Seit Montag ist die nächste Ausgabe des sechzger.de Talks online. In Folge 110 spricht der ehemalige Co-Trainer des TSV 1860 München, Oliver Beer, über seinen Abschied bei den Löwen. Besonders die Art und Weise, wie dem 43-Jährigen die Entscheidungen mitgeteilt wurden, sind dabei bemerkenswert.

Per Telefon: das Ende von Oliver Beer beim TSV 1860 München

Sowohl unter Daniel Bierofka als auch unter Michael Köllner war Oliver Beer als Co-Trainer beim TSV 1860 tätig. Für ein Spiel in der 3.Liga sprang er zudem als Interimstrainer ein. In Halle gab es im November 2019 einen knappen Auswärtssieg durch ein Tor von Stefan Lex zu bejubeln.
Michael Köllner war sehr zufrieden mit seinem Co-Trainer und teilte ihm dies auch persönlich mit. Doch nur zwei Wochen später wurde Beer urplötzlich von Günther Gorenzel darüber informiert, dass er von seinem Amt entbunden wurde.

Er (Michael Köllner, Anm. d. Red.) hat mir auch selber nicht mitgeteilt, dass er mich nicht mehr haben möchte im Trainerteam, sondern nur Günther Gorenzel und Marc Pfeifer. Zwei Wochen vorher wars witzig, weil er mich ins Büro geholt hat und gemeint hat “Olli, du bist ein super Co-Trainer. Ich will dich mitnehmen zu meinen Folgestationen.” und er hat mir im Endeffekt gute Arbeit bescheinigt. Und zwei Wochen später – ohne seine Anwesenheit – sollte ich nicht mehr da sei beziehungsweise ins NLZ gehen und dort Cheftrainer Nachwuchs machen. Und bei Sascha war es ähnlich. […] Ich denke, dass er einfach zwei starke Persönlichkeiten weg haben wollte.

Beer sollte dann für den TSV 1860 München im NLZ tätig werden. Außerdem wollten die Löwen sein Vorhaben unterstützen, den Trainerschein für den Fußballlehrer zu erwerben. Nach außen hin wurde in den Medien eine einvernehmliche Lösung kommuniziert. Doch auch dieser Plan platzte unerwartet mit einem Telefonat nach einem Skiurlaub.

Am Parkplatz dann hat mein Telefon geklingelt und Günther Gorenzel war dran und meinte “Olli, du musst morgen nicht antreten, wir stellen dich komplett frei. Der Cheftrainer möchte nicht, dass du mehr im Verein bist.

TSV Neuried statt Profifußball

Damit war das vorzeitige Ende von Oliver Beer an der Grünwalder Straße besiegelt. Noch rund ein halbes Jahr wurde er von den Löwen bezahlt.
Ganz aktuell hat der 43-Jährige nun eine Position unweit seines Wohnorts übernommen. Beim TSV Neuried soll er unter anderem dafür sorgen, dass die 1.Mannschaft wieder in die Landesliga aufsteigt. Aber auch auf dem Jugendfußball-Bereich mit mehreren hundert Spielern liegt der Fokus. Eine Rückkehr in den Profifußball kann sich Oliver Beer derweil immernoch gut vorstellen – und auch der TSV 1860 München dürfte dabei trotz allem gute Karten haben.

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Fred

Aus meiner Sicht sehr spannende Details zu internen Abläufen. Danke dafür! Irgendwie hat das schon was von einer daily soap. Dem Olli kann man nur viel Erfolg in Neuried wünschen!

Steffen Lobmeier

Schon ganz schön schäbig von Köllner…

Saschinho

Nicht nur von MK auch von GG, am Telefon macht man sowas nicht!