Nach einem langen und kalten Winter – seit Ende Oktober bis Anfang April fast durchgängig Schnee mit Temperaturen bis minus 32 Grad – schaut auch in Schweden endlich der FrĂĽhling vorbei. Das bedeutet auch: Es wird endlich wieder FuĂźball gespielt. Die Saison in Schweden, aber vor allem in Norwegen, denn dort spielt mein “Zweitverein” VĂĄlerenga Oslo, hat seit Ostern wieder begonnen. VĂĄlerenga spielt nach dem dramatischen Abstieg in der zweiten Liga – der OBOS-Ligaen. Man ist mit einem Unentschieden und einem Sieg gut gestartet und geht frohen Mutes und lautstarker FanunterstĂĽtzung die RĂĽckkehr ins Oberhaus an. Mit dabei ist auch ein alter Bekannter. Ola Kamara schnĂĽrte im Jahr 2013 fĂĽr ein halbes Jahr die Schuhe fĂĽr den TSV 1860 und ist mittlerweile mit 34 Jahren wieder in seiner Heimatstadt Oslo zurĂĽckgekehrt. Der sympathische ehemalige norwegische Nationalspieler stand mir fĂĽr ein Interview zur VerfĂĽgung. Ein Wiedersehen mit einem Löwen.

Kulturschock bei den Löwen

sechzger.de: Du bist 2013 als Leihspieler vom SV Ried zu den Löwen gekommen. Wie kam es zu dem Wechsel?
Ola Kamara: Manchmal geht das ganz einfach. Ich war zunächst mit Eintracht Braunschweig im Gespräch über einen Wechsel. Mein Agent wollte für mich aber einen größeren Klub und das war 1860. München hatte auch Interesse und darum war es für mich ganz klar, zum TSV 1860 zu gehen.

sechzger.de: Insgesamt hast Du zehnmal für die Profis und fünfmal für die zweite Mannschaft gespielt. Warum kam es Deiner Meinung nach nicht zu weiteren Einsätzen bei den Löwen?
Ola Kamara: Ich denke, es war eine sehr gute Zeit für mich. Ich konnte andere Kulturen kennenlernen und habe erfahren, wie alles außerhalb Norwegens funktioniert. Ich habe vorher nur in Norwegen gespielt, daher war es ein kleiner Kulturschock. Ich habe zwei bis dreimal am Tag trainiert und viele Dinge waren anders als da, wo ich herkomme. Aber es war sehr gut für mich und für den Rest meiner Karriere. Ich habe während meiner Zeit bei 1860 sehr viel gelernt.

1860 hat unglaubliche Fans

sechzger.de: Es war fĂĽr Dich sicherlich auch nicht einfach im Sturm. Rob Friend war damals gesetzt.

Ola Kamara: Wenn ich in Bestform gewesen wäre und die Saisonvorbereitung mit dem Verein absolviert hätte, wäre es vielleicht anders gelaufen. Aber als ich kam und nur zwei bis drei Monate Zeit hatte, wusste ich, dass es sowohl für mich als auch für den Verein schwierig war.

sechzger.de: Welche Erinnerungen hast Du heute noch von den Löwen-Fans?

Ola Kamara: Ich erinnere mich, dass die Fans unglaublich waren. Bei einem Freundschaftsspiel kamen so viele Anhänger, um zuzusehen und sie waren immer äußerst leidenschaftlich. Es war eine tolle Erfahrung, vor so vielen Menschen zu spielen. 1860 hat sehr gute Fans.

Ola Kamara ist in seine Heimatstadt Oslo zu VĂĄlerenga zurĂĽckgekehrt / Quelle: VĂĄlerenga Oslo
Quelle: VĂĄlerenga Oslo

ZurĂĽck in der Heimat

sechzger.de: Nach Deiner Zeit bei 1860 ging es erst einmal wieder zurĂĽck nach Norwegen. AnschlieĂźend hattest Du dann vor allem in den USA (u.a. bei LA Galaxy und DC United) eine sehr erfolgreiche Zeit.
Ola Kamara: Ich war in Ă–sterreich bei Austria Wien und dann ging es nach Amerika. Ich habe es dort sehr genossen zu spielen. Es war wirklich eine tolle Zeit in den USA.

sechzger.de: Jetzt bist Du zurĂĽck in Norwegen bei VĂĄlerenga. Was sind Deine Ziele hier?
Ola Kamara: Ich spiele in der Stadt, aus der ich komme, und das bedeutet mir sehr viel. Das Ziel besteht darin, den Verein wieder in die oberste Liga zu führen und natürlich so viele Tore wie möglich zu erzielen, um dies zu erreichen.

sechzger.de: Danke Dir, dass Du Dir Zeit für ein Wiedersehen mit einem Löwen genommen hast und viel Erfolg in Oslo.

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