Schade, da war mehr drin. Gestern unterlagen unsere Löwen dem KSC mit 0:1. Damit ist der Traum von weiteren Pokalsensationen mit dem TSV 1860 MÌnchen erstmal ausgetrÀumt. Ich bin traurig, obwohl es eigentlich nicht wirklich einen Grund dazu gibt.

Disziplinierter KSC schaltet die Löwen aus

Der KSC kam gut vorbereitet nach Giesing und hatte gegenÃŒber Darmstadt 98 und Schalke 04 den Vorteil, dass das GrÃŒnwalder Stadion gestern leer bleiben musste. So entfiel der phÀnomenale Support der frenetischen Löwenfans und der KSC musste “nur” gegen elf Löwen auf dem Platz kÀmpfen und nicht auch noch gegen die entfesselte Kulisse des Sechzgerstadions. Der KSC spielte eine sehr disziplinierte erste HÀlfte, wollte den Löwen nicht ins Messer laufen und war sehr darauf bedacht, stets die Ordnung zu behalten. Sechzig fehlte der RÃŒckenwind durch die Zuschauer, obwohl die Löwen durchaus forsch nach vorne spielten.

Leider wird kein Ball ins Tor geschrien

Es entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe, in dem kein Klassenunterschied zu erkennen war. BÀr und Greilinger hatten gute Chancen fÃŒr den TSV 1860 MÃŒnchen, leider konnten die BÀlle heute nicht kollektiv ins Tor geschrien werden so wie gegen Schalke. Nach der Pause hatte der KSC seine stÀrkste Phase und sorgte durch ein Abseitstor fÃŒr den historischen ersten Einsatz des VAR im Sechzgerstadion. Am Ende war es ein unglÃŒcklicher, aber berechtigter Elfmeter, der das Spiel entschied. UnglÃŒcksrabe war Fabi Greilinger, dem bei einer GrÀtsche der Ball sehr unglÃŒcklich an die Hand sprang. Leider konnten die Löwen dann ohne Support von außen keinen wirklichen Druck entwickeln. Tallig hatte in der 76. Minute noch die beste Ausgleichsmöglichkeit und Steinhart hÀtte in der Nachspielzeit mit GlÃŒck noch den Lucky Punch setzen können.

Damit ist das Pokalabenteuer Löwen zu Ende

Schade, aber man musste sich dem KSC geschlagen geben. Wenn man die Chancen in der ersten HÀlfte genutzt hÀtte… Aber hÀtte, wÀre und aber… Es hat nicht gereicht und die Reise der Löwen durch den DFB-Pokal ist zu Ende. Das macht mich doch trauriger als ich vorher gedacht hatte. Aber eigentlich brauchen wir nicht traurig sein. Das Pokalabenteuer der Löwen bestand aus drei Kapiteln, das waren zwei mehr als man erwarten konnte. Im ersten eliminierte der TSV 1860 MÃŒnchen die Lilien aus Darmstadt im Elfmeterschießen. Es war das erste Elfmeterschießen, das ich mit meinem Sohn im Stadion erleben durfte. Weit nach Mitternacht kehrten wir in dieser lauen Sommernacht sehr glÃŒcklich nach Hause zurÃŒck. Ein toller Abend fÃŒr die Löwenfans und ganz besonders fÃŒr Vater und Sohn Enn.

Heimkehr nach dem Pokalsieg gegen Darmstadt

Schalke, der Saisonhöhepunkt!

Und dann der unvergessene Oktoberabend gegen Schalke 04. Niemand, der im Stadion war, wird diesen Abend je vergessen können. Die Löwen legten los wie die Feuerwehr, Lex brachte das Stadion nach 5 Minuten zur Extase, die ohne Unterbrechung bis zum Schlusspfiff andauerte. Die Mannschafte bedankte sich nach dem Spiel eigens mit einem youtube-Video fÃŒr die grandiose UnterstÃŒtzung. Mir ging es in diesen Tagen nicht gut, aber meine Freunde und die Löwen zauberten mir an diesem wunderbaren Abend ein nicht fÃŒr möglich gehaltenes LÀcheln ins Gesicht. Der Höhepunkt des Pokalabenteuers. Vielleicht sogar der ganzen Saison. Wer weiß…

DFB Pokal: TSV 1860
Die Löwen feiern mit den Fans nach dem unglaublichen Sieg gegen Schalke

Der Traum ist ausgetrÀumt

Leider ist der Traum von weiteren Kapiteln seit gestern Abend ausgetrÀumt. Zu clever und diszipliniert traten die Karlsruher auf. Am Ende fehlten den Löwen die zÃŒndenden Ideen, um das Abenteuer weiter zu schreiben. Aber sie haben alles gegeben, waren einer mehr als soliden Zweitligatruppe ebenbÃŒrtig und hatten Pech mit dem Handelfmeter. Mehr kann man nicht verlangen und ich bin stolz, dass wir es als einziger Drittlist und einzige Mannschaft aus Bayern ins Achtelfinale des DFB-Pokals geschafft haben. Obwohl mit etwas GlÃŒck… Naja, lasst uns nicht traurig sein! Sind wir stolz auf unsere Löwen, die zwei Zweitligisten rausschmeißen konnten! Und uns zwei unvergessliche Pokalabende schenkten!

Mein größter Albtraum bleibt mir erspart

Außerdem hat es etwas Gutes, dass dieser Traum jetzt ausgetrÀumt ist. KÃŒrzlich wÀlzte ich mich in einer unruhigen Nacht hin und her und hatte einen grauenhaften Albtraum: Die Löwen qualifizierten sich fÃŒr das DFB-Pokalfinale und dieses musste als Geisterspiel stattfinden… Daher Toto-Pokal Halbfinale in Aubstadt gewinnen, Toto-Pokal holen und dann nÀchste Saison nach beendeter Pandemie nach Berlin! Man wird ja wohl noch trÀumen dÃŒrfen…

 

4.7 3 votes
Artikelbewertung
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
7 Comments
Newest
Oldest Most Voted
Inline Feedbacks
View all comments
Sechzgerflore

es schmerzt doppelt, da die Fans ganz klar gefehlt haben und es so einen “leichten” DFB-Pokal (u.a.mit FCBÀh-BVB ganz klare Favoriten raus) in der Form so, wahrscheinlich so schnell nicht mehr geben wird…

Klausur, Singen

Wenn der Schiri Elfer pfeift, ist es Elfer. Berechtigt, vielleicht.. Unberechtigt, vielleicht…. Diskussionen?? Bringen 0 und gar nix… Mit Fans hÀtte es wohl anders ausgesehen, ohne Fans gegen Darmstadt und Schalke wohl auch. Und jetzt?? Die TÃŒrken vor der Brust sind wichtiger….

Stefan

“Abgesehen von den genannten Vergehen liegt in folgenden Situationen, in denen der Ball an die Hand/den Arm eines Spielers springt, in der Regel kein Vergehen vor: – Der Ball springt direkt vom Kopf oder Körper (einschließlich des Fußes) des Spielers an dessen Hand/Arm.” Zitat aus dem Regelbuch. Wie man hier von einem berechtigten Elfer schreiben kann, versteh ich nicht.

Stefan Kranzberg

Weiter oben im Regelwerk heißt es:

“Ein Vergehen liegt in der Regel vor, wenn ein Spieler den Ball mit der Hand/dem Arm berÃŒhrt und 


– seinen Körper durch die Hand-/die Armhaltung unnatÃŒrlich vergrößert,…”

Deswegen war die Entscheidung korrekt.

Stefan

Der Satz beginnt mit “Abgesehen von den genannten Vergehen”, also sind alle oben genannten Regeln hinfÀllig, wenn der Ball vom eigenen Fuß an die Hand springt. Auch wenn’s blöd ausgesehen hat, ich bleib bei kein Elfer.

Stefan Kranzberg

Nein, “abgesehen davon” heißt eben nicht “Eine Ausnahme gibt es, wenn…”.