Die TSV München von 1860 GmbH & Co KGaA verstößt gegenüber dem Nachwuchsleistungszentrum des TSV 1860 gegen Vertragspflichten zur Instandhaltung und Pflege der Fußballplätze.

Jährliche Versammlung der Fußballabteilung in der Alm

Am Dienstag fand in der Alm auf dem Trainingsgelände des TSV 1860 die jährliche Versammlung der Fußballabteilung der Löwen statt. Es erschienen rund 90 Personen und hörten den Berichten von Abteilungsleiter Dr. Thomas Bohlender mit seinen Amtskolleg*innen Veronika Seemann und Kurt Renner interessiert zu.

Mitglieder-Höchststand und finanzieller Überschuss

Thomas Bohlender verkündete voller Freude, dass die Fußballabteilung mit ca. 22.000 Mitgliedern einen neuen Höchststand erreicht habe. Auch finanziell könne sich das Ergebnis sehen lassen: obwohl das Jahr 2021/2022 noch als Pandemiejahr zu kategorisieren war, habe unter dem Strich ein Überschuss im höheren 5-stelligen Bereich erzielt werden können.

Mannschaften liefern nach wie vor Top-Ergebnisse

Die stellvertretende Abteilungsleiterin, Veronika Seemann, verkündete, dass die zweite Frauenfußballmannschaft des TSV 1860 bereits die Herbstmeisterschaft sicher habe. Die Löwinnen I rangierten ebenfalls auf Platz 1. Die neu gegründete U17 habe ihre Saison gestartet und die Vorbereitungen für den Wettkampfbetrieb der neuen U15-Frauenmannschaft seien im Gange.

Die Seniorenmannschaften waren dem Bericht zufolge ebenfalls erfolgreich. Die Senioren A (Ü32) stiegen ungeschlagen als Kreisligameister auf und spielen ebenso wie die Senioren C (Ü45) in der höchstmöglichen Spielklasse. Auch die Senioren B (Ü40) stiegen als Kreisklassenmeister in die Kreisliga auf.

Auch die Jugendmannschaften können auf eine erfolgreiche Saison zurückblicken.

Zu verdanken sei der Erfolg der professionellen, kontinuierlichen Arbeit, dem hervorragenden Personal beim TSV 1860 sowie den großzügigen Sponsoren, ohne die – wie Bohlender bekräftigte – all dies nicht möglich wäre.

Renovierung der NLZ-Räumlichkeiten wurde vom e.V. mit Hilfe von Sponsoren gestemmt

Zudem wurden laut den Berichten die Räumlichkeiten der Jugendmannschaften renoviert. Das ca. 23 Jahre alte Gebäude des NLZ war in die Jahre gekommen, sodass sich neben Wasserschäden, damit verbundenen Gerüchen und optischen Mängeln auch der übliche Verschleiß breitgemacht hatte. Manfred Paula, Chef des NLZ, betonte, dass er aufgrund der Zustände wechselwillige Spieler und deren Eltern nicht mehr durch die Räumlichkeiten habe führen können.

Die Schäden wurden mit großer Unterstützung der Unternehmer für Sechzig, dem Maler Dierl und weiteren Sponsoren auf Vordermann gebracht. Nun erstrahlen die Räumlichkeiten in modernem Glanz, es gibt u.a. einen neuen Besprechungsraum und ein Großraumbüro für die Trainer.

NLZ kann DFB-Anforderungen nicht erfüllen, da die KGaA ihren vertraglichen Pflichten nicht nachkommt

Problematisch sehen Bohlender und Paula die Zusammenarbeit mit der TSV München von 1860 GmbH & Co. KGaA.

Trainingsplätze verkommen

Das Profifußballunternehmen, welches gegenüber der Fußballabteilung mit ca. 800.000 Euro in der Kreide steht (dieser Betrag wird jährlich zum 30.06. gestundet), ist vertraglich verpflichtet, die Trainingsplätze zu pflegen und instand zu halten. Die Fotos vom März und Oktober diesen Jahres, die Bohlender den Anwesenden präsentierte, zeigten mangelhafte Zustände auf den Geläufen: Wasserlachen, reihenweise Löcher im Boden und karge Stellen in den Torbereichen der Rasenplätze, auch der Granulat-Ausgleich für den Kunstrasenplatz soll über mehrere Jahre nicht stattgefunden haben, was letztlich zu diversen Bruchstellen im Kunstrasen geführt haben soll. Die Trainingsplätze an der Grünwalder Straße 114 seien eines Nachwuchsleistungszentrums wie dem des TSV 1860 nicht würdig.

Bohlender betonte, dass diese Zustände die Verletzungsgefahr für die jungen Spieler stark erhöhe.

Trotz des dringlichen Aufrufs zur Erfüllung ihrer vertraglichen Pflichten zur Platzpflege sei durch die KGaA so gut wie nichts passiert.

Es sind zu wenig bespielbare Plätze verfügbar

Laut DFB Statuten sind für ein Nachwuchsleistungszentrum mindestens drei ganzjährig bespielbare Fußballplätze erforderlich. Der TSV 1860 kann diese Vorgaben jedoch nicht erfüllen. Insbesondere in den Monaten Anfang November bis Mitte April sei nur ein Platz (der Kunstrasenplatz) bespielbar und müsse zwischen allen trainierenden Mannschaften aufgeteilt werden. Dies führe unter Anderem dazu, dass die Junioren, die in der Bundesliga aktiv sind, zeitweise nur auf einem Viertel des Platzes trainieren könnten.

In den Sommermonaten stehe das Minimum von drei Plätzen zwar zur Verfügung, diese befänden sich jedoch – wie oben berichtet – in einem nicht hinnehmbaren Zustand.

DFB “mahnte” das NLZ bereits ab

Der DFB ist auf die Zustände bei den Löwen bereits aufmerksam geworden. Es habe laut Bohlender bereits ein Schreiben gegeben, in welchem der DFB die Situation an der Grünwalder Straße monierte. In Zukunft sei wohl mit ausbleibenden Förderzahlungen zu rechnen und eine Herabstufung des NLZ gilt als nicht unwahrscheinlich.

Die Fußballabteilung darf die Plätze nicht selbst sanieren

Um einen Trainings- und Spielbetrieb, der dem eines Nachwuchsleistungszentrums wie beim TSV 1860 würdig ist, zu ermöglichen, müssten drei Plätze (3, 4 und 5) komplett erneuert werden. Die kostspieligste, jedoch auch beste Option wäre hierbei ein Hybrid-Geläuf aus Rasen mit Kunstfasern. Dieser ist nicht nur pflegeleicht, sondern würde auch die Gelenke der jungen Spielerinnen und Spieler besonders schonen. Dies würde somit zur Gesundheit der Fußballer*innen beitragen.

Inklusive Rasenheizung beliefe sich die Erneuerung jedoch auf ca. 800.000 Euro pro Platz.

Die Fußballabteilung wäre in der Lage, diese Erneuerungen mittelfristig zu übernehmen. Das Problem hierbei ist jedoch, dass die KGaA Erbpachtnehmerin des gesamten Geländes ist. Die Finanzierung der Renovierung des “KGaA-Geländes” würde die Gemeinnützigkeit des e.V. gefährden. Als einzige Lösung erscheint eine Splittung der Erbpacht – und hier grüßt täglich das Murmeltier. Eine solche Teilung blockiert die KGaA bereits in der Turnhallen-Thematik. Auch hier ist sie vertraglich zum Bau einer solchen gegenüber dem e.V. verpflichtet.

KGaA lehnt Budgeterhöhung für U21 ab

Nach sechzger.de-Informationen soll die KGaA die Zusammenarbeit mit der Nachwuchsleistungszentrum, von dessen ausgebildeten Spielern sie in ihren Mannschaften profitiert, auch auf weiteren Ebenen blockieren.

So soll sich die KGaA vehement gegen den Neuabschluss eines Servicevertrags wehren. Auch das Budget für die U21 sei – trotz gestiegener Kosten aufgrund des höheren gesetzlichen Mindestlohns – von der KGaA trotz entsprechender Beantragung nicht erhöht worden. Dies soll dazu geführt haben, dass die Leitung des Nachwuchsleistungszentrum ca. einem Drittel der Spieler keine Verträge habe anbieten können.

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Wolfratshauser

Schau an, interessante Neuigkeit.

18sexy_weiss_und_blau

Ach Leute, jetzt bin ich ja schon viele Jahre leidgeprüft. Aber wie man so gegen den Verein arbeiten kann ist mir einfach nur unverständlich. Immerhin geht die KGaA doch aus dem Gesamtverein hervor. Unabhängig davon ist Sechzigs Stolz doch schon immer die Jugend gewesen. Sie ist DAS Faustpfand neben seinen Fans. Die Tastsache, hier alles mit Fleiß alles an die Wand zu fahren kotzt mich so an. Deswegen bitte nicht aufhören sich gegen die “Besetzer”, wie sie alle heißen, aufzulehnen. In der Hoffnung das den ganzen Gr.. irgendwann der Spaß vergeht. Ich geb die Hoffnung nach wie vor nicht auf…. a paar Jahr hab ich schon noch vor mir. Ich hoffe auf gute Jahre mit meine Löwen.

black_belt_blues

“Die KGaA geht aus dem Gesamtverein hervor”!
Ja, aber dieses kranke Konstrukt ermöglicht es dem Schwanz mit seinem Hund zu wedeln.
Ähnliches kommt im Leben ja öfter vor. Völlig irre finde ich aber, dass mehr und mehr Fans tatsächlich diesen Schwanz verehren und ihn ohne jeglichen Respekt mit dem Verein wedeln lassen, von dem sie selbst einmal Fan waren. Jetzt ist plötzlich ein Mensch wichtiger, bei dem man das nötige Geld für den ersehnten Erfolg vermutet. Auf Pump, wohlgemerkt!
Wie kann man dermaßen seine Wurzeln verleugnen? Wie kann man einen fernen Mann, der diesen Hund/Verein im Grunde verachtet und am liebsten eliminieren würde, nur weil der nicht völlig unterwürfig mit sich wedeln lässt?
Kurzum, wie kann man den TSV München von 1860 für die bloße Aussicht auf Erfolg verkaufen?
Sehen diese Leute nicht, dass wir schon viel zu viel von uns verkauft haben und ein Restverkauf der Liquidation des geliebten Vereins gleichkäme? Dem Schwanz würde also der Hund amputiert.
Das ist, woran die Herren Power und Stimoniaris arbeiten. Ob Pfeifer das wirklich bewusst ist oder ob er nur geblendet den Steigbügel hält, weiß ich (noch) nicht. Spielt aber sowieso nur eine sekundäre Rolle.
Ich hoffe nur, dass im e.V. Kraft, Wille und Eintracht ausreichen, um dagegen stand zu halten.
Zu viele sind schon gegen Reisinger aus reiner Müdigkeit und Resignation. Eigentlich wissen die meisten, dass HAM uns nichts Gutes bringen wird, aber trotzdem soll es jetzt mal ein anderer Präsident besser machen. Ich befürchte nur, wenn dieses Präsidium zerbricht, werden wir das noch bitter bereuen. Resignation und Schwäche sind kein guter Ratgeber. Der bloße Wunsch “nach neuen Wegen” reicht allein noch nicht aus.

black_belt_blues

Von Herrn Pfeifer hört man zu solchen Themen keinen Kommentar. Würde mich sehr interessieren, warum solche Zustände hingenommen und totgeschwiegen werden. Wie denkt er selbst darüber als Verantwortlicher der KGaA, die vom NLZ letztlich am meisten profitiert? Ist ihm das egal? Oder hat er neben/unter den Vertretern der HAM einfach nichts zu melden?

_Flin_

Oder wie denkt die BayWa darüber, die ihren Namen fürs Sponsoring hergibt?

1860forever

Man könnte doch die Vertragspflichten einklagen. Eh schon wurscht, schlimmer kann die Zusammenarbeit nicht mehr werden. HAM und KGaA schrecken vor sowas ja auch nicht zurück.

Benjisson

Der Vertreter der KgaA heißt Pfeifer und der weitere Gesellschafter der bis dato alles blockiert ist die Firma HAM…..mmmmhhh……Wer handelt nicht zum Wohle des Vereins?

Es ist erschreckend was alles bekannt wird was innerhalb der KgaA bzw. im Miteinander nicht funktioniert. Aber immer schön auf den bösen Robert und Co. schimpfen.

United Sixties

Es bleiben weitere Fragen offen: wie kommunizieren NLZ-Leiter Paula oder J. Jung mit dem GF im täglichen Arbeiten, wenn es um solche Dinge wie Plätzemängel oder Sanierung Gebäude geht oder Budgeterhöhung für U19 und U21 ? Warum hat Hans Sitzberger nichts dazu gesagt, obwohl anwesend und warum nicht auch jemand der drei anwesenden Verwaltungsräte ? Die Abmahnung des DFB sollte monatlich wiederholend zur Erinnerung an Geschäftsführer, Aufsichtsrat KGaA ( S. Seeböck war anwesend) , Präsidium und direkt nach Abu Dhabi gesendet werden.

Kraiburger

Nebenbei bemerkt: Der Griss war die ganze Veranstaltung am Dienstag vor Ort und hat den Unmut über diese Vertragsverletzung festgestellt. In einem Beitrag hat er deutlich vermerkt, DASS es Kritik an der KgaA gab. Er hat aber nicht vermerkt, WESHALB es die Kritik gab und ob diese fundiert dargestellt war, das war sie nämlich. Für seine Bluthunde war es wieder ein gefundenes Fressen: “Die FA übt Kritk, die FA ist schlecht!”. Er hätte wirklich was sinnvolles draus machen können, aber er wollte nicht.

Steffen Lobmeier

Natürlich wollte er nicht. Sonst hätte er ja mal die Wahrheit schrieben müssen und damit seine guten Freunde bei der KGaA enttäuschen müssen. Wer beißt schon gerne die Hand, die einen füttert?

Dennis M.

In manchen Punkten sind wir doch einer Meinung, Stefan. 😉

black_belt_blues

Wenn ihm Sechzig wichtiger wäre als sein Geldbeutel, dann hätte er im Lauf der Jahre schon zigfach Gründe zum Grübeln und Zweifeln gefunden und entsprechende Artikel verfassen können. Er dürfte auch kaum so unsäglich dumm sein, diverse Vorkommnisse und Absichten nicht zu begreifen. Der weiß schon, welches Spiel die HAM treibt. Und darum wird er niemals nur im kleinsten Ansatz kritisch über die HAM schreiben. Bis zum bitteren Ende und bis zum letzten Euro, der in sein Beutelchen fällt, wird er solche Wahrheiten verschweigen. Er war, ist und wird nie so ein tiefblauer Löwe sein wie du oder ich. Schon damals bei der AZ war er nicht mehr als ein lauwarmer Sympathisant.

Uraltloewe

Er ist weder Journalist noch Fan, noch Sympathisant. Er ist ein von Hass auf RR zerfressenes Individuum. Und seine Lemminge, die ihm ohne jeglichen Durchblick hinterherlaufen bemerken nicht, dass sie ihm mit ihren Klicks auch noch die Tasche füllen.

AckermeisterTSV

Danke Hassan! <3

Bluemuckel

Warum stellt man nicht einfach die offenen Beträge fällig, wenn die KGaA ihren Verpflichtungen nicht nachkommt?

Steffen Lobmeier

Da wird’s im Kooperationsvertrag schon irgendwelche Klauseln geben, weshalb das so ist.

Kraiburger

Weil das nur das Präsidium als Gesellschaftervertreter tun könnte. Das Präsidium wäre aber gut beraten, nichts zu unternehmen was die Gesellschaft in Insolvenzgefahr bringen würde. Das haben sie auch bereits schonmal deutlich kommuniziert!

Stefan Kranzberg

Da gehts dann um Haftungsfragen.

randpositions_loewe

Weil das den Sanierungsvereinbarungen entgegenspricht, welche das Präsidium unterzeichnet hat.