Türkgücü – der Spuk hat ein Ende

Nachdem bereits im Januar beim Neuperlacher Fußballexperiment das Insolvenzverfahren eröffnet wurde, sind die Lichter jetzt endgültig aus: Türkgücü meldet die Mannschaft vom Spielbetrieb der Dritten Liga ab. Für die Löwen durchaus positiv: aufgrund der mäßigen bis indiskutablen Leistungen der Weiß-Blauen gegen “4Ü” in dieser Saison (1 Punkt aus zwei Spielen) hatten die Giesinger nicht viele Punkte, die sie verlieren konnten. Denn: durch den Rückzug von Türkgücü fallen diese aus der Wertung und alle bereits absolvierten Partien mit Türkgücü-Beteiligung ebenfalls. So verliert Sechzig einen Punkt, Saarbrücken sechs Punkte, Osnabrück und Mannheim je vier, Lautern, Magdeburg und Braunschweig je 3 Zähler. Das schiebt die Löwen auf Rang 5 der Dritten Liga, 3 Punkte entfernt vom Relegationsplatz und 6 Punkte vom direkten Aufstiegsrang zwei. Nach der Insolvenz und dem Zwangsabstieg vom Investorenkonstrukt KFC Uerdingen in der letzten Saison hat ein weiterer Investor in der Dritten Liga seinem Spielball die Luft ausgehen lassen: Hasan Kivran bezahlt bei Türkgücü ab April keine Gehälter mehr, sodass die Abmeldung des Spielbetriebs die logische Folge war.

Tabelle ohne Türkgücü

Warum die Punkteregelung nach dem Türkgücü-Aus keine Wettbewerbsverzerrung ist

Klar, die Löwen kommen bei den auf das Türkgücü-Aus folgenden Punktereduktion im oberen tabellendrittel am besten weg. In einem Gastbeitrag auf Sechzger.de hat der Kassenwart mal wieder zur digitalen Feder gegriffen. Heute behandelt er das Aus von Türkgücü und die “Mär von der Wettbewerbsverzerrung”. Äußerst lesenswert schildert er die verschiedenen Perspektiven, stellt Rechtsempfinden dem Gerechtigkeitsempfinden gegenüber und wirft einen kritischen Blick auf das Konstrukt der Dritten Liga, welche sich nun im dritten Jahr in Folge nach Kaiserslautern und dem KFC nun mit Türkgücü erneut mit einem Insolvenzfall bei einem ihrer gemeldeten Clubs auseinandersetzen muss. Hier geht’s zum Artikel!

Toto-Pokal in Aubstadt: Löwen lassen zehn Spieler daheim

Wein, Staude, Willsch, Linsbichler, Belkahia, Knöferl, Moll, Dressel, Wicht, Morgalla. Das ist nicht die Startaufstellung der Löwen für das nächste Spiel, sondern die Ausfall-Liste, die Chefcoach Michael Köllner am kommenden Samstag bei der Partie gegen Aubstadt im Toto-Pokal irgendwie kompensieren muss. Ob Kretzschmar im Tor stehen wird, steht indes noch nicht fest. Was Köllner noch zu seinem dezimierten Kader sagt, lest ihr hier. Den Gegner am kommenden Samstag (14 Uhr, Sechzger.de-Liveticker) sollte man – insbesondere mit “Not-Kader” – keinesfalls unterschätzen. Hier lest ihr, wie die Aubstädter ihren Weg durch den Toto-Pokal gemacht haben.

Restprogramm der Aufstiegskandidaten

Sieben bzw. 6 Spiele haben die “Top 6” der Dritten Liga noch vor sich. Und es ist für jede Mannschaft noch alles drin: während Magdeburg wohl souverän die Meisterschaft holen wird, sollte sich Kaiserslautern auf dem Tabellenplatz zwei nicht allzu sicher fühlen – zumal sie mit Saarbrücken noch einen Mitstreiter auf dem Restprogramm stehen haben. Mit Osnabrück und Magdeburg hat auch Tabellendritter Braunschweig noch diverse Nüsse zu knacken. Für die Löwen werden insbesondere die Partien gegen Osnabrück und Saarbrücken entscheidend. Aber eigentlich zählt ab jetzt ohnehin jedes Spiel, wo man durch Türkgücü wieder ins Aufstiegsrennen geworfen wurde. Hier findet ihr den Überblick der Restpartien.

Bericht: folgt Hitzlsperger auf Stimoniaris?

Dass zwischen dem ehemaligen Nationalspieler Thomas Hitzlsperger unddem TSV 1860 Gespräche über eine künftige Zusammenarbeit laufen sollen, ist ein offenes Geheimnis. In welcher Funktion der bald vom VfB Stuttgart scheidende 39-Jährige nach Giesing kommen soll, ist jedoch nicht bekannt. Könnte es sein, dass er den Aufsichtsratsvorsitzenden der KGaA, Sakis Stimoniaris ablösen soll, um den es nicht erst ruhig geworden war, seit die Staatsanwaltschaft Ermittlungen gegen seine Person aufgenommen hatte? Auf Nachfrage von sechzger.de teilte die zuständige Staatsanwaltschaft Ende Februar mit, dass das Ermittlungsverfahren weiterhin andauert, da “insbesondere […] zu gewährende Äußerungsfristen mehrfach pandemiebedingt verlängert werden” mussten. Hat Stimoniaris noch die Kraft, das Amt bei den Löwen weiter auszuführen oder kann es Hitzlsperger eventuell viel, viel besser?

Bundesliga-Boxen: Tickets für das Löwen-Heimspiel verfügbar

Wer vor knapp zwei Wochen beim Bundesliga-Boxen gegen Traktor Schwerin dabei gewesen ist, kam auch ohne Box-Kenntnisse voll auf seine Kosten. Tapfer und nur knapp verloren die Löwen insgesamt gegen den Deutschen Meister. Nun geht es weiter: am 9. April um 18:60 Uhr dürfen bis zu 1.000 Zuschauer*innen die Box-Löwen bei ihrem Duell in der Bundesliga in Giesing gegen Tabellenführer BSK Hannover verfolgen – sicher ein hartes Stück Arbeit für die Mannschaft um Ali Cukur. Tickets gibt’s hier: www.tsv1860.org/shop/

Bild: (c) TSV München von 1860 e.V. Boxen; Fotograf: Sebastian Roiderer

Rückblick: 3:0 gegen VfB Helmbrechts am 24. März 1957

Vor 65 Jahren siegte die Löwenvertretung in der “II. Division Süd” vor 6.000 Zuschauern 3:0 gegen den VfB Helmbrechts.

Trainer Hans Hipp setzte am 24.03.1957 in Helmbrechts auf folgende Elf des TSV 1860.

Pilz – Köbler, Pfanzelt – Zausinger, Sommer, Lesjak – Albert, Mondschein, Börstler, Müller, Auernhammer

Tore:
0:1 Börstler (24.), 0:2 Börstler (63.), 0:3 Müller (83.)

News aus der Dritten Liga

Saabrücken will gegen Punkteregelung vorgehen

Den FC Saarbrücken hat der Rückzug von Türkgücü am härtesten erwischt: 6 Punkte verlieren die Saarländer infolge der Entnahme der Neuperlacher aus der Drittligawertung. Nun wollen sich die schwarz-blauen juristisch zur Wehr setzen: “Wir werden alle juristischen Möglichkeiten nutzen, um dieses unsportliche und unfaire Vorgehen des Punktabzuges zu verhindern”, teilte der Klub gegenüber dem “SID” mit. “Die sogenannten Insolvenzregeln, die nun zur Anwendung kommen, sind sowohl in sportlicher als auch in wirtschaftlicher Hinsicht untragbar und müssen geändert werden.” Es könne nicht sein, “dass Klubs unverschuldet dafür bestraft werden, dass andere Vereine unter Aufsicht des DFB Misswirtschaft betrieben haben”.

Ob feststehende Regelungen nachträglich geändert werden können, erscheint uns etwas wacklig argumentiert. Eine Unsportlichkeit an dem Punktabzug erkennen wir zudem nicht, viel eher “gleiches Recht für alle” – jedoch trifft zu, dass der DFB bei der künftigen Lizenzvergabe für die Dritte Liga wohl genauer hinsehen muss.

Nach Türkgücü-AUS: DFB sieht sich nicht in der Verantwortung

“Das ist ein trauriger Tag für die 3. Liga. Den größten Schaden haben natürlich Türkgücü München und seine betroffenen Mitarbeiter*innen. Gleichzeitig ist es für die gesamte Liga und den Wettbewerb negativ, wenn ein Klub während der Saison ausscheidet”, so Hartmann (Geschäftsführer beim DFB und für die Dritte Liga zuständig) in einem Interview auf der DFB-Homepage. “Ziel muss sein, dass dieser Fall in der 3. Liga einmalig bleibt.” Obwohl nach Kaiserslautern und Krefeld nun mit Türkgücü in drei aufeinanderfolgenden Saisons drei Insolvenzfälle in der Dritten Liga eingetreten sind, sieht sich der DFB hier nicht in der Verantwortung: Zwar werde man “selbstkritisch (…) prüfen, ob Fehler im Rahmen des Zulassungsverfahrens gemacht wurden”, allerdings komme das Zulassungsverfahren in diesem Fall “an seine Grenzen, da die Klubs natürlich eigenständig Verträge mit Spielern und Trainern abschließen”, so Hartmann. “Wir können nur im Nachgang die Einhaltung der Planwerte überprüfen, diese in künftige Bewertungen einfließen lassen und Fehlverhalten sanktionieren. Das ist konsequent erfolgt.”

 

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