In der heutigen Saisonvorschau beschäftige ich mich mit einem Rückkehrer in die dritte Liga aus der Nachbarschaft: der SpVgg Unterhaching. Durch siegreiche Aufstiegsspiele gegen Energie Cottbus konnten die Vorstädter in die dritte Liga zurückkehren.

Meister der Regionalliga Bayern und Aufsteiger

Mit dem aufstrebenden, aber etwas eigenwilligen “Trainertalent” Sandro Wagner gelang den Hachingern der Wiederaufstieg in die dritte Liga. Nach dem Abstieg 2021 mussten die Hachinger also zwei Saisons in der Regionalliga Bayern verbringen. Letzte Saison setzten sie sich gegen die favorisierten Amateure von der Seitenstraße und Kickers Würzburg durch. In den Aufstiegsspielen wartete Energie Cottbus aus der Regionalliga Nordost. Im Vorfeld des Spiels ließen die Vorstädter die sportliche Fairness durchaus etwas vermissen. Präsident Schwabl zierte sich aus finanziellen Gründen lange, die Teilnahme an der Relegation zuzusagen. Umso merkwürdiger war es da, dass die Hachinger die Reise zum Aufstiegsspiel nach Cottbus im Privatflieger antraten. Letztendlich gewann die SpVgg die Aufstiegsspiele diskussionslos und beschert den Löwenfans ein sehr nahes Auswärtsspiel.

Die Mannschaft bleibt weitestgehend zusammen

Die Truppe von Sandro Wagner präsentierte sich als verschworene Einheit und mannschaftliche Geschlossenheit war sicher ein Garant für den Aufstieg. Weh tun wird den Hachingern der Verlust von Rechtsaußen Niclas Anspach, der sich Jahn Regensburg anschloss. Mit Christoph Ehlich ging ein weiterer Stamsspieler von Board, der als linker Verteidiger Stammspieler war. Außerdem wird Stephan Hain fehlen, der seine Karriere beendete, aber letzte Saison nur noch sporadisch zum Einsatz kam. Weitere nennenswerte Abgänge haben die Hachinger nicht zu verkraften.

Eigenwillige Konstellation in der sportlichen Leitung

Manni Schwabl verkündet gefragt und ungefragt, wie knapp das Budget von Unterhaching ist. So ist wohl die Konstellation in der sportlichen Leitung genauso aus der Not geboren wie einmalig im deutschen Fußball. Die sportliche Leistung rekrutiert sich nämlich aus zwei aktiven Spielern der Hachinger. Josef Welzmüller wird neben seiner Rolle auf dem Rasen als “technischer Direktor” arbeiten. Markus Schwabl, Sohn von Präsident Manni Schwabl, wird zugleich Sportlicher Direktor sein und kicken. Immerhin haben sie in Haching einen Sportdirektor, wird sich mancher Löwenfan denken. Interessant ist auch die Rolle des Nachfolgers von Sandro Wagner. Sein Amt übernimmt der bisherige U19-Coach Marc Unterberger, dem aber die nötige Lizenz fehlt. Ähnlich wie dem VfB Lübeck drohen den klammen Hachingern Strafen für den Einsatz eine Trainers ohne die entsprechende Lizenz. Neuzugänge konnte Unterhaching bisher bis auf Raphael Schifferl übrigens nicht verpflichten.

Ab- und Zugänge im Überblick

Abgänge: Niclas Anspach (Jahn Regensburg), Christoph Ehlich (SV Sandhausen), David Pisot (SGV Freiberg), Fynn Seidel (SV Meppen), Daniel Hausmann(FC AUgsburg II), Leo Galeunke (Türkgücü U19), Leon Bucher (FC Ismaning), Stephan Hain (Kariereende), Sandro Porta, Bernard Kyere (beide vereinslos).

Zugänge: Raphael Schifferl (Wolfsberger AC)

Gesamtmarktwert: 4,12 Mio. €

Unterhaching wird gegen den Abstieg kämpfen

Trotz des souveränen Aufstiegs sind die Hachinger für mich ein glasklarer Abstiegskandidat. In der Saisnvorschau zeigt sich, dass Unterhaching durch die Abgänge von Anspach und Ehlich eher an Substanz verloren hat. Ich halte es daher für sehr wahrscheinlich, dass die SpVgg die ganze Saison im Tabellenkeller verbringen wird. Wenn es nicht läuft im Sportpark, könnte auch die merkwürdige Konstellation in der sportlichen Leitung für Konflikte sorgen. Einzig die mannschaftliche Geschlossenheit kann Unterhaching etwas Hoffnung machen. Nichtsdestotrotz darf man die SpVgg nie unterschätzen. Immerhin konnten sie unsere Löwen beim Blitzturnier 1:0 besiegen. Am Ende wird die Qualität fehlen und Unterhaching wieder absteigen.

Zahlreiche denkwürdige Matches gegen 1860

Im sogenannten “S-Bahn Derby” bekamen die Zuschauer oft erstklassiges Spektakel geboten. Besonders spannend war es am 01.11.2000, als die Löwen im DFB-Pokal 2:1 n.V. im Sportpark gewinnen konnten. Dabei gelang Markus Beierle in der 89. Minute Ausgleich und Paul Agostino erzielt den vielumjubelten Siegtreffer in der 119. Minute. Unvergessen sind sicher auch zwei Spiele der Saison 19/20. Beim Auswärtsspiel in der Hinrunde hätte 1860 das Spiel längst entscheiden müssen, aber Unterhaching konnte zum 2:2 ausgleichen. In der Nachspielzeit brachte Sascha Mölders dann durch ein tolles Tor zum 3:2 die mitgereisten Löwenfans zur Extase. Das Rückspiel fand dann corona-bedingt vor leeren Rängen im Grünwalder Stadion statt. Dennis Dressel hätte das Stadion sicher zum Explodieren gebracht, denn er erlegte Haching durch drei Tore quasi im Alleingang.

1860 spielt gegen die SpVgg Unterhaching am: 10.-12. November 23 (A) / 19-21 April 24 (A)

Gesamtbilanz gegen die SpVgg Unterhaching: 9 Siege 7 Remis 6 Niederlagen

Drittligabilanz gegen die SpVgg Unterhaching: 5 Siege 1 Remis 0 Niederlagen

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Bruck Löwe

Ja,das Pokalspiel 2000 is unvergessen.Da hatte man sich schon erst mit dem Pokalaus abgefunden,fällt der Ausgleich durch Beierle.Beim 2:1 vom Ago is der Block dann komplett explodiert.Anschließend die Bahnsteig-Party als des Aus der Roten in Magdeburg bekannt wurde