Einst schnürten sie alle drei die Fußballstiefel für den TSV 1860, nun sind in der Regionalliga Südwest für den FC Homburg am Ball. Wir haben Felix Weber, Tom Kretzschmar und Ivan Knezevic zum Interview getroffen.

Weber, Kretzschmar & Knezevic im Interview

Neben den drei Genannten sind mit dem Trainergespann Danny Schwarz und Benjamin Schwarz sowie Mittelfeldspieler Fanol Perdedaj drei weitere Personen mit Löwen-Vergangenheit beim ehemaligen Bundesligisten im Saarland gelandet. Am Rande des Testspiels des FC Homburg beim österreichischen Bundesligisten SCR Altach (1:2, Tor für Homburg: Perdedaj) baten wir Felix Weber, Tom Kretzschmar und Ivan Knezevic zum Interview. Ein großes Dankeschön an dieser Stelle auch an FCH-Pressesprecherin Pauline Rodenbüsch für die unkomplizierte Hilfe!

sechzger.de: Erstmal servus und danke, dass Ihr Euch Zeit genommen habt für das Interview. Ihr habt hier gerade mit dem FC Homburg in Altach gespielt und 1:2 verloren. Felix war als Kapitän aufgestellt, Tom hat nicht gespielt. Wie waren die ersten Eindrücke in Homburg und im Trainingslager im Kleinwalsertal?

Weber: Trainingslager war top, wir haben ein super Hotel gehabt, sehr gutes Essen und die Trainingsplätze waren auch gut. Im Großen und Ganzen war das jetzt ein guter Abschluss.

sechzger.de: Und mörderheiß auch im Kleinwalsertal, oder?

Weber: Ja, da wars richtig heiß. Und auf 1100 Meter Höhe oder so – wenns da mal 30 Grad hat, dann schepperts richtig.

Der ehemalige Löwen-Kapitän Felix Weber kam aus Bayreuth zum FC Homburg

sechzger.de: Zu Dir, Tom: Du bist jetzt gerade erst von Sechzig weg zum FC Homburg und hast nicht zuletzt aufgrund der Verletzung des anderen neu verpflichteten Torhüters Jakob Mayer eine sehr gute Chance, die Nummer 1 zu werden. Heut hast nicht gespielt – woran liegts?

Kretzschmar: Ich bin ein bisschen angeschlagen an der Leiste. Wir haben dann auch gesagt, dass wir da kein Risiko eingehen wollen. Deswegen habe ich heute ausgesetzt und bin dann am Wochenende wieder dabei.

sechzger.de: Du bist jetzt eine Liga tiefer als zuletzt, hast die letzten Spiele bei den Löwen aber gespielt, weil der Marco Hiller nicht einsatzbereit war. Bewusst jetzt eine Liga tiefer, weil da die Chance größer ist, Stammtorhüter zu werden? Oder was war da der ausschlaggebende Punkt?

Kretzschmar: Klar wollte ich jetzt auch mal auf meine Spiele kommen und der Plan mit Homburg hat mir gefallen. Deswegen habe ich mich dann auch für Homburg entschieden und bin auch sehr glücklich, jetzt hier zu sein.

sechzger.de: Das glaub ich. Es ist ja auch alles sehr ambitioniert, was da aufgezogen wird. Wenn man sich so anschaut, was da an neuen Spielern geholt wurde, dann wird das wahrscheinlich ein Zweikampf zwischen Euch und Offenbach, oder? Wie seht Ihr das? Ah, der Ivan ist jetzt auch dazugekommen! Servus!

Knezevic: Würde ich jetzt nicht behaupten. Also ich kenn die Liga jetzt nicht so gut wie die Regionalliga Bayern, in der ich lange gespielt habe, aber ich würde mich jetzt nicht unbedingt nur auf zwei Vereine festlegen. Wir wollen ne gute Saison spielen, Offenbach will klar aufsteigen mit den Transfers, die die getätigt haben. Wir versuchen, unsere Hausaufgaben zu machen und einfach von Spiel zu Spiel da ranzugehen.

sechzger.de: Jetzt habt Ihr ja hier mit Danny Schwarz einen Trainer beim FC Homburg, der auch kein ganz Unbekannter ist in München und der sowohl bei Rot als auch bei Blau tätig war. Es wurden jetzt auch sehr viele Spieler aus Bayern verpflichtet. Du, Ivan, kennst das ja auch aus Aue, wo Timo Rost sich viele Spieler aus Bayern geholt hatte. Die Amtssprache wurde jetzt geändert im Saarland, oder?

Weber: Ich muss sagen, an das Saarländisch muss man sich noch sehr gewöhnen, aber so viele haben wir davon gar nicht bei uns im Team, das stimmt schon.

Danny Schwarz – einst Spieler beim TSV 1860, jetzt Trainer des FC Homburg

sechzger.de: Schafkopf-Runde gesichert?

Weber: Ja, also der Lippert (Anm. der Redaktion: Dennis Lippert, neu von der SpVgg Bayreuth) und ich haben jetzt – wobei man auch sagen muss, dass wir keine guten Schafkopf-Spieler sind – mit dem Markus Mendler und dem Philipp Hoffmann schon zwei gefunden, die es einigermaßen können. Ãœbung macht den Meister.

sechzger.de: Heute zum Spiel hier in Altach: 1. Halbzeit war sehr ordentlich, oder?

Weber: Ja, die sind immer noch Erstligist und wir kommen gerade aus dem Trainingslager. Ich weiß jetzt nicht, wie die trainiert haben, aber 1. Halbzeit 0:0 ist glaub ich nicht so verkehrt. Und dann, ja gut, Schiri war auch ein Österreicher, das hat man dann schon auch ein bisschen gemerkt.

sechzger.de: Warum hat Dein Kopfballtor nicht gezählt? Abseits?

Weber: Ja, Abseits hat er gesehen. Und den Elfer für Altach muss man auch nicht geben, aber im Großen und Ganzen, wennst da jetzt 2:1 verlierst, dann ist das schon okay.

Ivan Knezevic war in der Jugend und bei den Amateuren für die Löwen am Ball

sechzger.de: Bei Dir, Ivan, hat es mich tatsächlich sehr verwundert, dass Du jetzt einen Schritt zurück gemacht hast in die Regionalliga. Du hattest ja 16 Spiele gemacht bei Aue und warst zum Saisonende hin schon des Öfteren in der Startelf, oder?

Knezevic: Ab 2023 waren es drei oder vier Spiele von Anfang an und mir wurde am Ende der Saison mitgeteilt, dass mit mir nicht mehr geplant wird. Wegschicken konnten sie mich ja nicht, weil ich einen laufenden Vertrag hatte, aber da wurde klar kommuniziert, dass ich lieber den Verein verlassen soll. Es ist ja auch nicht mein Ziel, ein Jahr komplett auf der Bank zu sitzen und unglücklich zu werden. Dafür brenn ich noch zu sehr, Fußball zu spielen und dann kam halt auch der Anruf aus Homburg von Danny. Ich hab dann eine Woche überlegt, wie wir das machen und dann haben wir uns mit Aue abgesprochen. Jetzt haben wir eine super Lösung gefunden und ich freue mich, bei einem ambitionierten Regionalligisten viel Spielzeit zu bekommen statt in der 3. Liga praktisch gar keine.

sechzger.de: Du bist jetzt ja doch schon ziemlich lang weg von den Löwen und bist nach vier Jahren bei 1860 im Jahr 2014 nach Nürnberg gewechselt. Hast Du noch Kontakt zu den Löwen?

Knezevic: Ja, auf jeden Fall, zum Beispiel zu Tim Rieder, auf dessen Hochzeit ich ja auch war. Wir haben einen engen Draht noch und hören uns sehr oft. Oder auch zum Eroll Zejnullahu, den ich in Bayreuth noch kennengelernt habe, auch wenn wir nicht zusammengespielt haben. Da hab ich dem Tim auch gesagt, er soll den gleich unter seine Fittiche nehmen, ihm ein bisschen München zeigen und ich glaube, da ist er an der richtigen Adresse. Natürlich verfolge ich auch den Verein und das ganze Drumherum und drücke auch die Daumen, dass es dieses Jahr endlich mal klappt mit dem Aufstieg in die 2. Liga.

sechzger.de: Felix, Du hast letzte Saison mit dem angesprochenen Eroll Zejnullahu in Bayreuth zusammengespielt. Was dürfen wir von ihm erwarten?

Weber: Hoffentlich dass er fit bleibt, weil wenn er fit ist, dann ist er ein sehr, sehr guter Drittliga-Spieler. Der hat schon sehr gute Qualitäten, vor allem offensiv. Wenn er fit ist, dann können die Fans sich schon auf ihn freuen.

Nach 17 Jahren bei den Löwen verließ Tom Kretzschmar den TSV 1860 im Sommer

sechzger.de: Tom, Du bist jetzt gerade erst weg. Wie wars denn letzte Saison? Von außen hatte man den Eindruck, dass es mannschaftsintern eher schwierig war und einiges im Argen lag, oder?

Kretzschmar: Nein, ich find, im Argen lag eigentlich gar nichts im letzten Jahr. Es hatte letztendlich andere Gründe auf dem Platz und die Saison wurde nicht in der Kabine entschieden. Daran lags definitiv nicht. Wir waren eigentlich schon eine sehr gute Truppe letzte Saison.

sechzger.de: Wie würdest Du Maurizio Jacobacci beschreiben, also gerade auch im Vergleich zu Michael Köllner?

Kretzschmar: Die beiden kann man gar nicht vergleichen. Köllner war eher so der sehr kommunikative Typ auch in der Kabine. Der Jacobacci ist einer, der sein Herz richtig auf dem Platz lässt und etwas weniger mit den Spielern spricht und auch für den ein oder anderen Scherz weniger zu haben ist.

sechzger.de: Also auch eher autoritär?

Kretzschmar: Ja, das war der Köllner aber auch.

sechzger.de: Gut, dann nochmal vielen Dank für das Interview. Ihr habt jetzt eine lange Busfahrt von Vorarlberg ins Saarland vor Euch. Bis bald!

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1908

Danke für das Interview aus München von einem FCH Fan 🟢⚪

Aschlegel

Schönes Interview, danke!

Kraiburger

Top, Danke!

Sollte Homburg jemals wieder Bundesliga spielen, wünsche ich mir auch ihren damaligen Hauptsponsor zurück!

Kraiburger

Diese eine Firma, die auf schwyzerdütsch gesagt drei Produkte herstellt!