance fĂĽr Ăśberschuldung und Macht.
Löwen bleibt bodenständig und dann werden wir weiter viel Freude auf Giesings Höhen haben. Für den sportl. Erfolg müssen GF und Trainerteam sorgen und hier wünsche ich mir etwas mehr regionale Löwenprofis und Eigengewächse für noch mehr Identität.

United Sixties

Live dabei 1995 und ja es war eine Zitterpartie mit gutem Ende. Aber es war einer von 8 Heimsiegen in der e

Roloe

Mit jedem Platzverweis ist der KSC dem Ausgleich näher gekommen… Selten ein Spiel erlebt, bei dem der Abpfiff ein solch groĂźe Erlösung war. Da haben’s die Nerven komplett weggeschmissen, warum auch immer.

Robert von Giesing

Warum für viele ein Stadion wichtiger ist als die ewige Löwentreue sag alles über den Zustand des Vereins

Kraiburger

Ich habe hierzu mehrere Fragen:

1, Was hat deine Aussage mit dem Artikel zu tun?
2, Wie kommst du auf diese Aussage?
3, Welchen Zustand attestierst du dem Verein mit deiner Aussage attestieren?
4, Wem möchtest du mit deiner Aussage fehlende Löwentreue unterstellen?
5, Wie kommst du zu der Annahme, das Stadion und löwentreue zueinander in Gegensatz anstatt in Einklang zu stellen?
6, Definiere “Ewig”? Ist eine menschliche Ewigkeit länger oder kĂĽrzer als das Lebensdauer eines Stadions?

Last edited 1 Monat zuvor by Kraiburger
Robert von Giesing

Entweder waren sie zu dieser Zeit auf keinem Löwenheimspiel, haben die Olympiastadion Debatte nicht mitbekommen oder haben nicht mal das im oberen Beitrag geteilte Video gesehen

Kraiburger

Okay, ich vermute mal, du spielst auf die Sequenz bei Minute 3:10 an.

Ich war damals bei nahezu jedem Heimspiel. Die Spiele gegen den KSC, Köln, Freiburg, Frankfurt, Gladbach und HSV damals im ausverkauften Sechzgerstadion waren Grundlage für den brutal geilen Klassenerhalt in der schönsten Saison aller Zeiten. Die Debatte ums Olympiastadion wurde scharf geführt. Alles Stadionbesuchern war klar, dass wir ohne unseren Heimvorteil den Klassenerhalt nicht geschafft hätten. Die Ausweichspiele im Oly wurden ja auch alle verloren.

Mir als damals 17jähriger Dauerkarteninhaber war nicht klar, wieso man das Sechzgerstadion nun verlassen solle, nachdem es doch fĂĽr uns soviel geleistet hatte. Die Geschichten der “Alten” vom Zwangsabstieg 82 waren noch allgegenwärtig: Ein weiteres mal sollte man sich nicht ĂĽberheben.

Ein Boykott kam für mich damals am Beginn meiner Fankarriere nicht in Frage. Aber Spaß hats im Oly schnell nicht mehr gemacht. Erst als Wildmoser dann noch einen drauf gesetzt und mit der Bruad gemeinsame Sache gemacht hat, wurde meine Liebe, Treue und Loyalität jäh auf die Probe gestellt und auch ich habe mir die Frage gestellt, ob ich zu Spielen gehen soll, auf deren Besuch ich keine Lust hatte.

Akzeptier es: Für viele, viele Fans stellen Verein, Stadion und Stadtviertel eine unzertrennliche Symbiose dar. Immer, wenn diese Symbiose getrennt werden hätte sollen, musste der TSV 1860 München schwer Zeiten durchleben. Überlebt hat er immer nur in Giesing. So ist dieses Spruchband in der Minute 3:10 nicht nur Mahnung, sondern auch Erinnerungskultur und Aufruf zugleich: Sechzig München gabs nur in Giesing, gibts nur in Giesing und wird es immer nur in Giesing geben.

Jeder, der zu erklären versucht, sei es 1982, 1995, 2002, 2006, 2011 oder 2017, dass man sich außerhalb Giesings weiterentwickeln muss, war entweder zu der oben genannten Zeit auf keinem Löwenheimspiel, hat die vielen Stadiondebatten und Eskapaden nicht mitbekommen oder hat die vielen, vielen notwendigen Videos dazu nicht gesehen!

Robert von Giesing

Ich denke in einem EIGENEN Stadion auch auĂźerhalb von Giesing wĂĽrde der TSV ĂĽberleben, Stadionbesuche Freude machen und der so wichtige HEIMVORTEIL in jedem Spiel zur Geltung kommen. Ein Stadion mit dem Roten ist natĂĽrlich ein No-Go

Kraiburger

Ein anderes, eigenes Stadion stand weder 1982, noch 1995, 2002, 2006, 2011 oder 2017 je zur Debatte. Daher kann man das Transparent gar nicht so falsch verstehen, wie du es tust!

michl60

Dann sag uns doch mal, wo so ein Stadion stehen soll und wer es bezahlt. So lange das nicht geklärt ist, werden wir im GWS in Giesing spielen

Robert von Giesing

Klar, man will sich von Steuergeldern ein Stadion umbauen lassen. Diese Millionen wären in Kitas besser investiert

michl60

Aha, du willst es also privat finanzieren. Und wer bezahlt es dann, welche Bank wird da einsteigen? Und vor allem, wo willst du es hinstellen?

Kraiburger

Und du hältst es wirklich fĂĽr eine gute Idee, dass Präsidium und GeschäftsfĂĽhrung zum Dieter Reiter dackeln und zu ihm sagen: “Ja gut, also Dieter. Also die Idee mit dem Stadionumbau ist ja ganz nett, aber wir sind jetzt versorgt und brauchen deine Hilfe nicht. Bau davon doch lieber ein paar Kitas!”?

Weil ganz ehrlich, und ich will nicht anmaĂźend sein. Aber ich finde diese Idee ziemlich scheiĂźe!

Da Bianga

Sollten wir in Hellabrunn irgendwann mal ein Trollgehege bekommen , dann bist du als Pfleger prädestiniert.

Kraiburger

Endlich erkennt mal jemand meine Qualitäten!

Benjisson

Das ewige wir brauchen ein eigenes Stadion blendet sämtliche Fakten aus:

Schulden
Fehlendes GrundstĂĽck
Fehlende RĂĽcklagen
Unzuverlässiger “Investor”

Magic

Wir ham damals 13+4 gespielt, hatten also 13 Heimspiele im Sechzger und vier im Oly. Es gab auch noch Siege gegen Dresden und Bochum. Allerdings waren nicht alle Heimspiele im Sechzger ausverkauft, zB das Spiel gegen den KSC auch nicht. Im Oly kamen wir in den Top-Spielen auf etwa 50.000 im Schnitt (inkl Derby). Falls wir mal wieder in höhere Gefilde vorstoßen sollten, hielte ich 13+4 für eine gelungene Blaupause,

Kraiburger

Ist mir durchaus alles bekannt. Ich war ja dabei.

Von der Idee, eine 13+4-Lösung heute vorzuschlagen, halte ich dennoch nichts. Die Stadt käme ja sonst noch auf die Idee zu sagen “ja schön, wenn ihr mit 4 Spielen im Oly einverstanden seid, dann seid ihr doch sicher eigentlich auch mit allen anderen Spielen im Oly einverstanden!”. Und auf so eine Antwort durch die Stadt j
Hätte ich ja mal gar keinen Bock.

Völlig ungeachtet natürlich der Tatsache, dass das Oly nicht zweitligatauglich ist, weils kein komplettes Dach hat.

Aber das Finalstadion der WM2026 hat ja auch kein Dach und ist auch nicht zweitligatauglich.

United Sixties

..einer von 7 so bedeutsamen Heimsiegen auf Giesings Höhen mit dem unvergleichlichen HEIMVorteil mit einer tollen Löwenmanschafft um Schwabl, Nowak, Winkler .
https://www.dfb.de/datencenter/bundesliga/1994-1995/mannschaft/tsv-1860-muenchen

Es geht nicht nur ums Stadion, es geht um den Kultfaktor, Identität, HEIMvorteil und Abgrenzung zum Marktführer. Marketingchancen , wenn denn endlich dieses veraltete Stadion modern und ligaunabhängig ausgebaut sein wird. Es braucht Bodenständigkeit und Vernunft bei inzwischen 26 000 Mitgliedern seit der Rückkehr nach Giesing. Vielen neuen jungen Löwenfans ! Ein Neubau kann vielleicht in ferner Zukunft interessant werden, aber doch nur wenn eine ähnlich sportliche Entwicklung wie bei Union oder Freiburg nachgewiesen wurde. Baut das Sechzger endlich aus für 21 860 treue Stadionbesucher + X inkl. neuer Haupttribüne, B-Seats und Vollüberdachung..so wie es 2020 vorgestellt wurde und der Stadtrat bereits genehmigt hatte. Alle anderen Träumereien als HAM oder Bündnis haben aktuell nicht mit der Realität Löwenprofifussball zu tun.

Roloe

Eine selten dämliche Aussage, finde ich. Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Ewig löwentreu, das sind viele. Und zwar solche, für die 1860 nur in Giesing zurück zum Erfolg finden kann, wenn das überhaupt noch möglich ist, ebenso wie für solche, die den Weg zum Erfolg nur in einem anderen Stadion sehen, wenn das überhaupt noch möglich ist.