Während Michael Köllner sowohl in der Sommerpause als auch seit Wiederaufnahme des Spielbetriebs omnipräsent war, war es um Geschäftsführer Günther Gorenzel relativ ruhig. Dabei hatte er alle Hände voll zu tun, verlängerte Verträge und verpflichtete insgesamt neun neue Spieler für den TSV 1860. Im Interview mit der BILD äußert sich Gorenzel zu den Zielen der Löwen, seine Zukunft in Giesing und sein Image als “Stimme der Vernunft”.

Günther Gorenzel im Interview

Mit Kobylanski, Verlaat, Boyamba & Co hat Günther Gorenzel in der Sommerpause zahlreiche Hochkaräter verpflichtet. Das Ziel und die Erwartungshaltung ist klar: Der TSV 1860 soll endlich wieder den Sprung in die 2. Bundesliga schaffen. Im Interview mit der BILD gibt sich Gorenzel jedoch zurückhaltend:

“Wir wollen ambitionierten Fußball spielen, die Ziele hier sind allen klar. Das Wort mit A werden Sie aber bewusst nicht von mir hören, das wird bis zum Saison-Ende nicht ausgesprochen, denn nur durch reden hat noch niemand Ziele erreicht.”

Dennoch unterstreicht der Geschäftsführer, dass man alle Wunschspieler auch bekommen habe und der Kader auch von der Breite her sehr gut aufgestellt sei.

Kühler Kopf, Erfahrung und nötiger Abstand

Angesprochen auf sein Image als “Stimme der Vernunft” als Counterpart zu Menschenfänger Michael Köllner lacht der Österreicher:

“Ich versuche mit kühlem Kopf, Erfahrung und dem nötigen Abstand das eine oder andere auszubalancieren. Sehen Sie, genau diese Ergänzung macht es doch aus. Ich muss mit Beratern anders sprechen, als Michael mit Spielern. Er macht das perfekt, kann in kürzester Zeit Vertrauen aufbauen. (…) Ich habe auf der Bank beim Spiel einen Puls von 60. Kein Witz. Die Jahre haben mich gelehrt: Mit zu vielen Emotionen übersieht man viele wichtige Dinge.”

Gerade diese analytisch geprägte Herangehensweise ist für den TSV 1860 jedoch äußerst wertvoll und in Gorenzels Positions sehr hilfreich.

Zehn Jahre bei 1860

Klappt es dieses Jahr mit dem Aufstieg? Und wie geht es mit Günther Gorenzel bei den Löwen weiter?

“In Summe bin ich seit zehn Jahren bei 1860, mich kann nichts mehr überraschen. (…) Solange ich hier das Gefühl habe, etwas bewirken und Dinge gestalten kann, bleibe ich. Aber es kann sein, dass meine Frau ein Veto einlegt, wenn es diese Saison wieder nichts wird.”

Dann hoffen wir mal, dass die Mannschaft funktioniert und der Aufstieg gelingt, sodass Günther Gorenzel in der kommenden Saison einen Zweitliga-Kader zusammenstellen darf.

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Chemieloewe

Dennoch hat GG einsehr vernünftiges, bidenständiges Interview gegeben, in dem er nicht in Euphorie schwelgt u. überschäumt u. den Aufstieg nicht verfrüht zum Thema macht. Gutes Interview mit sehr vernünftigen Aussagen GG.👍

Chemieloewe

Ehrlich gesagt ist es mir völlig Wurscht, wie wir Fußball spielen, ob “ambitioniert” o. dreckig, schnörkellos o. schön…egal, Hauptsache wir gewinnen mit unserer Spielweise u. unserer jeweiligen Taktik, gewinnen wesentlich mehr als wir verlieren o. remis spielen u. schießen mehr Tore als unsere Gegner. Fußball ist ein Ergebnissport u. kein Ballett…o. Eiskunstlaufen, wo es auf Ausdrucksweise, Schönheit u. Ästhetik ankommt. Mit schön o. ambitioniert spielen kommen wir alleine nicht zum Erfolg, sondern mit Toren u. Siegen, egal wie, in der 3. Liga vorzugsweise mit simplem, schnörkellosem Kampffußball, großem Körpereinsatz u. Zweikampfhärte. “Schön” spielen können wir mal, wenn wir mit Abstand auf dem 1. o. 2. Platz stehen u. damit erfolgreich spielen.
Herr Gorenzel, zuerst kommt die Pflicht, danach die Kür! Mit irgendwelchen Flausen u. Zauberfußballansprüchen kommen wir in Liga 3 nicht weit. Zauberfußball, den wir, nebenbei bemerkt, sowieso nicht beherrschen, siehe DFB-Pokal gegen Dortmund! Wenn wir so wie Dortmund spielen könnten, könnte man darüber nachdenken. Doch dieser Illusion brauchen wir nicht nachgehen. Also GG u. MK, mal schön auf dem Teppich bleiben, nicht abheben u. erstmal schön die Hausaufgaben machen! Dann sehen wir weiter.😜😉

Last edited 1 Jahr zuvor by Chemieloewe
Steffen Lobmeier

Ich mag den ja schon. Seit das Rumgorenzeln eingestellt hat, ist er mir einer der Liebsten beim TSV 1860.

Joerg

Einmal Gorenzel, immer Gorenzel. – 😉
Das mit dem rumgorenzeln brauch er auch nicht wenn er die Wunschspieler verpflichten kann….