Der letzte Tag des Jahres 2023 steht an, die Vorbereitungen auf den Silvester-Abend sind bereits am Laufen. Ein letztes Mal ist es Zeit für einen Rückblick. Abschließend blickt auch Jan Schrader zurück auf die Höhe- und Tiefpunkte des vergangenen Jahres.

Jahresrückblick von Jan Schrader

Was war dein Highlight des Jahres 2023 rund um den TSV 1860 München?

Puh, sportlich fällt mir zu der Frage auch nach Durchsicht der Spiele der Profi-Mannschaft in diesem Jahr wirklich wenig ein. Wobei: Erfreulich sind da schon eher die anderen Mannschaften (Klassenerhalt der U17 & U19) sowie die weiteren Abteilungen der Löwen (Darts, Fechten, Boxen,…).

Mein eigentliches Highlight ist aber wenn ich so recht überlege die Weiterentwicklung des sechzger.de Talks. Wenn man sich da alleine mal retrospektiv anschaut, wen wir alles zu Gast haben durften! Sei es ein Alexander Klich von MagentaSport direkt zum Jahresbeginn, Otto Steiner, Robert Schäfer oder Oliver Beer um nur einige Namen zu nennen: das macht schon wirklich großen Spaß! Klar, bei solchen Gästen wächst die Vorbereitungszeit noch einmal deutlich an. Ich persönlich bin aber mit den Podcasts mehr als zufrieden und fand sie inhaltlich sehr interessant. Sowas geht eben nur mit einer gewissen Zeit, die man dafür investiert.

Auch sonst sind die Rückmeldungen, die vor allem Christian und ich persönlich erhalten, nahezu durchweg positiv. Das freut und motiviert uns natürlich ungemein. Wenn mal etwas nicht passen sollte (sei es technisch oder inhaltlich) freuen wir uns selbstverständlich ebenfalls über ein persönliches Gespräch oder einen Kommentar, sowas wir dem Ganzen nachgehen können. Ich bin gespannt, wie es 2024 mit dem sechzger.de Talk weitergeht – die Gäste sind ja fast nicht mehr zu toppen…

Welches Spiel ist dir am meisten in Erinnerung geblieben?

Da würde ich den Auswärtssieg im Erzgebirge Mitte März wählen. Acht Spiele ohne drei Punkte in Folge wurden beendet, außerdem war es der erste Sieg für Maurizio Jacobacci. Die Leistung hat an dem Tag auf dem Platz auf jeden Fall gepasst, vor allem aber im Gästeblock! Das sah wirklich richtig gut aus und ich erfreue mich noch immer an den Bildern, die an diesem Tag entstanden. Der “Wir sind der Verein”-Schal fand reißenden Absatz. Auch zum Jahresende sah man ihn immer wieder im Grünwalder Stadion oder auswärts bei diversen Begegnungen. Ich finde ihn selber auch sehr gelungen und nehme ihn immer wieder gerne mit.

Welcher Spieler ist dein persönlicher “Spieler des Jahres”?

Im Saisonrückblick habe ich in dieser Kategorie noch Yannick Deichmann gewählt. Das mache ich nun nicht mehr aufgrund einer Erfahrung aus dem Dezember. Ich war bei der Partie Ingolstadt-Erzgebirge Aue und was da für eine traurige Kulisse auf Seiten der Gastgeber herrschte, war nicht mehr feierlich. Einerseits ist das belustigend, andererseits macht es mich ganz schön wütend, dass Deichmann ausgerechnet dort hin gewechselt ist.

Ich möchte an dieser Stelle Jesper Verlaat nennen. Sicherlich hat er in seinem Spiel ab und zu auch mal einen eklatanten Bock drinnen, das weiß er selber ja auch und analysiert die Szenen entsprechend selbstkritisch. Wie er sich aber immer reinhängt und das Amt des Kapitäns ausübt, finde ich richtig stark. Er geht da wirklich voran. War ich im Sommer bei der Verkündung vielleicht noch etwas skeptisch, bin ich nun vollends überzeugt, dass Jesper genau der richtige für diese wichtige Rolle ist.

Wir sind zwar nicht die Sportschau, aber in Anlehnung daran: Nenne uns dein “Tor des Jahres”!

Hach, das 1:0 gegen Waldhof Mannheim von Manni Starke war schon ein starkes Teil! Da dachte ich mir nur aus der Westkurven-Perspektive “Wahnsinn, der macht bei uns genau da weiter, wo er in Oldenburg mit aufgehört hat”. Zu diesem Zeitpunkt war die Löwen-Welt noch ziemlich in Ordnung und der Auftaktsieg hat allen gut getan. Wie es mittlerweile aussieht, weiß wohl jeder und auch Starke hat damit zu tun. Beim Rückspiel gegen eben jenen Waldhof hätte er das ein oder andere Tor machen müssen…

Ganz im Gegenteil dazu: Was hat dich besonders enttäuscht / wütend gemacht?

Die sportliche Leistung ist schon ganz bitter. Fernab der Liga tut das erneute Ausscheiden aus dem Toto-Pokal am meisten weh. Kein Titel, der in diesem Jahr nach Giesing geht und vor allem schon wieder keine Teilnahme am DFB-Pokal. Abgesehen von den Einnahmen gibt es ja doch auch immer wieder die Hoffnung auf magische Erlebnisse in Giesing. Viele werden sich da sicher an den Sieg gegen Schalke 04 erinnern. Tja, Chance erneut vertan.

Was hier natürlich nicht fehlen darf ist die gesamte Vereinspolitik mit all ihren Facetten. Da sei zum einen der angedrohte Rechtsstreit zwischen unserem Projekt und den Löwen genannt. Das hätte ich mir nun wirklich nicht erträumt, dass es jemals soweit kommen wird und es waren auch wirklich intensive Wochen, die wir gemeinsam in der Redaktion erlebt haben. Wir sind wirklich froh, dass das vorüber ist und wünschen uns diese Zeit sicherlich nicht zurück.

Dass ich jemals eine Leere oder fast noch schlimmer eine Gleichgültigkeit im Bezug auf den TSV 1860 München erleben würde, hätte ich nicht für möglich gehalten. Im Dezember war es dann aber auch bei mir soweit und ich brauchte einfach mal Abstand von den Löwen. Unglaublich, was sich da abspielt. Meinen höchsten Respekt für die Ehrenamtlichen, die sich das tagein, tagaus antuen. Dieser Zeitpunkt war aber in jedem Fall mein Tiefpunkt 2023 bezogen auf den TSV 1860 München.

Mit dem Jahreswechsel wird es auch wieder Zeit für die guten Vorsätze, die dann hoffentlich auch umgesetzt werden. Was sollte sich beim TSV 1860 München im Jahr 2024 ändern?

Für mich ist der zentralste Punkt eine (langfristige) Lösung der aktuellen Situation. Ich behaupte ich bin nicht der Einzige, der keine Lust mehr hat auf ein Sechzig München, wie wir es in den vergangenen Monaten erlebt haben. Es muss irgendeine Perspektive aufgezeigt werden, wie man die aktuelle Gesellschafterstruktur überarbeiten / ändern kann, sodass so etwas nicht mehr vorkommt.

Dass es ein gemeinsam mit den aktuellen Beteiligten nicht gegeben hat und nicht geben wird, sieht doch mittlerweile wirklich jeder!

Zum Schluss deine Prognose für den Mai 2024: Wo landen die Löwen in der 3.Liga?

Ein Platz im Mittelfeld ist das höchste der Gefühle. Ich denke mit einem neuen Trainer – sofern er dann irgendwann auch mal kommt – ist auf jeden Fall noch der ein oder andere Sieg drin. Platz 8 ist deshalb mein Tipp.

Bisherige Rückblicke

Christian Jung
Thomas Spiesl
Thomas Enn
Bernd Winninger
Stefan Kranzberg

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Siggi

Platz 8? Lieber Jan, Deinen Optimismus würde ich gerne teilen wollen, aber das kann ich mir nicht vorstellen. Das hängt auch damit zusammen, dass – wie auch die Vergangenheit immer wieder beweist – das Sportliche vom Politischen nicht getrennt werden kann. Das hat u.a. was mit Energiefeldern zu tun. Das klingt sicherlich sehr esoterisch, aber wenn man erst einmal gelernt hat, auf so was zu achten, ist es ganz leicht zu beobachten. Siehe auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Morphisches_Feld

age

wir wissen alle, dass gewisse Medien im Umfeld von Sechzig alles versuchen werden den Status Que um HAM nicht zu verändern, um gar keine Ruhe und Erfolg aufkommen zu lassen. Das würde die Klickzahlen und damit den Umsatz erheblich reduzieren und Sechzig wäre noch eine bedeutende Kraft im M.
Mit dieser Konstellation dünnt Sechzig weiter aus und das ist so machem Roten gar nicht so ungelegen.

Leider gibt es noch viele (virtuelle) Löwen die sich damit anfreunden.

Deswegen sechzger.de, weiter dranbleiben und für Euch einen guten Rutsch in 2024!

Siggi

Von “Wollen” kann gar keine Rede sein. Da sind wir uns wohl alle einig. Aber: geht es nicht schon seit Jahren so? Wo ist auch nur ein Anzeichen, dass es anders wird?