Auf dreizehn (!) Punkte waren die Zebras den Löwen in dieser Saison zeitweise davon geeilt – dann kam Michael Köllner, die Löwen starteten eine Serie und der MSV kam gehörig aus dem Tritt: Einem Unentschieden daheim gegen Braunschweig folgten Niederlagen in Zwickau, daheim gegen Mannheim und in Meppen – nur gegen Magdeburg konnte daheim knapp mit 1:0 gewonnen werden.
Fünf Punkte trenn(t)en Löwen und Zebras noch und 1860 war bzw. ist nur noch zwei Punkte hinter einem Aufstiegsplatz entfernt als das Spitzenspiel 1860 gegen Duisburg steigen sollte – der DFB entschied sich jedoch den kompletten Spieltag abzusagen, weil man ihn lieber später mit Zuschauern nachholen wollte anstatt Geisterspiele zu veranstalten. Kaum jemand hatte zu diesem Zeitpunkt damit gerechnet, dass Corona die ganze Welt auf den Kopf stellen würde.
Nun wird der 16. Mai für die Fortsetzung der dritten Liga angestrebt, mit fünf englischen Wochen soll die Liga bis 20. Juni durchgespielt werden, dann würde die Relegation folgen. In gut 1,5 Wochen soll in der dritten Liga wieder der Ball rollen – wie realistisch ist dies?
1. Problem: Von den 20 Klubs der dritten Liga haben sich immerhin acht gegen eine Fortführung ausgesprochen – obwohl der DFB die Fortführung gewünscht und empfohlen hatte. Was geschieht, wenn im Umfeld von einem dieser Clubs ein Corona-Fall auftreten sollte, rein zufällig natürlich? Vorstellbar, dass ein potentieller Absteiger nach diesem Strohhalm greifen würde?
2. Problem: Der Hallesche FC ist gegen eine Fortführung der Liga, der Bürgermeister der Stadt Halle hat – Timing ist alles – vorsorglich schon einmal Geisterspiele in Halle untersagt und der Klub schließt einen Umzug in eine andere Stadt für die Spiele aus. Lösung dafür? Nicht in Sicht. Ob in allen anderen Städten gespielt werden darf, weiß aktuell niemand.
3. Problem: Die Ungerechtigkeiten sind nicht zu leugnen: Von 20 Mannschaften in der dritten Liga trainieren derzeit aktuell 12 und dies auch nur in Kleingruppen. Die anderen Mannschaften sind seit Wochen auf keinem Fußballplatz, weil sie keine Ausnahmegenehmigungen bekommen (oder diese gar nicht erst beantragt) hatten.
Der TSV 1860 gehört zu den Vereinen, die die Saison unbedingt sportlich zu Ende bringen wollen: Verständlich bei der Tabellensituation und dem Lauf den man hatte, Sascha Mölders schrieb am Montagabend bei Instagram an TV-Juror Joachim Llambi „Zebras und Löwen steigen auf“.
Vor 6 Wochen in einem ausverkauften Grünwalder-Stadion hätten die Löwen die Zebras vermutlich gerissen und mit der Euphorie im Rücken die Serie weiter ausgebaut – 5 Spiele (davon 4 Heimspiele) wären danach noch im Sechzgerstadion an- und Giesing wäre jedes mal Kopf gestanden.
Durch Giesing geistern aktuell noch keine Spiele, aber ein Spruch: „Stell Dir vor 1860 steigt auf und keiner darf hin…“