Gestern Abend meldete sich Hasan Ismaik wieder einmal mit einem unsäglichen Post in den Sozialen Medien. In der Vergangenheit hatte sich der Mehrheitseigentümer des Öfteren gegen die 50+1 Regel im deutschen Fußball ausgesprochen. Die DFL hingegen hatte zuletzt eine Konkretisierung der Regelung zum weiteren Erhalt angestrebt. Auch die Münchner Löwen haben sich mit 50+1 beschäftigt und fordern, dass zukünftig keine Ausnahmen mehr genehmigt werden.

Münchner Löwen: 50+1 ausnahmslos durchsetzen

Die Forderung der Münchner Löwen zum Thema 50+1 im Wortlaut:

Servus Löwenfans,

Anfang März veröffentlichte die DFL einen Änderungsvorschlag ihrer Satzung bezüglich der sogenannten „50+1-Regel“, die im deutschen Profifußball sicherstellen soll, dass Vereine nicht zum bloßen Spielzeug von Investoren und Unternehmen verkommen. Die vorgeschlagenen Änderungen sollten etwaige kartellrechtliche Aspekte gegen mögliche Klagen absichern. Also dafür sorgen, dass sich Investoren die letztendliche Entscheidungsgewalt nicht per Gericht erstreiten können, sondern auch weiterhin die Vereinsmitglieder das letzte Wort haben. Die gemachten Änderungsvorschläge können wir allerdings nur ablehnen!

Das Marketingkonstrukt Red Bull Leipzig wird komplett ignoriert und die bisherigen Ausnahmen mit Leverkusen, Wolfsburg und Hoffenheim (Bayer, Volkswagen & SAP) bleiben bestehen. Zwar werden diesen neue Regelungen auferlegt, die die Vereinsseite stärken und finanzielle Gleichberechtigung sicherstellen sollen, faktisch tun sie aber beides nur in viel zu geringem Maße. Zudem besteht durch die Festlegung keine Möglichkeit für weitere Ausnahmen. Dies stellt den Gleichbehandlungsgrundsatz in Frage, was aus unserer Sicht die Rechtssicherheit nicht erhöht, sondern im Gegenteil Klagen von Investoren Tür und Tor öffnet.

Weiterhin verurteilen wir die viel zu kurze Frist zur Anmeldung von Kritik vonseiten der Vereine aufs Schärfste! Diese hatten nur bis zum 20. März (bzw. nach einer Fristverlängerung bis zum 12. April) Zeit, eigene Stellungnahmen abzugeben. Die Betroffenen hatten also kaum einen Monat Zeit, sich mit den Vorschlägen auseinanderzusetzen, rechtlichen Rat einzuholen, sich mit den anderen Vereinen zu vernetzen oder die Mitglieder zu befragen. Die DFL scheint hier bewusst den Reaktionsspielraum der Vereine minimieren zu wollen, um ihren Willen durchzudrücken.

Für uns ist 50+1 unverhandelbar!

Aus unserer Sicht müssen auch die bestehenden Ausnahmeregelungen aufgehoben werden (Hopp/SAP verkündete freiwillig die Mehrheitsrechte an den Verein überführen zu wollen) und das Konstrukt Red Bull aufgelöst werden. Nur so kann eine Gleichbehandlung sichergestellt werden und das erhalten bleiben, was den deutschen Fußball seit Jahrzehnten vor Traditions- und Identitätsverlust durch profitgetriebene Investoren schützt.

Wir fordern die DFL auf, ihre Vorschläge zu überdenken und den TSV München von 1860 auf, sich dementsprechend zu positionieren!

Gerade die Verantwortlichen unseres Vereines sollten wissen, was auf dem Spiel steht!

Wir sind die Vereine!

Münchner Löwen im April 2023

Eure Meinung ist gefragt

Was haltet Ihr von 50+1? Abschaffen oder unbedingt erhalten?

Titelbild: muenchnerloewen.de

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andreas de Biasio

2002 war die Ausgliederung

Baum

Wurden denn die Mitglieder damals befragt ob man die Anteile in einer Nacht und Nebelaktion verkaufen soll, damit man weiterhin Geld in die unsägliche Arena stecken kann um weiterhin den Roten zu helfen ihre Arena abzuzahlen? An diesem Tag hat man die KGaA endgültig versenkt, nachdem Wildmoser damals schon das eigentliche Loch mit dem Umzug ins Oly und dem Bau der Arena gebohrt hat. Man sollte endlich einsehen das dieses KGaA Konstrukt nur noch eine wandelnde Leiche ist. Hoffentlich krachts irgendwann komplett gegen die Wand und man kann wieder befreit von allem Übel neu starten.

ThomasFellöwe

Leider ist im Profifußball heute ohne solche KGaA’s nichts mehr möglich. Sie sollten Gewinn erwirtschaften der dann voll versteuer wird. Damit wird auch die Gemeinnützigkeit des Hauptvereins geschützt, unser Schatzmeister Schmidt muss sicher einige “Tricks” anwenden gegenüber dem Finanamt, die manchmal haarscharf an der Grenze liegen um diese zu bewahren.

Giftl 1860

Ich finde die 50+1 Regel nicht mehr gut! Jemand soll sich gut genug auskennen, um einen Haufen Kohle zu investieren, aber um dann entscheidend bestimmen zu können, dafür soll sich dieser jemand nicht mehr gut genug auskennen! Ja wie dumm soll denn ein Investor sein? Es geht ganz klar in die Richtung gegen Investoren allgemein zu sein! Darum glaube ich, dass die 50+1 Regel früher oder später fällt! Die Vereine werden nicht mehr genug Geld erwirtschaften (weil sie z.B. am eigenen Stadion kaum verdienen!), um konkurrenzfähig am Wettbewerb teilnehmen zu können und um dann den Ligabetrieb aufrecht zu erhalten und fortzuführen, werden dann die Investoren gebraucht! Die werden dann aber wohl kaum ihr Geld verschenken….

ThomasFellöwe

Warum soll denn bitte überhaupt jemand in Fußball “investieren”, d.h. eine Rendite erzielen wollen. Fußball ist eine Hochrisikoanlage, das sollte jedem Investor klar sein ! Und vor allem
ist Fußball eine Herzenssache und gehört uns und nicht Hassan Ismaik ! Er sollte sich als fußbaffiner Mäzen der alten Schule sehen, der die Fachleute ihre Arbeit machen lässt und sich nicht in die laufenden Geschäfte auf seine unsensible Art einmischen. Wir respektieren alle fremden Kulturen auch seine. Aber jeder hat das Recht auf seine freie Meinungs-äußerung wenn Sie im rechtlich zulässigen Rahmen bleibt. Ich denke wir sollten lieber den ehrenamtlichen und halbehrentlichen Mitarbeitern, die für wenig Geld ihren Dienst tun (z.B. Ordnungsdienst, auch wenn man manchmal mit ihnen “aneckt”) Tribut zollen. Dazu zähle ich auch Präsidium des e.V. unter Robert Reisinger. “Wichtig ist was hinten rauskommt” sagte “Birne” des öfteren. Dazu gehören dann auch sportliche Erfolge und Gewinne, die man wieder sinnvoll investieren kann. Aber Erfolge lassen sich bekanntlich nicht kaufen. Wehret den Anfängen, wir wollen hier keine “englischen” Verhältnisse mit horrenden Eintrittspreisen,
warum kommen denn zahlreiche Fans von der Insel zu Spielen bei uns ?
Und vor allem sollte uns Tony seinen richtigen Namen sagen !

Sendling 60

Warum habt ihr die 60% Vereinsanteile verkauft wenn ihr das alleinige Bestimmungsrecht haben wollt…?? Da sieht man Mal die ganze Intelligenz… Der Investor soll Millionen investieren aber nichtmal mitreden dürfen…🙈🤓 Läuft es mit euren Ehefrauen auch so ab ? Ihr zahlt alles aber mitreden und mitentscheiden dürft ihr nicht ??

Steffen Lobmeier

Wer ist denn “Ihr”? Ich hab gar nix verkauft.

Und der Verkauf wurde notwendig, weil sich der Wildmoser in seinem Größenwahn eingebildet hat, eine Arena mitbauen zu müssen, die sich 1860 zu keinem Zeitpunkt leisten konnte.

andreas de Biasio

warum wird hier von einem ” unsäglichen Post auf facebook” geschrieben?

Steffen Lobmeier

Weil er unsäglich war.

andreas de Biasio

ich halte von dem geschriebenen gar nix. jetzt nach Jahren eine Auflösung von rb zu fordern oder überhaupt etwas auf lösen zu wollen geht nicht. alles nur mit sponsoren Geld regeln zu wollen, das ging vielleicht im Profifußball bis anfang der 90ziger Jahre. mittlerweile hat sich das geschäft Profifußball so in eine Richtung entwickelt, da ließe sich nichts mehr zurückdrehen. jetzt zu uns: die KGAA ist ausgeglidert. das ist der Punkt. 2011 war ja niemand hier den 60 interessiert hat uns zu helfen. man sollte sich mit den aktuellen Gegebenheiten zu frieden geben. man muss mit einander über vieles reden. sicher. öffentliche Forderungen von einer Seite helfen uns hier ganz bestimmt nicht. zu hoffen, dass Hasan die Anteile verkaufen wird und zu meinen druck auf ihn aus zu üben wird platzen wie eine Luftblase. da kann man noch so oft skandieren wir sind der verein. 1860 hat mittlerweile 25.510 Mitglieder. Ismaik wird man nicht wegbringen.

Löi

50+1 unterhalb der 1. Bundesliga.
Bundesliga kein 50+1.

Benjisson

Bei Abstieg?

Jan Spargel Eder I.

Ich finde, das sollte jeder Verein für sich selbst eintscheiden können dürfen, in seiner Satzung festlegen, mit etwaigen Investoren, das vertraglich Regeln.
Alle Vereine sollten natürlich auch per Ausnahme das Recht haben, das zu Ändern, wenn man 50+1 berücksichtigt hat vor dem Investoren Einstieg.

So kommen diese Spannungsverhältnisse nicht auf, alles ist von vornherein verhandelt, wer welche Kompetenzen und Einfluss hat.

Warum? Jeder wie er es will, ist denen ihr Verein, zum anderen, je größer diese Investoren Blase wird, desto eher platzt sie auch, weil auch die Gehälter ins unermessliche steigen.

Groeber

Die Forderung Red Bull auflösen mag verständlich sein. Sie ist aber so realistisch wie die Forderung eines bedingungslosen Grundeinkommens in Höhe von 18 600,00 Euro im Monat für jeden Löwenfan.

Steffen Lobmeier

Unbedingt erhalten. Wir sind der beste Grund, warum 50+1 bleiben muss.

Pablo

Weil sich bei uns beide Seiten gegenseitig blockieren oder warum? Selber schuld wenn man mehr als 24,9% Anteile verkauft

Bluemuckel

Erhalten und festigen.

daOstl

Absolute Zustimmung

Joerg

Für was eigentlich der Komplementär der KGaA gehört Sechzig zu 100 %, und wer hat das Sagen in einer KG, lies nach im HGB