Das Jahr neigt sich dem Ende zu. Auch bei uns: Zeit für einen Rückblick. Bei sechzger.de machen das traditionell die Redaktionsmitglieder – mit ihren ganz individuellen Einschätzungen. Heute könnt Ihr lesen, was Stefan Kranzberg zum demnächst zu Ende gehenden Jahr anzumerken hat.

Jahresrückblick von Stefan Kranzberg

Was war dein Highlight des Jahres 2022 rund um den TSV 1860 München?

Gleich mal eine sehr schwierige Frage zum Auftakt. Sportlich war das ganze Jahr äußerst überschauber und auch das Drumherum war alles andere als feierlich. Schön fand ich jedoch, dass Frank Schmöller uns zu Beginn der Bayernliga-Saison regelmäßig Interviews direkt nach dem Spiel gab. Auch unser Miteinander in der Redaktion – sei es zu sportlichen Themen oder auch im Privaten – gehört sicherlich zu den erfreulichen Aspekten. Zudem habe ich mich sehr gefreut, den ehemaligen Löwenspieler Thomas Wörle, der jetzt den SSV Ulm 1846 trainiert, wieder getroffen zu haben und ihn interviewen zu können.

Welches Spiel ist dir am meisten in Erinnerung geblieben?

Hm, ehrlich gesagt gar nicht mal so arg viele. Aufgrund der zeitlichen Nähe vielleicht das 0:3 in Dortmund, weil es eigentlich symbolisch für das Jahr 2023 steht. Teilweise gut Ansätze, am Ende aber doch eine herbe Enttäuschung.

Welcher Spieler ist dein persönlicher “Spieler des Jahres”?

Hat sich wirklich jemand diese Auszeichnung verdient? Klar, David Richter hat seine Chance in der laufenden Saison gut genutzt, ebenso Fabian Greilinger. Auch Morris Schröter zählt sicher zu den Lichtblicken in dieser durchwachsenen Spielzeit. Mein virtueller Award geht aber dennoch an einen Spieler, der schon seit dem Sommer gar nicht mehr beim TSV 1860 unter Vertrag steht: Marius Wörl. Bei ihm tut es mir – ähnlich wie bei Yannick Deichmann – schon sehr leid, dass er nicht mehr bei den Löwen ist.

Wir sind zwar nicht die Sportschau, aber in Anlehnung daran: Nenne uns dein “Tor des Jahres”!

Auch das ist schwer zu beantworten, weil die sportlichen Themen bei 1860 irgendwie so arg in den Hintergrund treten. Hängengeblieben ist der technisch hochwertige Treffer von Morris Schröter zum 0:2.

Ganz im Gegenteil dazu: Was hat dich besonders enttäuscht / wütend gemacht?

Mit der Antwort zu dieser Frage könnte man ganze Seiten füllen. Von der sportlichen Warte aus über Wochen hinweg langweiliger Angsthasenfußball, dann zwar etwas mehr Risiko, aber erschreckende Harmlosigkeit.

Viel schlimmer fand ich jedoch die Art und Weise, wie ein Gesellschafter samt seiner Vertreter in München über Monate hinweg zur Schau gestellt hat, wie sehr ihm 1860 am Arsch vorbeigeht. Diese unfassbare soziale und sportliche Inkompetenz gepaart mit fehlendem Willen, einen gemeinsamen Weg einzuschlagen, der die Löwen voranbringen könnte, macht mich ratlos und wütend. Ganz besonders schockiert hat mich der (sozial-)mediale Umgang mit Ex-Geschäftsführer Günther Gorenzel.

Mit dem Jahreswechsel wird es auch wieder Zeit für die guten Vorsätze, die dann hoffentlich auch umgesetzt werden. Was sollte sich beim TSV 1860 München im Jahr 2024 ändern?

Für sechzger.de wünsche ich mir, dass wir weiterhin als Team aktiv bleiben und unseren Lesern spannende und lesenswerte Stories bieten können.

Dem TSV 1860 wünsche ich auf sportlicher Ebene, dass man einen Trainer verpflichtet, der den Schalter umlegt und dem es gelingt, die Chancenverwertung der Löwen deutlich zu verbessern.

Ansonsten wünsche ich mir, dass auf der kommenden Mitgliederversammlung der Verwaltungsrat und der eingeschlagene Weg bestätigt werden. Hinsichtlich des Mehrheitsgesellschafters wünsche ich mir, dass dieser seine Blockadehaltung aufgibt und den Verein endlich mal als Partner akzeptiert statt permanent gegen ihn zu arbeiten.

Zum Schluss deine Prognose für den Mai 2024: Wo landen die Löwen in der 3.Liga?

Platz 12. An eine einstellige Platzierung glaube ich nur, wenn man nach der Winterpause aus den ersten vier Spielen mindestens neun Punkte holt. Im Endeffekt gehts Stand jetzt aber nur darum, die Abstiegsplätze hinter sich zu lassen.

Bisherige Rückblicke

Christian Jung
Thomas Spiesl
Thomas Enn
Bernd Winninger

0 0 votes
Artikelbewertung
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
4 Comments
Newest
Oldest Most Voted
Inline Feedbacks
View all comments
Sepp16

Thomas Wörle war 1999 mein Mannschaftskamerad beim FC Augsburg. Ein ganz toller Mensch und jetzt ein hoffnungsvolles Trainertalent. Hat aber leider den falschen Stallgeruch für unseren Präsidenten.

Steffen Lobmeier

Sicher nicht.

Benjisson

Hat Thomas Wörle sich gefreut das 60 abgestiegen ist? Nein! Demnach kein Problem.

Kraiburger

Gute Ansage Stefan, Danke!