Im Hinblick auf die bevorstehende Wahl des neuen Verwaltungsrats im TSV München von 1860 e.V. auf der Mitgliederversammlung am 16. Juni im Zenith) haben wir alle 24 Kandidierenden gebeten, einen Fragebogen auszufüllen. Um den wahlberechtigten Mitgliedern (und natürlich auch allen anderen interessierten Löwenfans) die Positionen der zur Wahl stendenen Personen vorzustellen. Erfreulicherweise sind 20 Fragebögen ausgefüllt zurück gesendet worden.
Wir veröffentlichen diese unkommentiert in alphabetischer Reihenfolge. Hier kommt der Fragebogen von Martin Gräfer.

Ich bewerbe mich als Verwaltungsrat, weil…

Gräfer: In den vergangenen 7 Jahren habe ich zunächst durch meine berufliche Tätigkeit, eine besondere Nähe zum TSV München von 1860 e.V. entwickelt. Als Lebenszeitmitglied fühle ich mich dem Verein sehr verbunden. Dabei möchte ich einen dauerhaften Beitrag leisten, um folgende Ziele zu erreichen:

– Förderung, Ausbau des Breitensports innerhalb des e.V.
– Verbesserung der Infrastruktur für Training und Turniere
– Ausbau der Mitgliedschaft in den Abteilungen des e.V.
– Weitere Etablierung des Turn- und Sportvereins als der Heimat für den Sport im Stadt- und Landkreis München
– Entwicklung eines Masterplans für die KGaA, damit Sechzig sich mittelfristig wieder in der 2. Bundesliga und langfristig in der Bundesliga etablieren zu können.

Überdies werde ich mich für Verbesserungen in den folgenden Bereichen einsetzen:
Erneuerung Vereinsstrategie / Vereinsleitbild mit dem Ziel: Ein Verein für alle Löwen!
Kommunikationsstrategie / Kommunikationskultur
Compliancekultur / Compliance – Richtlinien

Welche Dinge hat der Verwaltungsrat in den letzten drei Jahren gut gemacht?

Gräfer: Alle Gremien des Vereins, also auch der Verwaltungsrat, haben daran mitgewirkt, dass die Anzahl der Mitglieder weitergewachsen ist. Die kritische Frage rund um die Gemeinnützigkeit konnte erfolgreich gelöst werden.

Welche Dinge hätte der Verwaltungsrat besser machen können?

Gräfer: Es ist nicht gelungen, die definierten Ziele hinsichtlich der Entwicklung der KGaA und der damit wichtigsten Beteiligung des e.V. zu realisieren.

Es gibt keine belastbare Kommunikationsebene mit dem Mitgesellschafter.
Es gibt keinen belastbaren, umsetzungsfähigen Plan zum Bau einer Turnhalle.
Das vom Präsidium in Abstimmung mit dem VR ausgerufene Ziel, 2024 wieder in der 2. Bundesliga zu spielen und dies außerdem in einem modernisierten Stadion, ist deutlich verfehlt. Es gibt auch dazu keinen bekannten Plan.
Die ausgerufene Konsolidierung der KGaA konnte nicht realisiert werden. Verluste werden weiterhin vom Mehrheitsgesellschafter ausgeglichen. Dies, obwohl die Einnahmen der KGaA auf einem erfreulichen Niveau liegen.
Das Außenbild des Vereins ist geprägt von einer chaotischen, wenig wertschätzenden und unstrukturiert wirkenden Personalpolitik. Der Umgang mit wichtigen Mitarbeitenden erscheint der Kultur eines Traditionsvereins nicht angemessen.
Es gibt keinen Fortschritt bei der Lösung der Stadionfrage.
Die laut von Mitgliedern des VR kritisierte Gesellschafterstruktur ist unverändert. Konkrete Pläne wie diese geändert werden könnten, sind nicht bekannt bzw. wurden nicht umgesetzt.
Die Anhänger des Vereins sind zutiefst gespalten, es ist nicht erkennbar, dass der aktuelle VR konkrete Beiträge leistet, um diese Spaltung zu überwinden. Das Außenbild des TSV 1860 München ist in einem kritischen Zustand. Geprägt von Streit innerhalb des Vereins sowie mit dem Mitgesellschafter, ist kein Fortschritt zu erkennen.

Mit welchen Aktivitäten/Projekten haben Sie sich in der Vergangenheit beim TSV 1860 München e.V. bereits eingebracht?

Gräfer: Im Rahmen meiner beruflichen Tätigkeit habe ich eine Reihe von Entscheidungen getroffen, die unmittelbar das Wirken des Vereins unterstützt haben.
Förderung Frauenfußball
Förderung Golfabteilung
Förderung Integrationsabteilung
Förderung Boxabteilung
Förderung Vereinsmagazin
Mitgliedschaft Unternehmer für 60
Förderung digitale Löwen
Förderung Versand Mitgliederausweis
Förderung Bamboleo
Seit 2016 nimmt die Zusammenarbeit sowohl mit der KGaA als aber auch mit dem Verein einen zunehmenden Anteil an meiner persönlichen Zeit in Anspruch. Sicher ist hier die stets enge Zusammenarbeit mit Hans Sitzberger hervorzuheben. Dieser war jederzeit erster Ansprechpartner, wenn es um den Verein ging.
Die Gewinnung neuer Mitglieder und damit die Stärkung des Vereins insgesamt habe ich im Rahmen meiner beruflichen Aktivitäten in den vergangenen Jahren unterstützt und selbst auch außerhalb dessen bei der Gewinnung von Sponsoren für die KGaA mitgewirkt.

Der Profifußball ist das Aushängeschild von 1860 und traditionell das meistdiskutierte Thema in der Öffentlichkeit. Was sind aus Ihrer Sicht die größten Herausforderungen für die KGaA in der nahen Zukunft?

Gräfer:
1. Ein überzeugendes, nachhaltiges sportliches Konzept
– Nachwuchsleistungszentrum (NLZ), das einen eigenständigen, wirtschaftlich eigenverantwortlich handelnder Teil von e. V. und KGaA ist
– Professionelle Infrastruktur für Training und bei Scouting

2. Eine stabile wirtschaftliche Basis

– Stadion
– Sponsorenkreis
– Investitionsbereitschaft

3. Eine emotionale, wirkungsvolle und verbindende Story

– Eine starke Marke, die für Geschichte, Herkunft und Zukunft steht

4. Eine klare und geschlossene Gesellschafterstruktur mit eindeutigen Verantwortlichkeiten

– Gemeinsame, von allen Gesellschaftern getragene Strategie und Entscheidungsstrukturen
Ausführlich werden konkrete Vorschläge im Matchplan des Bündnis Zukunft 1860 beschrieben und dieser ist hier zu finden:
https://www.buendniszukunft1860.de/wp-content/uploads/2024/04/Matchplan-fuer-1860_Langversion_final.pdf

Hasan Ismaik ist mit seiner Firma HAM zu 60% an der KGaA beteiligt. Die Kommunikation und Zusammenarbeit mit ihm gestaltet sich seit seinem Einstieg schwierig. Was ist Ihr Konzept für eine verbesserte Kommunikation/Zusammenarbeit mit Ismaik bzw. HAM?

Gräfer: Eine gute und belastbare Kommunikation kann nicht gefordert, sie muss auch selbst gelebt werden. Nach meinem persönlichen Eindruck besteht zwischen den handelnden Personen auf beiden Seiten der Gesellschafter keine Vertrauensbasis mehr. Es scheint auch so, dass dieses nicht mehr herstellbar sein wird.
Die Verbesserung der Kommunikation bedarf eines konkreten Vorgehens:
Definition verlässlicher Kommunikationsregeln sowie Etablierung von Kommunikationsformaten (auf der Basis von Respekt und Wertschätzung)
Aufarbeitung kritischer Themen der Vergangenheit
Orientierung an Sachthemen und Diskussion von Themenfeldern orientiert am Matchplan des Bündnisses Zukunft 1860
Definition eines gemeinsamen Zielbildes

Die KGaA ist nach wie vor bilanziell überschuldet. Mit welchen Maßnahmen würden Sie die Entschuldung unter Einhaltung der Regularien von DFB/DFL vorantreiben?

Gräfer: Eine Entschuldung in der aktuellen Situation und in der 3. Liga erscheint mir nicht möglich. Die Liga ist für nahezu alle Vereine wirtschaftlich defizitär. Ziel muss sein, die KGaA in den nächsten 2 – 3 Jahren wieder in die 2. Liga zu führen und dort den Wert des Unternehmens zu erhöhen. Dazu braucht es neben professionellen Strukturen und Personal auch finanzielle Mittel. Eine Kapitalerhöhung ist aktuell nicht möglich. Dazu bräuchte es kurzfristig eine 75% Zustimmung der Mitglieder des Vereins und es braucht die Zustimmung des Mitgesellschafters. Daher bietet sich an, mit dem Gesellschafter über die Zuführung von Genussscheinen zu diskutieren. Diese stärken das Eigenkapital des Unternehmens und die damit verbundenen Ausfallrisiken trägt wiederum der Gesellschafter. Im Matchplan des Bündnis Zukunft wird ein Betrag von insgesamt 15 Mio. EUR empfohlen. Einmal um den Aufstieg zu ermöglichen aber auch gleichermaßen, um in der ersten Saison in der zweiten Liga zu fördern. Mittelfristig schlagen wir in dem Matchplan vor eine Kapitalerhöhung anzustreben und weitere Gesellschafter aus der Region zu gewinnen.

Die Situation um einen Ausbau des Grünwalder Stadions bzw. einen Neubau stockt seit einiger Zeit. Welche Stadionlösung schwebt Ihnen vor?

Gräfer: Es braucht ein aktuelles Gutachten, welches sich mit der gesamten Infrastruktur beschäftigt. Also auch mit der dringend erforderlichen Turnhalle, dem Ausbau der Trainingsinsfrastruktur sowohl für das NLZ als auch den Frauenfußball und der Profimannschaften. Der Blick auf das Stadion allein ist zu kurz gesprungen. Im Matchplan beschreiben wir eine konkrete Zielsetzung.
Persönlich würde ich mich freuen, wenn es gelingt, gemeinsam mit der Stadt eine Lösung für das Stadion in Giesing zu finden, die dort einen wirtschaftlichen und professionellen Spielbetrieb bis in die Bundesliga ermöglicht. Eine solche Lösung wird nur möglich, wenn die Gesellschafter der KGaA eine gemeinsame Strategie entwickeln und der Verein auch in der Stadt und auch im Freistaat so präsent ist, dass aus diesem Projekt ein Zukunftsprojekt über die Grenzen Münchens hinaus wird. Auch dazu beschreibt der Matchplan konkrete Inhalte.

Welche Abteilungen liegen Ihnen außer dem Fußball noch besonders am Herzen und warum?

Gräfer:
Den Boxern zu ermöglichen, wieder in der Bundesliga zu boxen. Eine überaus erfolgreiche Abteilung, die wirtschaftlich gefördert werden muss.
Die Ski – Abteilung verfügt mit Linus Strasser über den aktuell erfolgreichsten Rennläufer Deutschlands. Dieser herausragende Erfolg kann und sollte Basis sein um noch mehr Menschen in München für den Ski–Sport unter dem Dach des TSV zu begeistern.
Ausbau des erfolgreichen Frauenfußballs. Das NLZ sollte auch für Mädchen geöffnet werden und damit den nachhaltigen Erfolg der heutigen Fußballerinnen sicherstellen.
Die Abteilung für Inklusion ist sozialpolitisch besonders wichtig und leistet einen herausragenden Beitrag für die Menschen in der Stadt insgesamt.
Die Leichtathleten benötigen langfristig eine Verbesserung der Trainingsinfrastruktur und daher wird auch hier eine eigene Halle benötigt.

Was wollen Sie unseren Lesern noch mitteilen?

Gräfer: Ein wesentlicher Wert des TSV München von 1860 e.V. liegt in der Kameradschaft zwischen den Menschen, die sich diesem Verein angehörig fühlen. Das Denken in Lagern, die feindschaftliche Haltung gegenüber anderen Ideen und Personen aber ist genau das Gegenteil dessen.
Unabhängig vom Ausgang der Wahl am 16.06. wird der 17.06. der entscheidende erste Tag, der dazu beitragen könnte, die Gräben zu verkleinern. Ich wünsche mir einen Verein, der allen Löwen ein Zuhause bietet und in dem man sich streiten kann, ohne einander zu beleidigen oder zu verletzen. In einer Welt, die so unsicher geworden ist, braucht es einen Ort an der Einigkeit und Wertschätzung gelebt werde. Gerne streiten in der Sache und dennoch gemeinsam feiern. Das Ergebnis der Wahl
sollte in jedem Fall der Auftrag sein, für einen Neustart. Und das unabhängig davon, wer von den Mitgliedern in den Verwaltungsrat gewählt wird.
Die Tradition, die mit Einmal Löwe immer Löwe verbunden ist, braucht neues Feuer, neue Ideen und die Bereitschaft, die bestehenden Werte und die Kultur dieses Vereins, gilt es zu erneuern.
Wem der Verein am Herzen liegt, der geht am 16.Juni 2024 wählen.
Und um es an dieser Stelle nochmals deutlich zu machen: Ich kandidiere persönlich für einen Sitz im Verwaltungsrat des Vereins. Die Bayerische als Hauptsponsor der KGaA oder auch als Förderer des Breitensports des Vereins unterstützt als Unternehmen meine Kandidatur, jedoch ist dies losgelöst von der konkreten Zusammenarbeit mit der KGaA oder dem Verein selbst. Der Ausgang der Wahl wird darauf auch keinen Einfluss haben.

 

Bisher veröffentlichte Fragebögen der Verwaltungsrats-Kandidaten:

Thomas Baudisch
Robert von Bennigsen
Christian Dierl
Markus Drees
Robert Forster
Maximilian Glogger

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Lisa

Auch als Vertreter des Hauptsponsors beschreibt Gräfer verständlich klar, was verändert werden muss, um wieder erfolgreich zu sein. Dazu gehört neben dem Profifußball zudem die Außenwirkung des Vereins. Der sich mit seinen über die ganze Stadt verteilten Abteilungen nicht adäquat aufgestellt zeigt. Wie man einen Breitensport-Verein in 2 Jahrzehnten aufstellen kann, hat der SV Neuperlach München mit seinen ehrenamtlichen Funktionären besonders im Präsidium beeindruckend bewiesen.

Martin Gräfer gehört in den Verwaltungsrat.

Dennis M.

“Auch als Vertreter des Hauptsponsors beschreibt Gräfer verständlich klar, was verändert werden muss, um wieder erfolgreich zu sein.”

–> So ist es, Lisa. Über die 2. Bundesliga in die 1. Bundesliga gelangen – das ist Erfolg. Ein 15. Platz in Liga 3 ist dilettantisch und peinlich.

Benjisson

Nö das ist einfach der erarbeitete Ist Zustand und hat Ursachen

Dennis M.

Klar ists der erarbeitete Ist-Zustand. Heißt übersetzt: Es muss Vieles besser werden.

Benjisson

Wer den 2ten Schritt vor dem 1sten Schritt geht wird stolpern. Ebenso der zuviel auf einmal möchte vergisst das wesentliche

Eurasburger1860

Der SVN hat dafür über 40 Jahre gebraucht. Außerdem hat man dort immer nur das ausgegeben was man hatte und hat intelligent Fördermittel von Stadt und Staat einsetzen können. Zu dem Thema bin ich durchaus auskunftfähig.

Was aber beim SVN den Unterschied macht, man hat keine größenwahnsinnige bucklige Verwandschaft, die krampfhaft meint mehr sein zu müssen, als man ist und für diesen Größenwahn auch bereits ist sich tief zu verschulden.

Der Weg ins Desaster hat Jahre gedauert, der Weg zurück geht nicht von heute auf morgen!

Drittligist

Er schreibt das, was in seinen Augen in der Breite gut ankommt!
Die Kritikpunkte am aktuellen VR fallen komplett ins Leere:

  • die fehlende Kommunikation mit HI liegt nachweislich an HI
  • den Plan zum Bau der Turnhalle gibt es seitens des eV, HI blockiert.
  • das Verfehlen der Ziele 2024 liegt an den vor Mueller/Werner handelnden Personen. Der eV hat jetzt endlich das Ruder rumgerissen.
  • er beklagt die fehlende Konsolidierung, schreibt weiter unten aber von der Unmöglichkeit der Konsolidierung in Liga 3 und weiteren Schulden in Form von Genussscheinen.
  • das Aussenbild des Vereins empfinde ich als ganz hervorragend, seit ein paar Monaten wird auch das Aussenbild der KGaA wieder besser. Oder warum sonst kommt ein gestandener Zweitliga-Profi zu uns?
  • die Stadionfrage hängt an der KGaA und der Stadt
  • die unveränderte Gesellschafterstruktur liegt an der HI-Blockade. Pläne gab es seitens des eV durchaus!
  • und wer für die Spaltung hauptsächlich verantwortlich ist, weiss jeder, der auch nur einen Satz von HI oder OMG gelesen hat!

Sein ‘Matchplan’ basiert auf neuen Schulden von HI und einer respektvollen Kommunikation mit ihm! So ganz neu ist dieser Plan ja nun nicht und auch nicht sonderlich erfolgreich in der Vergangenheit.
Wo sind wohl die Bündnis-Kandidaten, sollte dieser Matchplan erneut fehlschlagen, in drei Jahren?

kolumbus

Kurz gesagt: Krasser Interessenkonflikt zwischen Beruf (Vorstand bei KGaA-Hauptsponsor) und Privatperson als eV-Funktionär, falls Gräfer in den VR gewählt wird.

Das ist nicht zielführend und ein großes Risiko. In der Wirtschaft und der Politik wäre das ein klares Compliance-Problem. Allein dadurch nicht wählbar, finde ich

moosham_michA

mir missfällt das schlechtreden der letzten 7 jahre. v.a. wenn man diese zeit mit dem chaos davor vergleicht. kein wort von der konsolidierung.
desweiteren missfällt mir die vermischung von beruflichen aufgaben als sponsor und privatem wirken. sollte gräfer gewählt werden ergäben sich automatisch interessenkonflikte zw. arbeitgeber und ehrenamt. ich erwäge als konsequenz daraus, meinen versicherer zu wechseln.

AckermeisterTSV

Im Prinzip ein wirklich ordentlicher Kandidat, dessen Wahl man wirklich in Betracht ziehen könnte.

Allerdings mit dem ganzen Zirkus rund um das Bündnis und rund um HI, der seit Wochen/Monaten abgeht absolut nicht wählbar.

Hätte er sich alleine ohne BZ und CO aufgestellt, würde er aber auch seine (wahren) Ziele nicht erreichen können.

Von daher leider ein NO-GO.

MaxlWastl

Herr Gräfer mag hehre Ziele verfolgen und einen guten Überblick über die Aktivitäten des e.V. haben. Auch seine Begeisterung für den Breiten-, Inklusions- und Frauensport ist positiv.

Doch die Finazierung dieser Aktivitäten gleichzusetzen mit einem Erstarken der KGaA spricht für ein völlig anderes Verständnis von der Arbeit des VRs als die andern Kandiataten. Viel der Kritik an dem aktuellen VR richtet sich an Bereiche mit dem dieser gar nichts zu tun haben sollte.

Darüber hinaus ist die Frage vom Stadion und der Lösung bilanzieller Probleme letztendlich mit “Der HI wirds schon richten” beantwortet. Wer heute noch Genusscheine annimmt und diese als valide finanzielle Mittel bezeichnet ist verblendet von HIs versprechen.

Meiner Meinung nach würde 60ge so nur weiter in die Abhängigkeit von dubiosen “Investoren” Schlittern.

Dennis M.

Sehr gute Antworten, Herr Gräfer. Sehe das inhaltlich wie Sie👍. Auch wenn Sie nicht in den VR kommen sollten hoffe ich, dass Sie sich weiter engagieren für eine bessere Zukunft 👍.

Siggi

Die Antworten klingen vielleicht gut, aber sie sind es nicht. Viele Themen von denen Gräfer spricht, wurden von Pfeifer auf Eis gelegt, weil er sich mit Ismaik nicht anlegen wollte. Das ist mit ein Grund dafür, dass wir nun einen neuen GF in der KGaA haben. Und genau da gehören viele der Themen auch hin. Schau Dir mal die Steckbriefe der Kandidaten an und vergleiche dann mit den tatsächlichen Aufgaben des Verwaltungsrats. Die Leute vom Bündnis wollen eine Machtverschiebung, werden aber Ihren Aufgaben nicht gerecht werden können, falls sie denn gewählt werden sollten.

WilkinsMicawber

Lieber Dennis,

ich hätte da echt ein paar Fragen für dich und wäre neugierig, deine Sichtweise zu lesen.

Erstens, was hältst du von dem Argument, dass der Großteil seiner Vorstellungen nicht die Aufgabe des Verwaltungsrat betrifft? Ich langweile mich schon selber, dass ich es immer wieder wiederhole, aber der Verwaltungsrat des e.V.s ist nicht für die Spielstätte der ausgegliederten Profimannschaft zuständig. Ist er halt nicht.

Zweitens, findest du es nicht verwunderlich, dass Gräfer kein Wort zur aktuellen Geschäftsführung sagt? Die sind ja hierfür zuständig und beim Auftritt auf der Alm sagte Mueller, dass er vom Bündnis nicht kontaktiert wurde. (Beim letzten Checken war das Video nicht mehr auf youtube, sodass ich dir die Stelle leider nicht raussuchen kann.). Aber nach den letzten paar Monaten davon zu sprechen, dass es keinen Plan, kein Konzept, keine professionellen Strukturen gäbe – ist das nicht ein bisschen frech?

Es gab in der Zwischenzeit Gespräche mit der Stadt, kein Sponsor ist abgesprungen, wir haben Anfang Juni schon allerhand Neuzugänge und es gibt kaum irgendwelche Presseleaks und sonst was. Ruhige Arbeit im Hintergrund, während Ismaik die ganze Zeit Feuer legt. Selbst ein sehr kritischer User namens Dennis lobt die Transferbemühungen. Aber der Gräfer findet das alles scheiße?!

Drittens, was hältst du vom Vorschlag wie von United Sixties, dass Gräfer in den Aufsichtsrat der KgaA kommt? Wäre er da nicht wirklich besser aufgehoben: da, wo die Probleme liegen und wo die Verantwortlichkeit liegt? Als bei einem Aufsichtsorgan des gemeinnützigen e.V.s? So ist es auch in anderen Vereinen üblich: dass in der KgaA Sponsorenvertreter sind – nicht im e.V. selbst.
Was hältst du beispielsweise von Andrew Livingstone? Kannst du mehr als drei Sätze über ihn sagen? Ich nicht. Wäre der also nicht ersetzbar mit einem Gräfer, dem du so viel Kompetenz zuschreibst?

Dann dieser Absatz:

Das Außenbild des Vereins ist geprägt von einer chaotischen, wenig wertschätzenden und unstrukturiert wirkenden Personalpolitik. Der Umgang mit wichtigen Mitarbeitenden erscheint der Kultur eines Traditionsvereins nicht angemessen.

Wir wissen, dass es hier um Pfeifer und Sitzberger geht. Für mich inhaltlich wichtiger ist Pfeifer. Er prangert hier quasi ununterbrochen an, wie schlecht gearbeitet wurde, dass nichts voranging – aber den Geschäftsführer, den er angeblich halten wollte, klammert er aus.
Findest du es nicht wirklich abstrus, dass der Geschäftsführer, in dessen Verantwortungsbereich all die Themen fallen, tendenziell gelobt wird – und im Gegenzug der Verwaltungsrat, der hierfür nicht zuständig ist, kritisiert wird?

Und ich bezweifle, dass eine Nichtvertragsverlängerung mit einem Geschäftsführer, der mit dem e.V. mitten im Abstiegskampf einen Markenrechtsstreit vom Zaun bricht: ich bezweifle, dass man das als “chaotisch” bezeichnen kann.

Und wenn wir von unstrukturiert wirkender Personalpolitik sprechen: ist nicht “Wir lassen den Leiter der Fanartikel-GmbH die Kaderplanung machen und sparen uns die sportliche Leitung und lehnen Horst Heldt ab und blockieren die Bestellung von Werner” einfach krass tausend mal weniger strukturiert als das, was der e.V. gemacht hat: weil jetzt haben wir eine Geschäftsführung und ich meine, selbst du hättest mal geschrieben, dass sich die Konzepte ganz gut anhören.

Vor einem Jahr wäre seine Kritik viel passender, aber gerade jetzt mit dem Neuanfang unter Mueller/Werner klingt das für mich veraltet und nur populistisch.

Finale Frage: kannst du skizzieren, wie die weitere Entwicklung aussieht, wenn das Bündnis den Verwaltungsrat übernimmt? Kommt eine neue Geschäftsführung? Wer kommt als Geschäftsführer? Darf Antony Power mitmischen? Weil wenn Hasan Geld gibt, will er Mitspracherecht. Und dafür will er Power. Hier ein Zitat aus einem AZ-Interview:

Anthony will, dass 1860 wieder erfolgreich wird, und selbst die oberflächlichste Betrachtung der Leistung des Unternehmens seit meiner Übernahme zeigt, dass Anthonys Zeit als Geschäftsführer die erfolgreichste Amtszeit war.

https://www.abendzeitung-muenchen.de/sport/tsv1860/tsv-1860-investor-ismaik-natuerlich-wuensche-ich-mir-die-abschaffung-der-501-regel-art-901762

[Anmerkung: er war Geschäftsführer in der Abstiegssaison.]

Der Gräfer hat das schon clever formuliert, um dich abzuholen. Verstehe ich. Aber glaubst du, dass Hasan uns weitere Genussscheine gibt, ohne dass Power mehr Macht bekommt? Ich behaupte: das Bündnis im Verwaltungsrat bringt uns Darlehen von Ismaik, über die Antony Power im sportlichen Bereich entscheidet. Magst du dieses Risiko einnehmen?

Möchtest du, dass Antony Power der neue Geschäftsführer Sport wird und das Präsidium das stillschweigend akzeptiert, weil wir ja auf Ismaiks Kooperation angewiesen sind. Und das Präsidium hat das so lange hinzunehmen, bis Ismaik seine Meinung ändert?

Lüg’ dir nichts ins Hemd, Dennis: wenn du Gräfer willst, bekommst du Power.

Ich werde heute wohl nicht mehr online sein, aber irgendwann lese ich schon deine Antwort. Wünsche ein schönes Wochenende!

Wilkins

Stefan Kranzberg

Aus meiner Sicht ein herausragender Kommentar, Wilkins. Vielen Dank.

Alexander Schlegel

Genau formuliert und die Schlussfolgerungen sind absolut nachvollziehbar!

Dennis M.

Guten Morgen Wilkins,

freut mich sehr von dir zu hören, entschuldige die etwas späte Antwort! Finde es zunächst einmal gut, dass du dir so viel Mühe gemacht hast bei deinen Ausführungen. Ich kann deine Gedankengänge nachvollziehen und kann dir in manchen Punkten auch zustimmen.

Ich kann jetzt nicht 100 Prozent für Herrn Gräfer sprechen und weiß nicht, ob ich mich so gut in seine Gedankengänge hineinversetzen kann. Ich kann dir aber etwas meine Sicht schildern und meine Mutmaßungen, wie er denken könnte.

Erstens: Damit hast du formal Recht. Rein formal gesehen ist der VR nicht für dir Spielstätte der ausgegliederten Profimannschaft zuständig. Jetzt ist es aber so, dass ich den Eindruck habe (evtl auch Herr Gräfer?), dass man nicht zwingend mit einer “Stimme” bei der Stadt München spricht. Allgemein hebt Herr Gräfer ja den Aspekt der Kommunikation hervor. Wenn einer immer nur nach rechts und der andere immer nur nach links drückt wirds irgendwann schwierig. Da sollte man versuchen einen Konsens zu finden. Dieser geht nur über Kommunikation. Ich mache dir mal ein Beispiel, Wilkins: Wenn es bei einer Mannschaft nicht läuft gerät immer der Trainer in den Fokus der Kritik meistens, richtig? Das mag in manchen Fällen auch die Ursache sein für die schlechten Leistungen des Teams und ist in den überwiegenden Fällen auch ein Teil des Problems. Jetzt muss man aber so viel mehr Faktoren noch berechnen. Ist der Torwarttrainer gut? Ist der Co Trainer was? Gibt es Stinkstiefel in der Mannschaft? Bringt die Führungsebene, ein Investor, Fans oder sonstige Leute permanent Unruhe in den Verein? Was ich mit ausdrücken wollte: Man kann jetzt natürlich hergehen und sagen: “Der Trainer ist für die Mannschaft zuständig, fertig.” Das mag schon so sein – allerdings ist es oft ein Zusammenspiel aus mehreren Parametern UND guter Kommunikation, die zum Erfolg führt. Die Rädchen müssen da schon ineinandergreifen. Jetzt kannst du natürlich dagegen argumentieren und sagen:” Dennis, das mag sein, allerdings ist bei klarer Aufgabenverteilung klar geregelt und strukturiert, wer was zu machen hat.” Prinzipiell richtig – allerdings weiß die eine Hand nicht, was die andere Hand macht ohne Kommunikation. Dann redet man oft aneinander vorbei, hat keine Bindung zueinander etc…. Auf den Punkt gebracht: Ich vermute, dass Herr Gräfer die Kommunikation zwischen den Protagonisten verbessern will und ein besseres Klima erreichen möchte. Die Kommunikation war ja nun wirklich schlecht die letzten Jahre oder siehst du das anders?
Die Ligazugehörigkeit, das Stadion, die Turnhalle etc., nichts geht voran die letzten Jahre. Dass das nicht alles primär der Aufgabenbereich des VR ist ist mir schon klar. Das wird auch einem Herrn Gräfer klar sein. Allerdings kommst du in einem Unternehmen oder einem Verein nur voran, wenn du miteinander sprichst und problemlöseorientiert handelst.

Zweitens: Guter Punkt, bin ich bei dir, aber merkst du was, Wilkins? Auch hier sind wir wieder beim springenden Punkt: Kommunikation. Nicht nur HI und Präsidium sollten in den Dialog, sondern z.B. auch Geschäftsführung und Bündnis. Ich erachte das als Kernproblem bei 60 – Kommunikation. Ansonsten klar, beim 2. Punkt gebe ich dir Recht. Hab da dieselbe Meinung.
Dass die Neuverpflichtungen von Herrn Gräfer als “Scheiße” kategorisiert oder eingestuft werden glaube ich jetzt nicht? Also ich für meinen Teil, wie du richtig erwähnt hast lobe Herrn Werner bisher – die Transferbemühungen sollten meiner Meinung nach noch 2 gute Neuverpflichtungen beinhalten (RV + Außen), sowie paar Abgänge. Zu den potentiellen 2 fehlenden Puzzleteilen habe ich auch meine Wünsche. Jacobsen war ebenfalls ein Wunsch von mir, da hat Werner super Arbeit geleistet. Bisher bekommt er in diesem Transferfenster die Note 2+ von mir. Die kann allerdings noch besser werden, wenn noch das ein oder andere Mosaiksteinchen auf der Zu- und Abgangsseite gedreht wird.

Drittens: Den Ansatz kann man so verfolgen. Ich bin ja wie du weißt positiv gegenüber Herrn Gräfer eingestellt. Egal wie die Wahlen ausgehen wünsche ich mir diesen Mann in einem Gremium – also auch gerne im Aufsichtsrat der KGaA.
Zu Herrn Livingstone kann ich aus dem Stehgreif und ohne zu recherchieren auch nichts sagen. Ist das nicht der Anwalt von HI? Wäre der einzige Aspekt, den ich zu diesem Mann wüsste. Welchen Mehrwert er hat? Ich weiß es nicht.

“Findest du es nicht wirklich abstrus, dass der Geschäftsführer, in dessen Verantwortungsbereich all die Themen fallen, tendenziell gelobt wird – und im Gegenzug der Verwaltungsrat, der hierfür nicht zuständig ist, kritisiert wird?”

Herr Pfeifer hat nicht alles richtig gemacht, das wissen wir beide. Allerdings hat er einige Sponsoren an Land gezogen und war meines Empfindens nach ein umgänglicher Mensch. Dass formal gesehen so manche Dinge auf der Stelle blieben bezweifel ich nicht, finde diesen Mann aber nicht schlecht. Zwischen den Stühlen war es für ihn nicht einfach. Da habe ich eine andere Meinung als du, Wilkins. Abstrus finde ichs tatsächlich nicht. Mir ist such im Gedächtnis geblieben, was mit Sitzberger, Bierofka und Köllner war. Menschlich sind das alles keine schlechten Leute. Herr Gräfer spricht in dem Zitat ja auch von mangelnder Wertschätzung und schlechten Umgangsformen. Da bin ich bei Herrn Gräfer.

“Vor einem Jahr wäre seine Kritik viel passender, aber gerade jetzt mit dem Neuanfang unter Mueller/Werner klingt das für mich veraltet und nur populistisch.”

–> Hier wiederum bin ich bei dir. Würde die Begriffe “veraltet” und “populistisch” aber nicht verwenden. Mueller/Werner sind zu kurz im Amt um dessen Arbeit fundiert zu beurteilen. Es müssen Erfolge erzielt werden und die sollten auch messbar sein – Aufstieg+Stadionausbau.

Im Status Quo würde ich auch nicht von veraltet und populistisch sprechen.

“Finale Frage: kannst du skizzieren, wie die weitere Entwicklung aussieht, wenn das Bündnis den Verwaltungsrat übernimmt?”

–> Da habe ich keine Glaskugel, Wilkins. Ich wünsche mir auf alle Fälle eine Veränderung. Mit ists dabei nicht mal so wichtig, wer von den 24 Kandidaten in den VR einzieht. Ich wünsche Allen maximalen Erfolg und bestmögliches Gelingen. Fakt ist, dass sich was ändern muss, Wilkins. Mit dem Status Quo bin ja nicht nur ich und was weiß ich wie viele andere Fußballfans unzufrieden. Das jüngste Bsp. sind auch die Boxer. Es gibt schon einige Leute, die sich endlich einen Aufschwung wünschen. Manchmal muss auch einfach etwas frischer Wind mal rein und Augen, die Dinge evtl aus einem anderen Blickwinkel sehen.

Zu Power: Den wollen wir glaube beide nicht. Dessen Einfluss werden aber auch Leute nicht für gutheißen, die dieselbe oder ähnliche Meinungen wie ich haben, Wilkins. Das verbindet ja uns beide. Glaube nicht, dass Power großen Einfluss bekommt. Hat nicht die nötigen Qualifikationen und wird zudem von fast jedem kritisch gesehen. Kannst nicht installieren.

Sorry für meine späte Antwort, Wilkins.

Wünsche dir auch ein schönes Wochenende und hat mich gefreut deine Ausführungen lesen zu dürfen! Bietet mir immer einen Mehrwert und regt mich an Dinge aus anderen Blickwinkeln wahrzunehmen. Deine Beiträge sind nicht polemisch.

LG

Dennis

WilkinsMicawber

Guter Beitrag, Dennis, vielen Dank! Ist wirklich interessant, deine Sichtweise zu lesen, weil du dir auch deine Gedanken machst und die präzise wiedergibst. Und ist es eigentlich auch spannender mit dir zu diskutieren als mit jemandem, der eh alles so sieht wie ich. Also Daumen hoch! 🙂

Ich habe jetzt eine ganze Weile drüber nachgedacht, was du geschrieben hast. Über dein Argument, dass man über den Verwaltungsrat insgesamt auch Einfluss auf gewisse Kommunikationsdynamiken nimmt, finde ich interessant. Da möchte ich noch ein bisschen drüber nachdenken, bevor ich da groß drauf eingehe. Ist aber eben so ein anderer Blickwinkel, der sich zu reflektieren lohnt.

Aber – und, lieber Dennis, das ist ein richtig fettes Aber – wie kommst du darauf, dass Gräfer dafür der richtige Mann ist?

Ist dir etwas von irgendeinem Treffen mit e.V.-Leuten bekannt? Hat er mit dem Präsidium gesprochen? Um bisschen auch deren Perspektive zu hören? Weil um Kommunikation zu verbessern, ist es irre hilfreich, beide Seiten zu kennen. Ich habe von keinem solchen Treffen gehört, obwohl das Präsidium sich grundsätzlich offen zeigte.

Hat Gräfer mit jemandem vom Verwaltungsrat gesprochen? Laut Nicolai Walch eben nicht:

Sprecht mit dem amtierenden Verwaltungsrat. Dies hat bis heute nicht stattgefunden.

https://sechzger.de/nicolai-walch-feurige-wahlkampfrede-in-richtung-buendnis-zukunft/

Und wie bereits erwähnt, sagte auch Mueller, dass das Bündnis die Geschäftsführung nicht kontaktiert habe.

Habe ich da irgendwas übersehen? Weil dein Argument mit Kommunikation fördern, wenn man sich nur mit einer Seite austauscht – puh, das ist wie Eheberatung, wo die Frau gefälligst zu schweigen hat.

Es gab auch vermehrt Berichte, dass das Bündnis und Gräfer die Fanportale mit Fake-News-Vorwürfen à la Trump verunglimpft hat.

https://loewenmagazin.de/martin-graefer-und-der-fake-news-vorwurf-ans-loewenmagazin/

https://sechzger.de/in-eigener-sache-pro-hasan-ismaik-facebook-seite-denunziert-sechzger-de/

…und du meinst, dass genau dieser Mann jetzt für einen guten Umgangston sorgen wird? Ich bin jetzt echt bisschen perplex.

Kannst du mir hier meinen Denkfehler erklären? Kannst du mir ein Beispiel nennen, wo Gräfer vereinend und kommunikationsfördernd wirkte? Wo habe ich den Gräfer jetzt falsch verstanden?

Es grüßt

Wilkins

Dennis M.

Dankeschön Wilkins, das freut mich wirklich, dass du das genauso siehst wie ich und im Austausch mit mir einen Mehrwert für dich erkennen kannst. Ich empfinde den Austausch mit dir als sehr angenehm und kommuniziere auch inhaltlich gerne mit dir. Bin immer gespannt, wie du Dinge inhaltlich einordnest und für dich kategorisierst. Bei dir schwingt da auch keine Polemik mit und du versuchst den jeweils Anderen zu verstehen hinsichtlich seiner Denkweise. Wir Menschen sind heterogen und sehen Dinge aus anderen Blickwinkeln. Oftmals ist es gewinnbringend die jeweils andere Meinung zu hören UND diese dann versuchen zu verstehen – zumindest ein bisschen.

Auf deine Meinung bzgl. meinem Punkt der Kommunikationsdynamiken bin ich gespannt. Da kannst dir gerne Zeit lassen zum Reflektieren und dann deine fundierte Meinung zu äußern:). Bin ich tatsächlich gespannt, wie du das siehst.

Also ich kann da nur meine persönliche Wahrnehmung schildern, Wilkins. Ins Innenleben des Vereins habe ich (leider) keine Einblicke. Wer da welche falsche Information an wen verbreitet etc – Wilkins – da verliere ich langsam den Überblick. Finde ich auch etwas zäh irgendwann. Angefangen mit Biero, über Köllner, Sitzberger, VR bis hin zu den Übersetzungen des Dolmetschers. Jeder nimmt Dinge anders wahr. Was offensichtlich ist, ist jener Aspekt, dass die Kommunikation nicht wirklich funktioniert. Wohl auch nicht auf Augenhöhe?

Ich kann da nur für mich sprechen und sagen, dass ich mich viel mit Martin Gräfer befasst habe letzte Zeit. Ich glaube mehr als mit allen anderen Verwaltungsratskandidaten. Der Mann spricht mir eigentlich inhaltlich in jedem Punkt aus der Seele und ich empfinde ihn auch menschlich als sehr angenehm. Dass das Bündnis das Gespräch mit der Geschäftsführung suchen sollte sehe ich wie du. Allerdings kommt mit Gräfer da schon als kommunikativ und “konsensbereit” vor.

Du hast in deiner Aufzählung/Auflistung einiges von Herrn Gräfer genannt. Ich könnte jetzt aber auch alles hervorbringen, was alleine Herr Sitzberger genannt hat ( Wie man mit ihm umgesprungen ist die letzten Monate in WhatsApp etc.). Da könnte ich die Medaille jetzt auch drehen und dich fragen: ” Sind das die richtigen Kandidaten, die die Kommunikation und das Miteinander fördern?”

Ich kann nur subjektiv für mich sprechen, Wilkins. Ich nehme Herrn Gräfer als ehrlichen und angenehmen Menschen wahr. Ich gehe auch davon aus, dass meine Wenigkeit z.B. problemlos mit ihm interagieren könnte und lösungsorientert handeln könnte. Auf der sozialen Ebene schätze ich ihn kompetent ein und auch auf der kognitiven Ebene. Ich weiß, du siehst das anders und hast mir auch Quellen geschickt, welche deine Ansicht bzw. deine Anregung stützen würden, ich beziehe mich da aber auf den Aspekt, wie ich ihn persönlich wahrnehme. Was da an Anschuldigungen von Akteur A zu Akteur B bei 60 fliegt kannst eh nicht mehr zählen. Ich versuche mir da basierend auf einer Menschenkenntnis bisschen meine eigene Meinung zu den Protagonisten zu bilden. Diese ist natürlich individuell und subjektiv. Ich stelle meine Meinung auch nicht als die Wahrheit dar. Jeder hat natürlich seine eigenen Präferenzen.

Wichtig ist der Austausch und ich kann zumindest deinen Punkt unterschreiben, dass das Bündnis mit dem Präsidium und der Geschäftsführung reden sollte. Aber das Präsidium und der Investor sollten auch miteinander kommunizieren etc. Man muss sich nicht “lieben”, aber man sollte kommunikativ sein wegen der “Sache”. Uns eint alle 1860 München, auch wenn wir heterogen in unserem Meinungsspektrum sind.

Wir 2 sind ja z.B. auch gerne zusammen im Diskurs, auch wenn wir nicht jede Meinung exklusiv teilen. Empathisch dem Gegenüber sein und versuchen dessen Meinungsbild zumindest in groben Zügen zu verstehen oder zumindest zu respektieren und akzeptieren.

Das wäre mein mein Wunsch.

Danke für die Kommunikation mit dir Wilkins. Bin gespannt, wie du den Aspekt der Kommunikationsdynamiken noch aufgreifst und für dich bewertest.

Hoffe du hast ein schönes Wochenende!

LG

Dennis

Last edited 6 Monate zuvor by Dennis M.
WilkinsMicawber

Grüß dich Dennis,

ich hoffe, dass wir irgendwann mal die Gelegenheit haben, gemeinsam auf ein Bier zu gehen und all die Themen mal persönlich zu bemurmeln!

Aber heute mal wieder hier im Kommentarbereich…

Wegen der Kommunikation. Der Punkt von dir, der mich so bisschen beschäftigt hat, betrifft die klare Abgrenzung von Zuständigkeiten. Weil wenn man wirklich als Außenstehender im Profifußball was bewegen will, ist der Verwaltungsrat vielleicht die einzige Option. Gesetzt den Fall, dass man ehrenwerte Motive hat, ist das auch legitim.
Vielleicht ist unser Reflex “Dafür ist der Verwaltungsrat nicht zuständig!” auch etwas zu rasch in der Hinsicht. Das gewähre ich dir mit leichtem Missmut.

Der Missmut entsteht dadurch, dass ich noch immer sage, dass der Gräfer im Aufsichtsrat der KgaA sein sollte. Weil das ist das passende Gremium und dann vermeiden wir diesen Aufgabenkonflikt.

Im Zuge dessen denke ich die letzten Tage immer wieder darüber nach, dass das Präsidium vielleicht nicht vom Verwaltungsrat vorgeschlagen werden sollte. Weil – und das schwöre ich dir – in der Sekunde, in der der Verwaltungsrat nicht mehr das Präsidium bestellt, hat ein Gräfer null Interesse mehr daran.

Sonst könnte er sich ja auch im Ehrenrat oder so engagieren. Das wäre auch eine Option. Zieht er die in Erwägung? Nein, weil er nicht im Verein selbst aktiv sein will, sondern den Präsidenten wechseln mag. So zumindest meine Einschätzung.

Entpolitisieren wir also den VR, dann ersparen wir uns diese Bewerber, die das Gremium unterwandern wollen.

Ansonsten mit der Kommunikation… Du hast Recht, man kommt da nicht hinterher, wer wem was vorwirft. Die einzelnen Beispiele brauchen wir jetzt also nicht noch mal diskutieren – hatten wir damals beim Sitzberger gemacht. Es endet immer damit, wer wem Vertrauen schenkt und entsprechend glaubt.

Dass die Kommunikation ein großes Problem bei uns ist, sehe ich auch so. Aber ich glaube der Kern liegt noch tiefer. Die mangelnde Kommunikation liegt im fundamentalen Konflikt: Hasan Ismaik akzeptiert 50+1 nicht, wir schon.

Und damit kommen wir zum nächsten Thema. Die Kommunikation scheitert halt zu 95% an Hasan Ismaik. Er weigert sich mit dem e.V. zu reden und will jetzt, dass wir die wählen, die ihm genehm sind.

Dieses Narrativ, beide Seiten sollten sich endlich mal an einen Tisch setzen, ist ermüdend. Frag’ Ismaik, ob er Robert Reisinger treffen will und die Antwort lautet “Nein!”. Das ist Ismaiks Schuld.

Weißt du, ich bin wirklich aus allen Wolken gefallen, als ich erfuhr, dass er PRO1860, sechzger.de und das Löwenmagazin traf. Und es will in meinen Kopf nicht rein, warum er nicht auch das Präsidium trifft.
Der Bericht von sechzger.de über das Treffen war reichlich bizarr, aber offenbar nicht aggressiv und unmöglich. Warum trifft er nicht den Reisinger?

Und damit noch mal zu Gräfer. Wenn du dir diesen zersetzenden, widerlichen, gottverdammten Wahlkampf anschaust: findest du, dass er Erfolg hat mit seinem Vermitteln, mit seiner Kommunikation?

Ich frage noch mal: hat Gräfer jemanden von der e.V.-Seite getroffen? Ja, ich gewähre dir, Gerüchte, Aussagen, was er angelich wo auf Facebook gepostet und geliked hat: lassen wir weg. Aber weißt du etwas von einem Treffen mit a) Präsidium, b) Verwaltungsrat und c) Geschäftsführung?

Du schreibst, er sei konsensfähig. Dennis, wir haben gerade mal wieder einen irrwitzigen Wahlkampf und Hasan Ismaik führt sich auf, als wäre er von allen guten Geistern verlassen. Mich interessiert also nicht, ob er konsensfähig ist, mich interessiert, welche Gespräche er geführt hat. Weil wenn du nichts von irgendwelchen Treffen weißt, dann scheint es ihm doch nicht so sehr auf Ausgewogenheit anzukommen.

Schließlich: du hast in deinem vorletzten Beitrag geschrieben, dass du nicht glaubst, dass Power Einfluss bekommst. Kannst du da noch mal bitte mehr dazu sagen?
Du schreibst, dass er von fast jedem kritisch gesehen wird. Stimmt. Aber das Bündnis hat es sich ja zum Ziel gesetzt, die eine Person zufrieden zu stellen, die viel von ihm hält.

Power durfte im Sommer mitbestimmen, ist offenbar bei vielen Ismaiks Auftritte dabei. Ismaik betont, dass er Mitspracherecht haben will. Wie soll sich das Bündnis gegen den Wunsch behaupten, dass Power mitreden darf? Du kennst das Zitat: “beste Amtszeit”.

Es grüßt

Wilkins

Benjisson

Bei Dennis ist Hopfen und Malz verloren. Der will nur Erfolg egal wie…..dem ist der Verein vollkommen egal. Dennis steigt mit Jedem ins Bett der Ihm Löwenzoo, Champions League und Kloppo verspricht. Ob das Offensichtliche Lügen oder sonst was sind…..egal für Dennis….Ole, Ole,Ole…..Erfolg!

Dennis M.

Hey Wilkins,

klar, gerne! Das wäre tatsächlich eine gute Idee, würde mich freuen:). Wie kann ich dich denn kontaktieren? Also will dich jetzt hier nicht öffentlich nach deiner Handynr. oder deinem Facebook/Instagram Account fragen, sofern du einen hast. Weißt du, ob man mit Usern auch privat hier schreiben kann über sechzger.de? Oder du weißt evtl. eine Lösung, wie wir das hinbekommen und in die Wege leiten. Ich hätte tatsächlich Lust mit dir mal persönlich über alles zu reden.👍

“Nein, weil er nicht im Verein selbst aktiv sein will, sondern den Präsidenten wechseln mag. So zumindest meine Einschätzung.”

–> Das ist schwer zu sagen, Wilkins. Ich denke, dass Herr Gräfer einen anderen Wind möchte und einen sichtbaren Fortschritt. Diesen möchten auch Anhänger wie meine Wenigkeit beispielsweise. Meine Einschätzung ist, dass Herr Gräfer persönlich nichts gegen Herrn Reisinger hat – auch nicht gegen Herrn Ismaik. Er möchte Transparenz, Fortschritt und Erfolg. Dabei ist es eigentlich egal, wer Präsident ist. Wenn es Herr Reisinger ist, ist es Herr Reisinger. Aber es muss zielgerichtet und gemeinsam gearbeitet werden.

“Entpolitisieren wir also den VR, dann ersparen wir uns diese Bewerber, die das Gremium unterwandern wollen.”

–> Da hast du einen guten Punkt genannt. Wäre ein Vorschlag, welchen ich gutheißen würde. Würde auch das Konfliktpozential reduzieren, sowie die Interessenskonflikte.

“Warum trifft er nicht den Reisinger?”

–> Diese Frage stelle ich mir auch und das ist auch ein großer Kritikpunkt meinerseits an Herr Ismaik. Diese Leute stehen in der Verantwortung für 1860. Also ist es deren Aufgabe das Bestmögliche für 1860 München zu tun – das inkludiert auch Hasan Ismaik und die Kommunikation zwischen HI und Präsidium.

“Und damit noch mal zu Gräfer. Wenn du dir diesen zersetzenden, widerlichen, gottverdammten Wahlkampf anschaust: findest du, dass er Erfolg hat mit seinem Vermitteln, mit seiner Kommunikation?”

–> Das Bündnis hat den VR zu einem Talk eingeladen, welcher aber verneint wurde, oder habe ich da was falsch in Erinnerung? Also glaube schon, dass Herr Gräfer mit allen sprechen möchte.

Dass die Kommunikation von Allen nicht optimal ist steht auf einem andere Papier. Das ist ja gerade eines meiner Hauptanliegen, was verbessert werden muss. Da glänzt niemand vollumfänglich. Kein HI, kein RR, nein Präsidium, kein VR, kein Bündnis – niemand. Das ist aber nur meine persönliche Meinung.

“Mich interessiert also nicht, ob er konsensfähig ist, mich interessiert, welche Gespräche er geführt hat”

–> Guter Punkt deinerseits.

“Aber das Bündnis hat es sich ja zum Ziel gesetzt, die eine Person zufrieden zu stellen, die viel von ihm hält.”

–> Das sehe ich nicht so wie du, Wilkins. Meiner Auffassung nach hat es sich das Bündnis zum Ziel gesetzt erfolgsorientiert zu arbeiten und die Kommunikationsstrategien/wege zu verbessern. Ich schätze, dass das Bündnis Herrn Power oder HI nicht eher gewogen ist als dem Präsidium. Das Bündnis möchte denke ich einen Diskurs und alle zufriedenstellen so gut es geht. Vor allem aber: Erfolg, Kommunikation, Fortschritt, Transparenz. Dass dies mal besser, mal schlechter gelingt sollte man dem Bündnis schon eingestehen. Fehlerfrei sind wir alle nicht. Ich finde aber nicht, dass man Power hofieren möchte oder dessen Bedürfnisse bzw. derer von HI befriedigen möchte. Das ist aber ganz interessant gerade für mich, wie da Wahrnehmungen und Denkweisen auseinandergehen. Ich hätte es für mich jetzt z.B. niemals so interpretiert wie du, finde es aber interessant aus diesem Blickwinkel, bzw. deiner Brille zu beäugen. Danke dafür👍. Verstehe da deine Sicht, sehe es aber anders, bzw. aus einer anderen Brille.

“Wie soll sich das Bündnis gegen den Wunsch behaupten, dass Power mitreden darf?”

–> Guter Punkt deinerseits. Hierfür braucht es klare Kanten seitens des Bündnisses. HI muss auch eine Reflektionsfähigkeit an den Tag legen und sich hinterfragen, ob AP einen Mehrwert hat und warum 95 Prozent der Löwenfans in ihm keinen Mehrwert sehen.

Du merkst schon, es ist einiges zu lösen und abzuarbeiten bei 1860.

Ich will meinen Beitrag auf jedenfall damit enden lassen, dass ich daran interessiert bin mich mit dir mal zu treffen und über 1860 zu reden👍. Kannst mir den Kommunikationsweg gerne nennen. Das rundet den Beitrag dann auch irgendwie ab, wenn wir schon bei der Thematik der Kommunikation sind.

LG

Dennis

Last edited 6 Monate zuvor by Dennis M.
WilkinsMicawber

Ich habe dem Jan ein E-Mail geschrieben und ihn gebeten, dass er dir meine Mailadresse weiterleitet. Dann können wir so kommunizieren. Ein baldiges Treffen wird wegen unterschiedlicher Wohnorte nicht so leicht, aber vielleicht können wir uns ja zumindest mal ein Telefonat auskaspern – bis es dann mal in persona klappt. 🙂

Dennis M.

Danke dir, Wilkins:). Dann verfahren wir so, dass ich dir per Mail schreibe, sobald ich deine Email vom Jan habe. Dann können wir gerne telefonieren und dann bekommen wir es auch persönlich hin👍🙂.

United Sixties

Was wir Ihnen durchaus glauben ist die Nähe zu unserem TSV München von 1860 nach 7 Jahren als engagierter Hauptsponsor. Seltsam finde ich Ihr persönliches Engagement zur Wahl in das Kontrollgremium des Vereins, denn alle Ihre angekündigten Ziele decken sich mit denen der zweimal gewählten Vereinsführung und der treuen Mitglieder und zahlreichen Fans.
Was können Sie nicht auch bereits jetzt mitanschieben oder umsetzen oder warum lassen Sie sich nicht von Hasan Ismaik mit Herrn Lutz in den Aufsichtsrat der KGaA berufen? Die Versicherung dieBayerische ist nicht Besitzer unseres Vereins und viele derer Kunden und Mitarbeiter sind gewiss keine Anhänger dieses Vereins, wie Sie nur zu genau wissen.
Unsere Stimme bekommen Sie am 16. Juni nicht und fordern Sie dennoch auf, Ihren /Unseren geliebten Verein als Sponsor so zu fördern, wie es einem Sponsor zusteht. Denn: WIR sind der Verein und nicht temporäre Sponsoren oder Unternehmervertreter!

Herbert

“Was wir Ihnen durchaus glauben”
“Unsere Stimme bekommen Sie am 16. Juni nicht”
Warum schreiben Sie in der “wir” Form? Meinen Sie wirklich Martin Gräfer bekommt von wahlberechtigten Mitgliedern null Stimmen?

Siggi

Mit mir zusammen sind es schon zwei. Also kann er auch von “wir” sprechen.

Vorstopper

Hallo Herr Gräfer, falls Sie hier mitlesen: meine Stimme bekommen Sie nicht!
Und Lügner wie der Ruhrdorfer schon zweimal nicht.