Den Gegner im Fokus: Viktoria Berlin – TSV 1860

Saisonverlauf 2021/22: Viktoria Berlin & 1860

1 Spiel
0 Siege
1 Unentschieden
0 Niederlagen

Friedrich-Ludwig Jahn Sportpark
auf Google Maps
Kapazität: 19.708
Eröffnung: 1. Oktober 1952
Fotos aus dem Stadion findet Ihr heute Abend in unserem sechzger.de-Liveticker.

Samstag, 2. Oktober 2021
TSV 1860 – Viktoria Berlin 1:1
3. Liga
11. Spieltag
Sechzgerstadion
9.750 Zuschauer
0:1 Gunte (60.)
1:1 Mölders (77.)
Unruhe bei den Löwen. Nach viel zu vielen Unentschieden und einem viel zu lang zurückliegenden Sieg (Ende August gegen die andere Viktoria der Liga) richtete vor dem Kick gegen den als sensationeller Viertplatzierter angereisten Aufsteiger aus der Hauptstadt Stadionsprecher Schäch erstmal ein paar kritische Worte an die schreibende Zunft. Bemerkenswert! Auf dem Feld ging es dann leider ähnlich weiter, wie in den vorangegangenen Wochen. 1860 bemüht aber glücklos und nach einer Stunde schon wieder im Rückstand. Sascha Mölders, der zum zweiten Mal zunächst auf der Bank Platz hatte nehmen müssen, erlöste das verstummte Giesing eine gute Viertelstunde nach seiner Einwechslung. Dabei blieb’s – das sechste 1:1 der Saison. Die diesmal von einem ganz neuen Autor formulierten Giesinger Gedanken versuchten sich in Durchhalteparolen.
Nach dem Spiel entbrannte in den Sozialen Medien noch eine Diskussion über die sichtbare ablehnende Haltung des Joker-Torschützen Mölders gegenüber dem Kollegen Tim Linsbichler, der artig gratulieren wollte. Warum hatte der Alte den Jungen so schroff zurückgewiesen? Gut zwei Monate später schien zumindest diese Frage in Teilen beantwortet.

Die Viktoria ist der (hoffentlich nicht verflixte) siebte Berliner Gastgeber, der die Löwen heute für ein Pflichtspiel in die Hauptstadt geladen hat. Neben zahlreichen Partien bei der alten Dame Hertha und an der Alten Försterei gegen Union, reiste 1860 noch in das Mommsenstadion, um sich mit TeBe zu messen, sowie in unserer Meistersaison zu Tasmania Berlin. Im Pokal ging es 2012 zum Berliner AK bzw. 74 Jahre früher zu Blau-Weiß 90 Berlin.

Vergangenen Freitag stand Michel Kniat, der neue Coach des SC Verl gegen unsere Löwen zum zweiten Mal an der Seitenlinie seines neuen Vereins – und kassierte mit dem 0:2 die zweite Pleite (nach einem 1:2 auf dem Betzenberg). Auch der gut zweieinhalb Wochen nach Kniat bei Viktoria Berlin ins Amt gehobene Farat Toku betreut gegen unsere Löwen sein Team erst zum zweiten Mal. Allerdings war sein Start etwas erfolgreicher: Im Montagsspiel der 29. Runde holte er beim TSV Havelse nach vier Pleiten in Serie immerhin wieder einen Punkt.

Zwei Berliner und ein Dresdner Verein sind die drei Protagonisten im deutschen Profifussball, die im Kalenderjahr 2022 noch ohne Sieg sind. Die alte Dame Hertha BSC schlittert im Oberhaus nach sechs Pleiten aus acht Partien der 2. Liga entgegen. Eine identische Spiele-Bilanz hat Stadtnachbar Viktoria in der 3. Liga aufzuweisen. Im Unterhaus ist es der Vorjahresaufsteiger Dynamo, der noch auf den ersten Dreier in 2022 wartet. Aus sieben Spielen holten die Sachsen aber – mit drei Remis – immerhin einen Punkt mehr, als die Haupstadtclubs.

Mit einem Erfolg heute Abend könnten die Löwen ihren erst um die Jahreswende aufgestellten Drittliga-Rekord von vier Siegen in Serie einstellen. Ja richtig, die “krachend gescheiterten” Löwen schicken sich an, eine weitere Serie aufzustellen. Auf vergangene Fünf-Siege-Serien (aus der 2. Liga) verweisen wir dann im Vorbericht für das nächste Spiel – wenn die Löwen heute Abend liefern.

Treffen wir heute mal wieder auf einen ehemaligen Deutschen Meister? Irgendwie schon. Und sogar auf einen zweifachen: 1908 und 1911 kam der BFC Viktoria 1889 tatsächlich zu Meisterehren. Zu einer Zeit, als der Fußball in Deutschland eine erste Kommerzialisierungswelle erlebte, war diese einst ruhmreiche Viktoria allerdings schon in die tiefen Niederungen des Berliner Amateurfußballs abgestürzt.
Zur Wahrheit gehört aber auch, dass unser heutiger Gegner bestenfalls als Nachfolger des besagten BFC Viktoria bezeichnet werden kann: Am 1. Juni 2013 fusionierte man mit dem LFC Berlin und nennt sich seither FC Viktoria 1889 Berlin Lichterfelde-Tempelhof e.V.
Wir finden es dennoch schön, heute von einem Duell der Altmeister zu sprechen.