Ab nächster Saison muss der TSV 1860 München kein Kombiticket für den MVV mehr anbieten. Diese Entscheidung traf der Stadtrat heute Nachmittag in nicht öffentlicher Sitzung.
Kein Kombiticket mehr bei 1860 ab der Saison 2023/24
Die Landeshauptstadt München hat ihre Ankündigung wahr gemacht und erlässt dem TSV 1860 die Pflicht zum Kombiticket ab der kommenden Saison. Dies wird mit der Einführung des 49-Tickets begründet. Man möchte dessen Besitzer nicht doppelt zur Kasse bitten. Damit sieht sich die KGaA einer Kostenentlastung von kolportierten 300.000 Euro gegenüber. Diese sollte die erhöhten Nebenkosten für das Grünwalder Stadion, die auf Grund der Forderung des kaufmännischen Geschäftsführers eine marktübliche Miete zu verlangen, entstanden sind, wenigstens teilweise kompensieren.
Pfeifer dankt dem Stadtrat
Entsprechend freudig reagierte Marc-Nicolai Pfeifer auf dem Instagram Kanal von 1860. “Durch die angekündigte Erhöhung der Mietkonditionen für das Grünwalder Stadion zeichnete sich eine bedrohliche Situation für den TSV 1860 München ab, die durch den heutigen Beschluss der Vollversammlung des Stadtrats dankenswerterweise abgemildert wurde. Wir sind der Stadtspitze, dem Stadtrat und allen Fraktionen sehr zum Dank verpflichtet, dass die Sportstadt München uns in diesem Punkt entgegengekommen ist und somit dem TSV 1860 München durch diese Entscheidung mehr Luft zum Atmen gibt.”
Entscheidung mit Kehrseite
Der zukünftige Wegfall des Kombitickets ist für die KGaA durchweg postiv zu bewerten. Dennoch hat er für viele Löwenfans eine Kehrseite. Diejenigen, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen werden ab kommender Saison ihre Anreise mit dem MVV zusätzlich bezahlen müssen. In meinem Falle sind das 19 Spiele a 4 Streifen auf der Streifenkarte zu je 1,63 Euro machen in der kompletten Saison 123,88 Euro oben drauf für mich. Bei aktuell 500 Euro für die Stehhalle ist das schon mal eine Preiserhöhung von satten 25%. Da es unwahrscheinlich ist, dass die wegfallenden MVV-Kosten an die Ticketkäufer weitergegeben werden, müssen sich Nicht-Besitzer des 49-Euro Tickets also auf eine saftige Preiserhöhung gefasst machen.
Mehr Verkehr und Parkchaos zu befürchten
Außerdem steht zu befürchten, dass durch den Wegfall des Kombitickets wieder mehr Löwenfans mit dem Auto anreisen. So wird mehr Individualverkehr erzeugt. Außerdem dürfte sich die Parksituation rund um das Sechzgerstadion verschärfen. Bleibt zu hoffen, dass diese Annäherung zwischen Stadt und 1860 auch beim endlosen Schwarzer-Peter-Spiel rund um die Stadionertüchtigung stattfindet. Hier wäre eine Einigung mehr als wünschenswert.
Nachdem man heute – am letztmöglichen Kombi-Ticket-Tag – das Kombi-Ticket nicht nutzen kann, sollte man wohl eine Entschädigung von 1860 München erhalten?
naja auf Streiks hat auch sechzig keinen einfluss
Für die Minderheit ist aber auch daran Reisinger Schuld. Genauso am schlechten Wetter, teuren Mieten und das Hasi nicht funktioniert. ^^
@Thomas: Im Absatz “Entscheidung mit Kehrseite” gehst du von einen Fahrpreis von 2,04 € pro Streifen aus. Laut der Preistabelle des MVV kostet die Karte mit 10 Streifen 16,30 €, sodass sich ein Streifen auf 1,63 € beläuft. Habe ich da einen Denkfehler?
Beim Überdenken der momentanen Diskussion bzgl. des Kombitickets möchte ich auf die Gegenüberstellung der folgenden beiden Fälle verweisen, wobei ich unterstelle, dass beide keine MVV Abos haben:
1. Dauerkarteninhaber Sitzplatz Stehhalle, Wohnort in der Tarifzone 7, Ticketpreis 500 €. Ein Tagesticket zum Erreichen des Stadions kostet 16 €. Für 19 Heimspiele errechnen sich somit Gesamtkosten von 304 €, die im Preis für die Dauerkarte bisher enthalten waren. Ziehe ich diesen Betrag von den 500 € ab, bleiben 196 € als Eintritt, also 10,32 pro Spiel übrig.
2. Dauerkarteninhaber Stehplatz, Wohnort innerhalb einer Kurzstreckenzone zum Stadion. Ticketpreis 265 €. Fahrpreis zum und vom Stadion insgesamt 3,26 €. Für 19 Heimspiele errechnen sich somit 61,94 €. Ziehe ich diesen Betrag von den 265 € für die Stehplatzkarte ab, bleiben 203,06 € als Eintritt, mithin 10,68 € pro Spiel übrig.
Liege ich mit der Darstellung falsch, wenn ich daraus den Schluss ziehe, dass der Inhaber einer Dauerkarte für einen Sitzplatz und einem entfernteren Wohnort unter dem Strich günstiger wegkommt, wenn er mit dem MVV anreist, als der Inhaber einer Stehplatzkarte mit einem Wohnort in der Nähe des Stadions? Ist das gerecht?
Ich bin von 8 Streifen pro Streifenkarte ausgegangen. Mein Fehler, siehe meine Antworten bei McManus.
Man kann das jetzt natürlich individuell für jeden Jahreskarteninhaber durchrechnen. Es wird wie immer Gewinner und Verlierer geben. Ich halte aber einen Erwachsenen in der Stadt München für einen guten Vergleichsfall.
Wenn ich Deine Frage umdrehen darf: Ist es denn gerecht, dass z.B Thomas Huber jetzt über 200 € mehr zahlt als der lustige_hans (s.u.)? Ich fand die ÖPNV-Lösung sehr gut und hoffe, dass es sie weiterhn per Option geben wird, wegen mir sogar etwas teurer als vorher. Dann kann jeder selbst entscheiden, ob er das haben will oder nicht. Natürlich ist dann der in Erding oder Geltendorf wohnende Löwenfan gegenüber dem im Stadtgebiet wohnen wider “bevorzugt”, falls man das so ausdrücken will. Trotzdem wäre es aus meiner Sicht eine gute Lösung, weil man sicher Autoverkehr und Parkplatzchaos geringer halten wird als ohne Kombiticket, mal von den finanziellen Folgen für die MVV-Außenraum wohnenden Nicht-49-€-Ticket-Besitzer ganz abgesehen.
Aus der Sicht der finanziell aus dem letzten Loch pfeifenden KGaA muss das Kombiticket, sofern es dieses weiterhin geben soll, teurer werden. Denn wenn ich die Dauerkartenerlöse unter Abzug der Anteile für den MVV betrachte, kann ich die KGaA gut verstehen, dass sie von der bisherigen Regelung wegkommen möchte. Der Betrag, der an den MVV zu entrichten ist, wird sicher aus einer kalkulierten Fahrpreisberechung aller mutmaßlich mit dem ÖPNV anreisenden Fans gebildet. Die 300.000 € Entlastung, auf die die KGaA durch die Erhöhung der Stadionmiete dringend angewiesen ist, sind dann schon ein gewichtiger Faktor.
Vorausgesetzt der Verlauf der Dauerkarten bricht nicht ein. Dann war es eine Milchmädchenrechnung. Fans verärgert und nicht mehr Einnahmen generiert.
Wie kommen die 2,04€ pro Streifen zustande? Bin kein MVV Experte aber laut HP kostet eine Streifenkarte aktuell doch 16,90€?
Korrekt. Ich dachte sie hätte nur acht Streifen, weil mir das in der App so angezeigt wurde. Offenbar liegt das aber daran, dass ich grade bis zu Streifen 6 entwertet habe. Ich dachte, sie zeigt mir alle Streifen an. Ich korrigiere das gleich entsprechend im Text.
Danke für den Hinweis!
Ich habe die Werte jetzt korrigiert. Korrekt sind 1,63 € pro Streifen. Das ergibt dann 123,88 pro Saison und 25% Preissteigerung.
Also wir wohnen in Erding und reisen zu dritt an, die Tochter hat ein 366-Euro-Ticket.
Bei der Flexibilität der Abendgestaltung in München lohnt sich für uns künftig immer eine Tageskarte MVV, die im Partnertarif 2023 25,10 Euro.
Pro Nase also 12,55 € je Spiel extra x 19 Heimspiele = 238,45 € extra je Saison, Preiserhöhung im Dezember nicht eingerechnet.
Ich finde das eine Frechheit und bitte inständig um Auswahlmöglichkeiten beim DK-Kauf.
Denn ein 49-Euro-Ticket lohnt sich für mich mit Firmenwagen eben überhaupt nicht, weil ich außer zu 60 keinerlei Bus oder Bahn fahre.
Dann kost mich die Dauerkarte ca. 170€ mehr.
Tolle Wurst.
238,45 – sticht!
Ich komme zukünftig mit dem Auto.
Unter der Woche oder am Sonntag künftig definitiv.
Für mich ist das eine schlechte Nachricht. Ohne Kombiticket fahr ich halt mit dem Auto, ist eh schneller.
Da würde ich an deiner Stelle ein Radl mitnehmen. Parkplätze sind ein rares Gut in der gesamten Innenstadt.
Das Stadion ist aber nicht in der Innenstadt sondern in Giesing. Parkplätze gibts genug. Ggf. muss man halt ein Stück laufen.
Da sich Giesing innerhalb des mittleren Rings befindet, würde ich schon Innenstadt sagen. Aber egal, wirklich viele Parkplätze gibt es dort nicht.
geographische anmerkung: giesing wird vom mittleren ring geteilt.
Ich denke mal, das gerade der durchschnittliche Münchner und Umlandbewohner sowieso ein 49 Euro Ticket haben wird.
Ehrlich gesagt seh ich sogar kaum einen Grund es nicht zu haben. Das lohnt sich doch für jeden in München.
Naja, wie viele 60er Stadiongänger wohnen in München und Umland? Und wie viele von denen haben bis jetzt ein 49 Euro Ticket? Der Rest fällt hinten runter. Wobei der Rest schätzungsweise über 40% ausmacht.
Wie ich und viele andere. Für viele, die bis jetzt keine 49 Euro Ticket haben wird der Stadionbesuch um einiges teurer bzw ist nur noch eingeschränkt möglich. Statt 8 x im Jahr dann nur noch 3x zum Beispiel. Und viele, die bisher nur sporadisch rein gefahren sind, kommen vielleicht gar nicht mehr.
Fände die Idee der Auswahlmöglichkeit mit / ohne MVV super. Wird aber nicht passieren.
Da wohnen eine große Zahl im Umland.Und die ham eh schon jetz ein MVV-Abo,Jobticket usw.
Ich hab durch das 49€ Ticket eine monatliche Ersparnis von 108€ .Und auch für die,die bia jetz ein Isarcard 9 Uhr Abo hatten bringt es Vorteil.Beim 49€-Ticket fällt die Sperrzeit von 6-9 Mo -Fr weg
Ich bin schon hunderte Male in den letzten fast 30 Jahren mit dem Zug rein. Bei mir sind das rund 65Km. Entweder mit dem Zug zur ersten S-Bahn oder mit dem Auto zur S- Bahn.
Alleine an meinem Bahnhof sind das immer ca 10 Löwen, die einsteigen und am ersten S-Bahn Bahnhof ( Geltendorf) wieder aussteigen. Plus weitere, die schon im Zug sind, wenn ich einsteige. Plus die, die frühere / spätete Züge nehmen. Plus die, die aus ganz anderen Richtungen kommen. Das läppert sich.
Früher gab es dafür das 15 Mark Wochenendticket. top.
Für mich stellt sich die Frage Zug oder Auto dann definitiv nicht mehr, spätestens dann wenn ich Kinder mit an Bord habe, ist dann Zug viel zu teuer.
Das abzutun mit ” haben doch eh fast alle 49 Euro Ticket” entspricht nicht der Realität.
Kinder unter 6 dürfen beim D-Ticket kostenlos mitfahren.Ansonsten gibt’s ja noch des Bayernticket für bis zu 5 Leut.Da können bis zu drei Kinder von 6-14 mitgenommen werden
Bei der Hinfahrt mog das Bayernticket ja noch seine Vorteile haben, nur bei der Rckfahrt wird es schwierig. Die Gewohnheiten der Stadionbesucher nach dem Spiel sind jedoch sehr unterschiedlich, und da wird es schwierig alle unter einen Hut zu bringen.
Ja, Bayernticket ok. Kostet aber für 1 Erwachsenen 27 (!) Euro. Pro Spieltag. Inklusive Kindern. Da brauchst schon eine weite Anfahrt, dass sich das rentiert im Vergleich zu MVV mit im 60 er Ticket enthalten.
Für mich rentiert sich das 0.
Früher immer Einzelticket bis zum S- Bahn Bahnhof Geltendorf gelöst und ab da war alles mit enthalten.
Quelle? Irgendeine Statistik? Oder nur Deine pure Spekulation, das darauf beruht, wie Du Dir die Welt wünschst?
Ich kenne viele im Umland, die sicherlich kein 49-€-Ticket nehmen. Für die beiden Busse, die da am Tag fahren lohnt es sich nämlich nicht. Die werden jetzt halt nicht mit dem Auto zur S-Bahn und dann ins Stadion fahren, sondern direkt mit dem Auto kommen. Ich denke, da gibts einige. Für andere lohnt es sich aber jetzt mehr, die von außerhalb des MVV-Bereichs kommen,,,,
Für mich 550,-€ mehr pro Saison. (28,90 hin und zurück pro Spiel). Das ist happig. 😢 Mal sehen wie sich das mit dem 49,-€ entwickelt.
Wenn im Monat 2 Spiele sind, dann zahlst du also lieber 2×28,90 anstatt einmal 49?
Wenn man beim ersten Spiel schon sicher weiß, dass man das 2. ca 2 Wochen später auch besuchen kann, macht das Sinn. Ersparnis 9 Euro.
Kommt allerdings was dazwischen, hat man 20 Euro zum Fenster rausgeschmissen.
Wo steht denn eigentlich, dass die Löwen kein Kombiticket mehr anbieten? Wünschenswert wäre dass man wählen kann. Ohne MVV müsste die Jahreskarte deutlich billiger werden. Und ansonsten halt auch verfügbar mit MVV zum alten Preis.
Wenn der Preis gleich bleibt aber der MVV wegfällt wäre das mehr als unverschämt.
Das steht nirgendwo und die Formulierung “die Pflicht zum Angebot des Kombitickets entfällt” lässt diese Variante möglich erscheinen. Allerdings interpretiere ich die Aussagen von Herrn Pfeifer schon so, dass die volle Einsparung an die KGaA geht und nicht weitergegeben wird. Ich fände aber ein optionales Kombiticket auch eine sehr gute Variante und würde diese sicher buchen. Vielleicht bietet 1860 diese ja an…
Die Pflicht zu streichen ist richtig. Aber ein sinnvolles Angebot alternativlos zu streichen, wäre mal wieder ein Zeichen, dass bei 1860 alles zählt, außer die Bedürfnisse der Fans.
Ich hoffe man hat sich hier Gedanken gemacht. Es kann ja schließlich mietmindernd angerechnet werden.
Es wurde schon in der Vergangenheit kommuniziert: Entweder alle müssen das MVV-Angebot nehmen oder keiner. Eine Auswahl hätte ich mir schon länger gewünscht. Ich kann z.B. laufen und habe auch so eine MVV-Monatskarte, für mich wars immer schon Schmarrn, das doppelt zu zahlen und da bin ich bei weitem nicht der einzige…..
Ja, es gibt sicher verschiedene Gruppen mit verschiedenen Positionen zum Wegfall des Kombitickets. Eine ersatzlose Streichung fände ich aber insgesamt kontraproduktiv, weil
Ds kann man ja hier schon an den Kommentaren ablesen.
Das Alles sind vor dem Hintergrund der Kapazitätserweiterung sicher keine Pluspunkte für den Ausbau. Von der ökologischen Komponente mal ganz abgesehen. Daher hoffe ich sehr, dass die KGaA eine optionale Lösung anbieten wird.
Ware es nicht sinnvoll dieses Verkehrschaos beim nöchsteb Heimspiel schon mal zu “simulieren ” damit vieleicht ein Denkanstoß gegeben wird?
Glaubst du wirklich Pfeifer hätte sich dafür so ins Zeug gelegt wenn er das Geld nicht schon eingeplant hätte?