Der TSV 1860 München wollte im Heimspiel gegen den 1. FC Saarbrücken den Nicht-Abstieg auch rechnerisch eintüten. Leider ist das beim glücklichen 1:1 nicht gelungen. Am Ende reichte es für zehn Löwen nach einer roten Karte gegen Kwadwo aber immerhin noch für einen Punkt.

Zwarts wieder von Beginn an

Argirios Giannikis stellte nach dem 1:1 in Regensburg seine Startelf zwei Mal um. Joel Zwarts stand nach seiner finaziell begründeten Pause statt Fynn Lakenmacher wieder von Beginn an im Sturmzentrum. Außerdem kam Nankishi für den angeschlagenen Schröter ins Team, für ihn rutschte Muteba auf den rechten Flügel.

Saarbrücken geht früh in Führung

Saarbrücken kam besser ins Spiel und ging früh in Führung. Rizzuto luchste Glück den Ball im Mittelfeld ab und schickte Stehle steil auf den rechten Flügel. Dessen Hereingabe erreichte Brünker in der Mitte, der humorlos zum 0:1 einschob. Vorausgegangen war ein Kollektivversagen der 1860-Abwehr. Glück schenkte den Ball her, während Rieder und Verlaat auf dem nassen Boden wegrutschten. Bis auf einen mäßig harten Distanzschuss von Frey (22. Minute) konnte 1860 gegen Saarbrücken in der Offensive keine Akzente setzen. In der 29. Minute musste Giannikis Ludewig, der von Gaus rüde gelegt wurde, verletzungsbedingt durch Greilinger ersetzen.

Rot gegen Kwadwo kurz vor der Pause

Saarbrücken verlegte sich auf Absicherung und schnelle Konter. Ein solcher führte in der 44. Minute zu einer roten Karte für Kwadwo. Der Innenverteidiger legte als letzter Mann Stehle kurz vor der Strafraumlinie und sah die direkte rote Karte, obwohl Schiedsrichterin Michel zunächst die gelbe Karte in den Händen hielt. Möglicherweise hätte Saarbrücken das 2:0 erzielt, wenn Michel Vorteil gelaufen lassen hätte. Ein Saarbrücker war nämlich frei vor Hiller. Den folgeden Freistoß setzte Civeja in den wolkenverhangenen Giesinger Himmel, so dass es für 1860 mit einem Tor Rückstand und einen Mann weniger in die Kabinen ging.

Saarbrücken legt das 2:0 nicht nach

Nach einer ersten Hälfte, in der die Löwen überhaupt nicht an die gute Leistung von Regensburg anknüpfen konnten und eine ganz schwache Leistung gezeigt hatten, rechneten nur noch die kühnsten weiß-blauen Optimisten mit einem Punkt oder mehr. Saarbrücken kam erneut agiler ins Spiel und Hiller konnte einen Fallrückzieher von Kerber gerade noch an die Latte lenken (50. Minute). Das wäre wohl die Entscheidung gewesen. Danach schalteten die Gäste allerdings in den Verwaltungsmodus und unternahmen keine ernsthaften Versuche mehr, das 2:0 zu erzielen. 1860 war mit einem Mann weniger nicht in der Lage, großen Druck zu entwickeln.

Kloss mit Premierentreffer zum 1:1

In der 76. Minute verpasste Lakenmacher nach einer steilen Hereingabe von Nankishi den Ball in aussichtsreicher Position nur um Zentimeter. Bis dato die einzig nennenswerte Offensivaktion von 1860 in der zweiten Hälfte. Dann richteten es die Löwen nach einer Standardsituation. Nach einer Ecke von Albion Vrenezi kam Tim Kloss am Fünfer vollkommen frei zum Kopfball, den das 19-jährige Eigengewächs aus dem NLZ eiskalt zum 1:1 ins Netz setzte (84. Minute). Es war Kloss’ Premierentreffer bei den Profis, der sich vor Gratulanten kaum retten konnte und kurzzeitig in einer Jubeltraube aus Löwenspielern verschwand. Danach versuchte 1860 gegen den verdutzten FC Saarbrücken noch das zweite nachzulegen, aber Torchancen konnte beide Teams nicht mehr herausarbeiten.

1860 mit glücklichem Punkt gegen Saarbrücken

So konnten die Löwen einen glücklichen Punkt einheimsen. Damit wurde das Ziel, den Klassenerhalt auch rechnerisch unter Dach und Fach zu bringen nicht erreicht. Aber mit nun acht Punkten Vorsprung auf den Halleschen FC sollte nicht mehr viel schief gehen. Der FC Saarbrücken muss sich ärgern, dass er bei Überzahl nicht vehement genug auf das 2:0 gegangen ist und so am Ende zwei ganz wichtige Punkte im Kampf um den Relegationsplatz liegen ließ.

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Eurasburger1860

Insgesamt war es ein schreckliches Spiel, bei dem wir aus meiner Sicht mit Glück und Kampf einen Punkt geholt haben, mit dem ich nicht mehr gerechnet habe.

Robert von Giesing

Die krassen Fehlentscheidungen der Schiedsrichter*innen wird immer schlimmer. VAR wird höchste Zeit auch in Liga 3

Jan Schrader

Welche meinst du denn?

Urloewe

Die Attacke gegen Ludewig nicht zu ahnden, war schon krass.
Andererseits dann bei Kwadwo den härtesten Maßstab anzuwenden.
Sie hatte ja die gelbe Karte in der Hand.

Eurasburger1860

Bei Ludewig war es eine krasse Fehlentscheidung nicht mindestens gelb gegeben zu haben. Bei Kwadwo war die rote Karte schon in Ordnung. Man hätte gegen uns aber auch einen Elfer geben können, als Kwadwo im Sechzehner den Gegner am Knöchel trifft.

im Ergebnis sind die Schiedsrichter in dieser Liga halt auch nur dritte Klasse, so wie die Spieler eben auch.

Jan Schrader

Bei Ludewig gehe ich mit, aber bei der Szene mit Kwadwo kommt ganz klar vom Assistenten die Meldung “letzter Mann”. So ist die Regel nun mal und großartig beschwert haben sich unsere Löwen auf dem Platz auch nicht..

Posicelli

Was für Fehlentscheidungen? Die einzige die mir einfällt ist die nicht gegebene gelbe Karte gegen Gaus.
Es hätte aber auch noch einen Elfer für Saarbrücken geben können.
Alles in allem hab ich schon schlechtere Schiedsrichter im Grünwalder gesehen.

Siggi

Das waren keine zwei Halbzeiten, sondern zwei Spiele mit zwei verschiedenen Mannschaften und zwei verschiedenen Trainern. In der ersten Halbzeit spielte eine vogelwilde Truppe, die noch nie zusammengespielt hatte und von einem Trainer ohne Konzept aufs Feld geschickt wurde. In der zweiten Halbzeit spielte eine Mannschaft mit echten Kämpferherzen, die sich voll reingehauen hat. In den letzten 25 bis 30 Minuten war von einer Überzahl der Gästemannschaft nichts mehr zu sehen und der “andere” Trainer hatte ein gutes Händchen bei den Einwechslungen.

Urloewe

Nein, das sehe ich anders.
Kompakt in der eigenen Hälfte stehen, das praktizierte Saarbrücken in der ersten und 60 in der zweiten Halbzeit.
Das Tor kam Saarbrücken sehr zu gute. Sie machten die Räume zu und setzten gefährliche Nadelstiche, die zum 0:2 hätten führen können.
Mit 10 Mann stellte unser Trainer genau auf diese Taktik um in der Hoffnung, dass vorne noch ein Wunder geschieht. Es hat geklappt.

Siggi

Der Abstand auf Halle beträgt 8 und nicht 9 Punkte.