Michael Köllner hatte zu Beginn der Saison ein große Party versprochen. Etwas verklausuliert war das natürlich die Ansage, dass der Ex-Trainer mit den Löwen aufsteigen wollte. Ob Köllner anlässlich des Nicht-Abstiegs seines neuen Vereins eine große Party geschmissen hat, ist uns nicht bekannt. Unzweifelhaft ist dagegen, dass eine vollkommen verkorkste Saison hinter dem TSV 1860 München liegt.

Ärger schon während der Saisonvorbereitung

Eigentlich sollte während der Saisonvorbereitung Friede, Freude, Eierkuchen im Löwenkosmos herrschen. Bevor es überhaupt los ging, kokettierte Michael Köllner mit seinem Abgang, wenn man ihm nicht eine konkurrenzfähige Mannschaft zur Verfügung stelle. Seine Erpressung wirkte und so wurde angeblich unter tatkräftiger Mithilfe von Anthony Power ein auf dem Papier traumhafter Drittliga-Kader zusammengestellt. Nicht weniger als neun teilweise sehr namhafte Neuzugänge stießen vor der Saison zu 1860. Dazu wurden drei hoffnungsvolle Talente aus der frisch in die Bundesliga aufgestiegenen U19 in den Profikader befördert. Aber bereits vor dem ersten Anpfiff warf die verkorkste Saison von 1860 ihre Schatten voraus.

Zuerst plagiierte Merchandising-Boss und Instagram Küchenwandsprüche-Weltmeister Anthony Power das “Wir sind der Verein” T-Shirt des e.V. und entzog so dem e.V. eine wichtige Finanzquelle zur Finanzierung des NLZ. Ausgerechnet jener Mann, der schnell mit Klagen wegen angeblicher Markenrechtsverletzungen bei der Hand ist. Michael Köllner stellte sich dann auch noch auf die Seite von Power und ließ zur Aussage hinreißen, dass unser Redaktionsmitglied Jan Schrader ihn “hundert Mal am Arsch lecken” könne, weil dieser aufzeigte, dass das “gemeinsam” bei 1860 keine Einbahnstraße ist.

Dann wurde von einem großen 1860-Blog ein “Pyro-Skandal” am Rande des Testspiels gegen die SV Ried herbeifantasiert. Ich war selbst vor Ort und da wurde aus einer Mücke ein Elefant gemacht, der 1860 über eine Woche beschäftigte. Vollkommen überdimensioniert wegen dreier Heranwachsender, die einen über den Durst getrunken hatten und sich danach auch noch förmlich entschuldigten. Eins der vielen Beispiele dieser Saison, wie dieser Blog 1860 durch tendenziöse Berichterstattung immer wieder in vollkommen unnötige Unruhe versetzt und so letztendlich auch den sportlichen Erfolg schwieriger ereichbar macht.

Bester Saisonstart der Drittiga-Geschichte

Als es dann in der Liga endlich los ging, waren Gedanken an eine verkorkste Saison bei 1860 Lichtjahre entfernt. Die Mannschaft legte den besten Saisonstart der Drittliga-Geschichte hin. Teilweise überzeugte sie sportlich, teilweise durch Willen und späte Siegtore. Nach fünf Spielen lag 1860 mit 15 Punkten verlustpunktfrei an der Tabellenspitze und stellte einen neuen Startrekord in der dritten Liga auf. Bis zum 7. Spieltag hing in Giesing der Himmel voller Geigen, der TSV lag sechs Punkte vor einem Nicht-Aufstiegsrang und hatte sechs Siege und ein Unentschieden in der Bilanz stehen. Was sollte da noch schief gehen?

1860 taumelt der XXL-Winterpause entgegen

So Einiges… Los ging’s mit einer sang- und klanglosen 4:1 Niederlage in Elversberg, die damals noch als Ausrutscher abgehakt wurde. Es folgten ein Heimsieg gegen Aue und eine Länderspielpause, in der man im Toto-Pokal in Illertissen ausschied. Auch das wurde als Betriebsunfall abgetan und eifrig betont, dass man diese Saison den “Umweg” über den Toto-Pokal ja eh nicht brauche, um kommende Saison im DFB-Pokal zu spielen. Tja, da lag so mancher ganz gewaltig daneben. Die acht Spiele zwischen Länderspielpause und WM-bedingter XXL-Winterpause sollten sich dann als sehr zähe Angelegenheit heraus stellen, in der 1860 bereits entscheidenden Boden im Aufstiegskampf verlor. Sechzig konnte in dieser Saisonphase nur acht Punkte holen (2 Siege, 2 Unentschieden und 4 Niederlagen) und stürzte in der Tabelle auf den sechsten Rang ab. In der Tabelle der acht Spiele vor der Winterpause lag 1860 auf Rang 15. Der Abstand zum Aufstiegsplatz zum Ende des Spieljahres 2022 betrug zwar nur einen Punkt, aber die Tendenz zeigte stark nach unten und die Saison von 1860 begann langsam verkorkst zu werden.

Die Querelen mit und um Köllner nehmen zu

Hatten die Löwen auf Saarbrücken nach den 7. Spieltag noch sechs Punkte Vorsprung, waren es nach dem 17. zwei Rückstand. Ähnlich verhielt es sich mit Wehen (7 Vorsprung / 1 Rückstand) und Ingolstadt ( 8 Vorsprung / 1 Rückstand). Der TSV 1860 München ging mit drei Niederlagen und einem Unentschieden in Folge in die Winterpause. Die Diskussionen um Michael Köllner nahmen an Fahrt auf. Zum Einen logischerweise wegen der sportlichen Erfolglosigkeit. Zum Anderen setzte Köllner ein sündhaft teures Quartier beim Trainingslager in Belek durch und bezichtigte vor dem Spiel gegen Essen Präsident Reisinger absurderweise Interna nach Außen gegeben zu haben und den sportlichen Erfolg torpedieren zu wollen. In der Winterpause forderte Köllner unverholen weitere Verstärkungen, weil sonst der Aufstieg in Gefahr sei. Dabei ging er auf frontalen Konfrontationskurs mit Günther Gorenzel. Am Ende kam Raphael Holzhauser, der auf Grund der vollkommen überzogenen Erwartungen an ihn nur verlieren konnte.

Trennung von Köllner

1860 setzte auf Kontinuität und ging mit Köllner in die elend lange Winterpause und musste das am Ende teuer bezahlen. Natürlich ist man hinterher immer schlauer, aber die zweimonatige Winterpause wäre der ideale Zeitpunkt gewesen, um den Trainer zu wechseln. Ein neuer Mann hätte in Ruhe ausgewählt werden können, er hätte sich über Wochen mit der Mannschaft vertraut machen können und die Mannschaft hätte mit dem einen Punkt Rückstand und frischem Wind in die Restrunde gehen können. Womöglich hätte man sich sogar schon vor dem Spiel gegen Essen wegen seiner Aussagen von ihm trennen können (oder müssen) oder in der Sommerpause als er mit seinem Weggang drohte, wenn man ihm nicht eine Drittliga-Allstar-Truppe zur Verfügung stellen würde. 1860 machte es mal wieder maximal unklug und feuerte Köllner nach einer 1:2 Heimniederlage im dritten Spiel nach der Winterpause. Es musste als über Nacht ein neuer Trainer her, der im laufenden Spielbetrieb die Mannschaft übernehmen musste. Aber damit waren die Tiefpunkte der verkorksten Saison des TSV 1860 München leider noch nicht erreicht. Wie das Konstrukt 1860 nach dem Abgang von Köllner auseinander flog und die Mannschaft die Saison zu Ende brachte, könnt Ihr nächsten Sonntag im zweiten Teil des Saisonrücklicks lesen.

 

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andreas de Biasio

natürlichkann man das so beginnen und Köllner hat das ja auch am Fanfest so gesagt vielleicht war es am Ende jetzt nicht klug gewesen, vielleicht hat man so auch den Druck aufgebaut, aber wer will denn gerade aus dieser dritten Liga nicht aufsteigen wenn es um und für 60 geht?

Bruck Löwe

Köllner hatte halt schon im Blick das die e.v Fussballer in die Kreisliga aufsteigen.
Da wurde groß gefeiert im Mai!

Gundel

Passender Rückblick. Es fehlt der Besuch von Köllner in der WInterpause in Dubai und seine neue Männerfreundschaft, die mit einem gemeinsamen Besuch beim Papst gebührend zelebriert werden sollte. Auch Köllners Liebe zu Katar, während er die bequeme “Football without Politics”-Rausrede benutzte. Das ist mir noch im Gedächtnis geblieben.

Loewe2004

Das klingt durchwegs alles sehr plausibel und die Fakten und die zeitliche Abfolge, die die Personalien um den Trainer (Köllner) und die Gier nach sogenannten Toppspielern betreffen, kann man nur dick unterstreichen. Neun Spieler zu holen und im Winter noch nachzulegen würde ich in die Kategorie „Wahnsinn“ einstufen. Obwohl – in dieser Kategorie tummeln sich immer noch genügend, wie der Artikel zeigt.

Tini

Ich denke, dass es hinter den Kulissen ganz mächtig rumort. Dass keiner der Gesellschafter seit Wochen auch nur einen Laut von sich gibt, verheißt für mich nichts Gutes, wenn ich ehrlich bin warte ich täglich auf den Rumms .
Und selbst FB Kreditscheich Ismaik postet nichts, wo er doch sonst so gerne austeilt. Vielleicht liegts daran das er mit seinen ruinösen Firmen genug Problem an der Backe hat , mit dem Rücken zur Wand steht und inzwischen seinem Gefolge klar ist, das ihm sein Gelaber so gut wie keiner mehr glaubt.

Walter

Was ihr für Hetzer seit, der erste Artikel reicht schon, du warst selbst vor Ort im Traingslager und lügst dir hier wieder Eure Antwort zu Recht, Wahnsinn
Dann fragst mal den Herrn Poschet was in der Nacht noch im Hotel deiner Freunde los war, musste ja nur die Polizei ausrücken.
Pyro wurde in den Hauffen von Personen geworfen, wo sich zufällig auch unser 12 Jähriger Mitfahrer befand.
Was ihr für Leute seit, aber jetzt habt ihr ja bald die 60, da wo ihr sie haben wollt.
Nur könnt ihr dann nicht mal mehr das Dantestadion leisten

Tomcat

Aha, sehr schön, dann schaffen wir doch hoffentlich irgendwann mal dass solche Blödheit 24 hörigen wie du einer bist Sechzig endlich mal den Rücken zuwenden? Das wäre doch soo schön…

Posicelli

Ihr seid doch jetzt schon die Mehrheit. 😂

Kraiburger

“Seit” ist ein Zeitwort.

Das Wort, das du verwenden wolltest war wohl “Seid”.

Das ist, wie wenn du die Seitenstraße mit der Seidenstraße verwechselst.

Das schreibst du daheim jetzt 100x: “Ich darf die Seidenstraße nicht mit der Seitenstraße verwechseln!”

Posicelli

Bist du Deutschlehrer? Oder willst du nur eine Antwort umgehen.
Über Fehler anderer sich lustig machen ist unterste Schublade.
Aber das ist halt mittlerweile normal.

Vorstopper

Geballte Inkompetenz wie bei Walter dem Spalter muss angesprochen werden!

Posicelli

Zielführend, dein Geistigerdurchfall.

Vorstopper

Wenn schon muss es heißen, geistiger Durchfall.
Deine Orthographie entspricht deinem Niveau, nämlich unterirdisch.

Posicelli

Genau das meinte ich. Dummschwätzer!

Aschlegel

Kannst Du eigentlich auch noch etwas anderes als beleidigen? Du erreichst doch hier eh nichts damit, außer dass Du Dich lächerlich machst. Und ein wahrer Löwenfan handelt eh nach dem Sprichwort:

Der Löwe sieht sich nicht um, wenn ihn ein Hündchen ankläfft.

Posicelli

Vorstopper ist ein Hündchen?
Ach deshalb!

Vorstopper

Nein, Ich bin die Eiche, und du die Sau die sich an ihr reibt.

Seeloewe601860

Aber wenn einer soooo schlecht Deutsch kann, hat das doch eine gewisse Aussagekraft, nicht wahr?

Posicelli

Wollen wir uns über 1860 Gedanken machen oder über den Umgang mit der Sprache? Was soll das?
Hatt der Recht der die beste Grammatik hat?
So kam man wunderbar die Meinung eines anderen nieder machen.

Dennis M.

Ich bin schon oft deiner Meinung, finde aber eine richtige Orthographie und eine adäquate Ausdrucksweise schon wichtig. Allerdings sind Inhalt und Artikulation zweierlei, wie du schon richtig erwähnst. Jemand mit “verbesserungswürdiger” Rechtschreibung muss nicht zwangsweise “dumm” oder weniger kompetent sein.

Viel wichtiger ist ohnehin die Frage, wie man den eingerosteten Löwen nach knapp 2 Jahrzehnten mal wieder salonfähig macht und weiterentwickelt. Wäre der sportliche Erfolg da und man würde sich zwischen der 1. und 2. Bundesliga bewegen und in den 2 Ligen zu Gast sein gäbe es einiges an Diskussionen und Unfrieden gar nicht. Es wäre zumindest mehr kaschiert und man würde sich eher aufs Sportliche konzentrieren. Ebenso wäre es dienlich für die wirtschaftlichen Gegebenheiten und eine Vorantreibung des GWS Umbaus. Dann kann man nicht ewig den Spielball zwischen Stadt und Verein hin- und herspielen, da man sich dann zwischen den ersten 2 Ligen bewegt und nicht im Nirgendwo.

Zusammengefasst steht und fällt viel mit dem sportlichen Erfolg der Löwen in Zukunft. Dessen sollten sich auch die Gesellschafter endlich mal im Klaren werden und ihre persönlichen Befindlichkeiten etwas zurückstellen.

WilkinsMicawber

Wenn du dich an die Zeit in der 2. Liga zurück erinnerst – deckt sich das mit dem, was du hier annimmst: dass es weniger Unfrieden gäbe?

So, wie ich mich an die 2. Liga erinnere, war jedes Jahr, wo man nicht aufstieg, ein Desaster und eine Riesenenttäuschung, weil der Verein den berühmten Anspruch hat, erstklassig zu sein.

Meine Prognose wäre vielmehr: wenn wir aufsteigen und zwei mal die Klasse gehalten haben, heißt es, man müsse in die 1. Liga aufsteigen. Ich kann mir nicht ansatzweise vorstellen, dass ein über mehrere Jahre solides Zweitligadasein irgendwelche Gräben zuschütten würde.

Wir hätten ja weiterhin kein hochmodernes Stadion für 35.000 Zuschauer und sobald wir dann im fünften Jahr nur 8. in der 2. Liga werden, wird’s halt heißen, dass man bei dem maroden Stadion eh nicht aufsteigen kann und “Es kann ja nicht unser Anspruch sein, auf ewig zweitklassig zu sein.” Und dann das gleiches Theater wie jetzt.

Aber du gehst ja weiter als nur Zweitklassigkeit und schreibst “sich zwischen 1. und 2. Bundesliga bewegen”. Aber weißt du, Dennis, wenn die Lösung unserer Probleme darin besteht, keine sportlichen Probleme mehr zu haben, dann beißt sich die Katze in den Schwanz.

Schau’ dir mal die 3. Liga von vor fünf Jahren an. Wie viele Vereine davon sind in der 1. Liga gewesen – oder haben einen ernsthaften Aufstiegskampf dahin gehabt? Die Realität ist, dass wir meilenweit von der 1. Liga weg sind. Und es ist ja nicht so, dass uns andere Vereine in den letzten fünf Jahren abgehängt haben: Dresden, Ingolstadt, Mannheim, Saarbrücken, Duisburg. Die hängen alle auch in der 3. Liga fest. Manche steigen mal auf und wieder ab – aber die Erwartungshaltung, dass wir DIESES ZIEL erreichen müssen, damit unsere PROBLEME GELÖST sind, das halte ich für fatal.

Unabhängig von 1860 und der ach so weit verbreiteten Inkompetenz unserer Führung – ich behaupte: wären wir damals gegen Ingolstadt aufgestiegen, wären wir jetzt auch nicht viel weiter als jetzt. Audi ist direkt abgestiegen und für uns wäre die 2. Liga ähnlich schwer gewesen. So wie für Dresden auch oder Würzburg oder Osnabrück. Abstiegskampf – Riesendrama – alle fliegen raus – Neuanfang 3. Liga.

Ich sage nicht, dass du nicht träumen sollst. Aber ich würde einiges an Geld darauf verwetten, dass die nächsten fünf Jahre nicht alles großartig läuft. Und wenn nicht alles großartig läuft, dann bleibst du ungefähr da, wo du jetzt bist – mit kurzem Zwischenaufenthalt 2. Liga. Ganz unabhängig davon, ob wir unter Lorant zehn Jahre erstklassig waren und was wir in Foren von Anspruch und Potenzial schreiben.

Ich finde Thomas hat letztlich die Probleme gut analysiert. Anstatt nach zwei 4. Plätzen solide weiter zu arbeiten, haben wir plötzlich alles davor schlecht geredet, wollten einen Riesenkaderumbruch, planten Feiern im Mai und sind auf die Schnauze gefallen. Und das ist das Muster, in das wir (wie andere Vereine auch) ständig reinfallen.

Übrigens bin ich aber optimistisch, dass das nächste Jahr besser wird als das letzte. Mit Katzenjammer in die Saison starten ist mir immer lieber als mit Hochmut. 🙂

Hab’s gut

Wilkins

Dennis M.

Das Problem damals in der 2. Liga war, dass man zu lange drin war ohne mal aufzusteigen. Wenn du aufsteigst und dann mal wieder absteigst und mal wieder hochgehst etc hast immer mal neue Gegner und neues Feuer drin. Wir sind vor uns dahingesiecht, ähnlich wie es uns jetzt wieder droht…

Beim Rest bin ich bei dir :). Im Mai was Großes feiern etc ist Quatsch. Zu viel große Sprüche für nichts. Solide weiter und hart arbeiten, dann kommt auch ser Erfolg.

Bezüglich den Gesellschaftern ist jegliche Annahme hypothetisch. Auf jedenfall ist es mal wieder alles ermüdend. Ich hoffe innerlich aber auch, dass gerade jetzt evtl was geht, wenn uns keiner aufm Schirm hat. Wäre typisch 60.

Gute Nacht :).

WilkinsMicawber

Entschuldige, wenn ich jetzt wieder eine lange Antwort formuliere – aber bei dir hat man auch das Gefühl, dass sich Diskutieren vielleicht lohnen könnte…

Nun. Deine These, dass wir einfach zu lange in Liga 2 waren, finde ich wenig überzeugend. Unruhe kam ja nicht erst nach fünf Jahren oder so auf. Wie ich mich erinnere, war von Anfang das einzig akzeptable Ziel der sofortige Wiederaufstieg und lange hat es ja nicht gedauert, bis wir quasi pleite waren.

Genausowenig glaube ich, dass eine Dynamik als Fahrstuhlmannschaft irgendwen glücklich machen würde. So kannst du ja gleich drei mal nichts Langfristiges aufbauen und musst außerdem ständig aufpassen, dass du nicht durchgereicht wirst. Du siehst ja, wie es anderen Vereinen geht: Bielefeld ist doch das beste Beispiel gerade. Die kämpfen sich hoch in die 2. Liga, bleiben da einige Jahre (zu lange für deinen Geschmack?) und nach zwei Jahren Erstklassigkeit sind sie jetzt wieder da, wo sie vor gefühlt zehn Jahren waren.

Und darf ich noch ein Beispiel nennen: FC Augsburg. Glaubst du allen Ernstes, dass wir Ruhe bei 1860 München haben, wenn wir wie der FCA jedes Jahr zwischen Platz 12 und 15 in der 1. Liga landen?

Ich wette, dass vor jeder Saison der Griss daherkommt und sagt “Es kann doch nicht der Anspruch sein, jedes Jahr gegen den Abstieg zu spielen. Es liegt doch bestimmt am Stadion, dass wir nicht konkurrenzfähig sind und mal mindestens einen einstelligen Tabellenplatz erreichen.” Und so geht die Unruhe von vorne los.

Weißt du, ich sage nicht, dass Aufstiege und ein paar Jahre Erstklassigkeit dem Verein nicht gut tun würden. Absolut! Aber es ändert nicht das Grundproblem und es sorgt nicht für Ruhe im Verein. Ruhe gibt’s erst dann, wenn wir im Sechzger-Stadion Europapokal spielen. Dann sind alle Lager glücklich. Solange das eine fehlt, bleiben wir ein gespaltener Verein.
Gerade die eine Seite wird immerzu auf dem Stadion rumhacken und behaupten, dass wir immer unter unseren Möglichkeiten bleiben, solange kein topmodernes Stadion für 35.000 Zuschauer da ist. Da dies aber nicht passiert, wird immer diese Unruhe herrschen.

Temporärer Erfolg – und das wurde hier jetzt auch mehrfach beschrieben – kaschiert es eine Weile. Aber permanenter Erfolg ist eine absurde Erwartungshaltung. Und jede Delle, jeder Rückschritt, jedes schlechte Jahr – und der Baum fängt wieder zu brennen an.

Und darf ich es mir erlauben, dir auch was mit den auf den Weg zu geben? Ich finde, du schürst diese Stimmung hier auch mit an. Ich habe mehrere Male jetzt Kommentare von dir gelesen à la “Und wir verbocken es Jahr für Jahr…” und so weiter. Das ist es, was ich auch meine: dass man alles Bisherige schlecht redet. Ich für meinen Teil hatte die letzten Jahre viel Freude an 1860. Das letzte Jahr war eine Katastrophe, aber die Jahre seit der 4, Klassenerhalt mit Biero, die Anfangsjahre mit Köllner – waren eine Gaudi. Und ganz gewiss mehr Gaudi als 1. Liga mit der Hertha oder Schalke.

Aber dieses dauernde Schlechtreden der Zeit in der 3. Liga – von anderen (nicht von dir) dann als Gammelliga bezeichnet und als ob wir uns in Grund und Boden schämen müssten, in der dritten Profiliga zu sein – das erzeugt immer so einen Druck und Aktionismus, der genau da hin führt, wo wir jetzt sind.

Und dazu kommt dieser so albern-egozentrische Fokus auf nur 1860: als ob wir der krasse Ausreißer der Welt wären – alle schaffen es, nur wir sind zu dumm. Weißt du, halb Fußballdeutschland ist zu dumm und steigt nicht auf. Wie ich schon geschrieben habe: Ingolstadt, Dresden, Mannheim, Saabrücken, Duisburg usw. haben es in den letzten fünf Jahren kein bisschen besser gemacht. Aber was machen wir: suhlen uns in Selbstmitleid und ach wie ermüdend es doch ist und sagen, wir haben die inkompetenteste Vereinsführung.

Will dir nicht nahetreten, aber würde mich freuen, wenn ich dir meine Sichtweise etwas näherbringen konnte.

Nichts für ungut

Wilkins

Stefan Kranzberg

Sehr stark.

Und das hier

 Aber permanenter Erfolg ist eine absurde Erwartungshaltung.

war der große Fehler des Karl-Heinz Wildmoser, der bei seiner Planung davon ausging, dass sich 1860 permanent in der Spitzengruppe der Bundesliga etablieren würde und die Abbezahlung der Arena deswegen “a gmahde Wiesn” sein sollte.

Falsch gedacht. Blauäugig. Naiv. Fahrlässig. Fast schon dumm.

Last edited 10 Monate zuvor by Stefan Kranzberg
daOstl

Der beste Kommentar seit gaaanz langer Zeit!
Wirklich hervorragend!
Ich könnte 36 Ausrufezeichen dahinter setzen 😉

Dennis M.

Hey Wilkins,

du trittst mir nicht zu nahe, ganz im Gegenteil! Ich finde deine Beiträge klasse und mir macht es Spaß mit dir zu diskutieren. Auf einer sachlichen und fundierten Ebene, welche nicht ins Persönliche rutscht halte ich für sehr konstruktiv und bietet mir zumindest eine großen Mehrwert!

Vielleicht sind einige Fans erst glücklich, wenn wir Europapokal im GWS spielen, das mag sein. Ich persönlich finde es beim FCA nicht schlimm, dass sie die Plätze 12-15 belegen. Da gibt’s auch Ausreißer nach oben bei denen und sich in der Liga zu etablieren als Augsburg ist aller Ehre wert. Mir gefallen auch einige derer Spieler (Arne Maier, Demirovic, Berisha etc). Haben gute Jungs dort.

Natürlich darf der Baum bei jedem Rückschritt egal ob in Liga 1, 2 oder 3 nicht sofort brennen, da bin ich bei dir.

Schalkes Saison fand ich cool dieses Jahr. Klar die Hinrunde kannst in die Tonne treten, aber die Rückrunde von denen war klasse und hat richtig Spaß gemacht. Hertha ist was anderes momentan, ja.

Ich kenne paar Waldhof und Dresden Fans. Da ist auch Unruhe drin. Da rumort es schon auch. Vielleicht nicht so feindselig wie bei uns, aber da lodert es schon auch. Bei einem Traditionsverein hast du mehr Unruhe als bei einem “kleinen” und “unbedeutenden” Verein wie Elversberg, Heidenheim oder Mainz etc…

Das Wichtigste ist, dass man mit dir sehr gut kommunizieren kann, das gefällt mir! Klar wir sind nicht 100 Prozent deckungsgleich in unseren Meinungen, kann vieles von dir aber sehr gut nachempfinden.

So ein Austausch wie gerade finde ich klasse und hat für mich auch einen Mehrwert. Anders als irgendwelche Diffamierungen oder Beschimpfungen.

Steffen Lobmeier

Überragender Kommentar.

Eurasburger

Wir sollten uns wirklich mehr in „Einfacher Sprache“ ausdrücken, wenn wir mit den Grissmaiks und ihrer Bubble kommunizieren.

Evtl. entwickeln wir ein Löwenesperanto für dieblöden24?

WilkinsMicawber

Darf ich dich mal was fragen, Walter?

Glaubst du wirklich, dass der Thomas ein “Hetzer” ist, der sich hier Antworten “zurecht lügt”? Nimmst du seine Kommentare hier sowie seine Beiträge im sechzger.de-Talk wirklich so wahr, dass er dem Verein etwas zutiefst Schlechtes wünscht?

Ich war damals nicht im Trainingslager dabei, aber nach meiner Erinnerung haben sich die Beteiligten danach entschuldigt und sechzger.de hatte davor auch bereits kritisch über die Vorfälle berichtet:

https://sechzger.de/der-tsv-1860-in-windischgarsten-unschoene-szenen-am-wochenende/

https://sechzger.de/loewenfans-entschuldigen-sich-fuer-geschehnisse-in-windischgarsten/

Und jetzt kommt von dir dieser Kommentar, dass der Thomas ein Lügner und Hetzer sei. Finde ich echt schade.

Weißt du, ich verstehe, dass man andere Vorstellungen darüber hat, wie 1860 wieder in die Erfolgsspur findet. Aber wenn innerhalb der Fanszene Leute wie der Thomas so persönlich angegriffen werden, finde ich das einfach traurig.
Du nimmst doch schon wahr, dass die Redaktion irre viel private Zeit für eine nicht-kommerzielle Plattform investiert, dass wir anderen Fans diskutieren können und über 1860 informiert werden?

Vielleicht solltest du mal bei sechzger.de anfragen, ob du auch beim Talk teilnehmen kannst, wie das Dennis Müller mal gemacht hat. Da kannst du dann deine Eindrücke von dem Tag schildern. Nenn’ mich altmodisch, aber ich finde das konstruktiver als “Ihr Hetzer” zu posten.

Oder du kannst zumindest hier antworten, ob du den Thomas wirklich für einen Lügner hältst.. Und ob sein – nach meiner Einschätzung beeindruckendes – Engagement hier wirklich gegen weiß-blauen Erfolg gerichtet ist oder ob er einfach manchmal eine andere Meinung als du hast. Und ob andere Meinungen als die deinige einfach per definitionem Hetzerei sind. Bin gespannt auf deine Antwort!

Schönen Tag noch

Wilkins

PS: Falls in meinem Beitrag Rechtschreib- oder Grammatikfehler sind, seht es mir bitte nach. Wir sind in einem Fußballforum und brauchen hier nicht so pingelig sein. Inhaltlicher Widerspruch ist doch viel wertvoller!

Steffen Lobmeier

Alles gesagt.

Eurasburger

Toller Beitrag!
Danke dafür, allerdings viel zu lange für den Adressaten, wie wir wissen hat Walter gerade wieder sehr wenig Glück beim Denken.

Wenn Du mit Walter und Co. ins Gespräch kommst, darfst Du maximal 3-5 Sätze in einem Post schreiben und vor allem in sehr einfacher Sprache.

@Walter: Dranbleiben beim Denken, irgendwann kommt das Glück zurück!

TF4Y

https://www.seidseit.de/ sollte nicht Schaden

Posicelli

Noch ein Deutschlehrer, juhu!

Aschlegel

Ein Wort stimmt bei Deinem widerlichen Posting: Wahnsinn! Das ist wohl wirklich einmalig in Deutschland, wie Fans des gleichen Vereins übereinander herziehen. Bei Dir ist wirklich nur mehr Fremdschämen angesagt.

Eurasburger

Mein Gott Walter…….

Kraiburger

Ich kanns mir nicht anders vorstellen: Während der Wiesn muss irgendwas eklatantes innerhalb der Mannschaft passiert sein, was nicht einmal mehr Michael Köllner in den Griff bekommen hat.

Ab da war die Mannschaft komplett und orientierungslos von der Rolle.

Leonie60

Es war doch schon vorher der Wurm drin, das Oktoberfest hats dann noch mehr gekippt

Kraiburger

Insgesamt ja: dass dieses ominöse “gemeinsam” der Gesellschafter nicht halten kann, war jedem klar. Solange der sportliche Erfolg da war, wurde das Problem aber überdeckt.

Der sportliche Einbruch, und damit auch wieder das Aufbrechen der Probleme mit Hasan und die allgemeine Unzufriedenheit, kam zur Wiesnzeit.

Nach dieser Chaossaison steht nun die nächste Chaossaison an: Ein Machtvakuum, im dem sich niemand mehr was entscheiden traut und jeder gegen jeden kämpft.

Es muss sich die Frage stellen wie man diesen gordischen Knoten auflösen kann. Sportlicher Erfolg alleine kanns nicht sein, denn der übertüncht die Probleme nur.

Posicelli

Genau, da geb ich dir Recht.

Dennis M.

Komischerweise passiert das immer bei uns, dass wir keine Saison stabil zu Ende bekommen.

Gundel

Nö, ähnlich enttäuscht über den Saisonveraluf ist man sicher auch in Ingolstadt. Beim FCI standen Aufwand und Ertrag 2022/23 in einem sehr schlechten Verhältnis. In Saarbrücken und Dresden wurden ebenfalls brutale Gelder rein geschossen und am Ende das Saisonziel verfehlt.

Roloe

Desgleichen in Mannheim, Aue und Duisburg.

Dennis M.

Die haben die letzten Jahre aber stabile Saisons hinbekommen.

Stefan Kranzberg

Stabil unbefriedigend.

Dennis M.

Ingolstadt?

Stefan Kranzberg

Meinst, die sind mit den beiden letzten Saisons zufrieden?

Dennis M.

Da nicht, aber ansonsten haben die die letzten Jahre definitiv mehr hinbekommen als wir. Unter Hasenhüttl 2 Jahre in der 1. Bundesliga gespielt, davor konstant 2. Liga und nach dem Absturz aus Liga 2 sind sie auch wieder in Liga 2 hochgekommen. Natürlich lief da auch sehr viel verkehrt, speziell momentan. Verstehe deren Trainerauswahlen die letzte Zeit nicht, das soll aber auch nicht meine Baustelle sein. Spezifisch auf den Zeitkorridor zwischen 2008 und 2023 gesehen haben die aber mehr auf die Reihe bekommen als wir.

Last edited 10 Monate zuvor by Dennis M.
Stefan Kranzberg

Die sind halt auch nicht heillos verschuldet.

Dennis M.

Dieses Argument lasse ich nicht für alles zählen, sorry. Wir können im Jahre 2050 auch nicht sagen, dass wir wieder mal nichts erreicht haben, weil wir verschuldet sind. Letzte Saison hatten wir zB einen guten Etat für die 3. Liga und die Jahre davor war es auch vernünftig. Daraus sollte man dann schon auch mal was machen können? Köllner hat all seine “Wunschspieler” bekommen. Anstatt zu sagen:”Im Mai feiern wir was Großes” hätte man ruhig sein sollen und hart arbeiten müssen.

Stefan Kranzberg

Da stimme ich Dir natürlich absolut zu, aber Du hattest Dich ja vorher auf einen deutlich längeren Zeitraum bezogen.

Dennis M.

Ja, aber selbst da waren Jahre dabei, in denen einiges möglich war. In der Abstiegssaison hatten wir zB sehr gute Möglichkeiten. Aber da wurde dann vom blauen Bessermacher (Kosta Runjaic) oder von der Wunderwaffe Stefan Aigner schwadroniert. Nicht falsch verstehen bitte, Aiges ist mit Sicherheit ein guter Spieler und kam damals von Eintracht Frankfurt, die er in der Bundesliga gehalten hatte mit starken Leistungen. Man tut einem Spieler oder auch Trainer aber absolut keinen Gefallen mit solchen Vorschusslorbeeren. Es ist ein Teamsport. Da hast du gleich einen kompletten Rucksack auf. Was man dann für Söldner zudem geholt hat noch in der Saison außer Ba brauchen wir glaube nicht näher drauf eingehen. Auch in der Saison 2011/2012 war es glaube ich hatten wir vorne einen richtig starken Kader, der eher 1. als Zweitliga Format hatte mit Volland, Halfar, Aigner etc…. Da war dann aber die Abwehr einfach zu schlecht, was man auch im Sommer davor hätte erkennen können.

Es gab seit 2008 schon Saisons in denen man sowohl in der 2. als auch in der 3. Liga die Möglichkeit hatte aufzusteigen und den Verein zu stabilisieren. Es wird aber zu viel geredet und teils arrogant aufgetreten. Demut, Bodenständigkeit, Beständigkeit und harte Arbeit führen zum Erfolg bzw. zur Stabilisierung.

Stefan Kranzberg

Die Wurzel allen Übels ist doch die übersteigerte Erwartungshaltung im Umfeld von 1860.

Dennis M.

Da bräuchte man nur einen demütigen Trainer, der das ausblendet und seine Arbeit macht. Ich glaube Jacobacci ist da gar nicht so verkehrt..

Stefan Kranzberg

Hoffentlich.

Allerdings hat er aktuell aufgrund der Voraussetzungen ja auch keinerlei Grund, großkotzig und ohne Demut aufzutreten.

Dennis M.

Das ist wiederum auch ein Argument. Schätze ihn dennoch mehr als Arbeiter ein als MK. Da wurde mir zu viel geredet und zu wenig erfolgsorientiert gearbeitet. Demut und Arbeit. Das sind die Zauberworte.

age

Der größte Fehler war die AA mit dem absolut falschen Partner (Marktführer).
Damit fing das große finanzielle Desaster an und Sechzig hat sich deutlich übernommen.

Und genau das wird in der KGaA noch sehr lange nachwirken (außer man fängt tatsächlich komplett von vorne an, was aber Dank Kreditgeber und Kooperationsvertrag schwer möglich ist).

Da es sich um nicht wenig Geld dreht sondern auch noch die unsäglichen aus der Seitenstraße und ihr vermittelter Kreditgeber Hasan Ismaik die größten Gläubiger sind, ist man denen vollends ausgeliefert.
Ein sportlicher Erfolg kann das Ganze nur kurzfristig überdecken.
Diese Gegebenheiten kann man leider nicht leugnen.

_Flin_

Diese Phase ab Elversberg war mit das schlimmste, was ich in den letzten 5 Jahren von den Lõwen gesehen habe.

Elversberg als Offenbarungseid. Die haben uns auseinandergenommen vom Allerfeinsten. Illertissen war bodenlos. Und lustlos. Aue war schlecht von uns, aber der Gegner noch schlechter. Freiburg noch ein Offenbarungseid. Bayreuth und Essen furchtbar. Ingolstadt und Saarbrücken waren ok, aber unglücklich, u.a. weil eine Reihe an Chancen nicht untergebracht wurden. Lediglich ein gutes Spiel in dieser Phase, gegen Wiesbaden dank Wörl als Box2Box und Aushilfssechser.

Diese Misserfolgsserie kam nicht von ungefähr. Die Gegner hatten uns ausgeguckt. Sie spielten alle sehr ähnlich. Rieder wurde in Manndeckung genommen und Pressing gespielt. Die Abwehrreihe spielte den Ball hin und her. Bis irgendwann der Ball nach vorne gebolzt wurde. Und meistens weg war. Das Mittelfeld bewegte ich währenddessen kaum, liess sich nicht zurückfallen. Die Aussenverteidiger waren überfordert und erhielten wenig Hilfe.

Ich habe selten gesehen, wie ein Trainer angesichts schlechter Leistungen so wenig änderte. Anstatt sich mit Passpiel aus der Umklammerung zu befreien, wurde gespielt, als ob Mölders nach wie vor im Sturm stünde. Vrenezi dribbelte sich immer wieder fest. Kobylanski spielte kaum. Lakenmacher war nicht in der Lage, die hohen Bälle zu verarbeiten. Kobylanski war zu langsam und phlegmatisch. Deichmann und Lex waren meist engagiert und erfolglos. Tallig blass. Boyamba spielte nicht.

Dazu verlor der Trainer die Kabine, was dann darin gipfelte, dass Bär, Lex und Verlaat sich in einem Spiel auf der Bank wiederfanden.

Und Köllner machte einen auf Sonnenkönig, redete die schlechten Leistungen mit Verweis auf die Tabelle schön. Als schon alle sahen, dass etwas gehörig schief läuft.

Stephan Tempel

Schöne Zusammenfassung einiger wirklich unschönen Ereignisse.

Besonders schade finde ich nach wie vor, dass wir uns in Michael Köllner scheinbar alle so getäuscht hatten. Oder dass er sich so verändert hat.

Ich fand ihn von Anfang an Klasse. Ab seinen Aussagen zu Corona mindestens merkwürdig. Dass er kurze Zeit später dann doch einen Impfpass aus dem Hut zauberte bemerkenswert.

Von dem Moment an, als ihn Jan hundertmal am Arsch lecken konnte, war mir klar dass da etwas bei ihm ganz gewaltig nicht mehr stimmt.

Hätte man noch als Ausrutscher abtun können, wenn er sich danach wenigstens für die Wortwahl entschuldigt hätte. Hat er aber nicht.

Fehler gemacht hat er sehr viele. Freitag und Holzhauser waren zwei eklatante, offensichtliche. Psychologisch eine absolute Bankrotterklärung.

Ich denke dass Dinge wie diese das Klima in der Mannschaft vergiftet haben. Mit dem bekannten Ergebnis.

Sportlich hätte der Kader die Klasse gehabt. Zumindest nach der Einschätzung aller anderen Trainer und die Spieltage 1-5 hatten das ja auch gezeigt.

Was diese Saison werden soll? Keine Ahnung.

Mir persönlich ist ehrlich gesagt Angst und Bange. Der Kader kommt derzeit nicht im Ansatz an den letzten heran. Das Umfeld nachhaltig vergiftet.

Es gibt nichts, aber auch gleich gar nichts was einen optimistisch in die kommende Saison blicken lässt.

Steffen Lobmeier

“Es gibt nichts, aber auch gleich gar nichts was einen optimistisch in die kommende Saison blicken lässt.”

Am ehesten noch, dass Köllner nicht mehr da ist.

United Sixties

1 Hiller ( Richter ) 2 Lannert ( ?) 4 Morgalla ( Lang) 5 Verlaat 3 Greilinger
6 Frey 8 Rieder 7 Guttau 10 Vrenezi 11 Skenderovic/Cocic 9 Laki ( ?)

was ist hier so negativ zu betrachten?

Dennis M.

Skenderovic /Cocic
Greilinger
Lannert
Lakenmacher

..mit diesen Spielern von Anfang spielst du nicht um den Aufstieg.

coeurdelion

Lannert hatte in Verl die Saison vorher wirklich gute Werte, war glaub ich,3-bester RV der Saison….er könnte es also können
Greilinger hat die letzten Spiele sehr gute Szenen gehabt, ein Mentalitätsspieler,der immer alles gibt…passt für mich
Skenderovic kann viel mehr und braucht einfach ne funktionierende Mannschaft+ Spielzeit…..wird er kriegen,dann schau mer mal

Dennis M.

Greilinger hat Mentalität, das bringt aber nichts, wenn es technisch nicht reicht. Mentalität ist nicht alles. Es braucht auch fußballerisches Können. Skenderovic ist ein Ergänzungsspieler. Wenn man ne Rolle spielen will sind das maximal Ergänzungsspieler. Alle 3…

age

Jetzt kommst Du schon wieder mit dem Wort “Aufstieg” ums Eck.

Das ist genau diese überzogene Erwartungshaltung und fehlende Demut bei Sechzig.
Bitte komm jetzt nicht mit, ja wir sind Sechzig, haben so viele Fans und gehören … Sowas rechtfertigt gar nichts und blockiert eher. Nutznießer sind kleine Clubs, die genau diesen Druck nicht haben!

Lass doch mal die Saison starten und wenn finanziell nicht mehr geht, dann ist es halt so.
Dann lass den Löwen erstmal den Klassenerhalt sicherstellen.
Wenn dann noch was geht, dann stehen wir alle voll dahinter auch mehr zu erreichen.

Dennis M.

Ziele haben nichts mit Demut zu tun. Wie man die Ziele angeht (ob bodenständig oder verrückt), das ist der Unterschied.

age

So, jetzt überleg mal, aus den Zielen entsteht Druck!

Das ist bei Sechzig besonders gefährlich und das hat auch damals MK in seiner ersten Saison sehr viel eingebracht Er hat bis vor Ende der Spielzeit das Wort Aufstieg nie in den Mund genommen und immer von Klassenerhalt und DFB-Pokalquali gesprochen. Das war Demut und keine Großkotzigkeit.
Noch eins:
Hat einer von den drei Aufsteigern vor der Saison als Ziel Aufstieg offen nach Außen kommuniziert? Nein, und es war gut und erfolgreich.
Das Gepolter und Ergebnis von MK brauch ich ja nicht zu erwähnen.

_Flin_

Morgalla verkaufen für 2 Millionen. Dann könnte man 4 gute Spieler für 2 Jahre holen.

Dennis M.

Sehe ich wie du. Für 2 Mio bekommst du in der 3. Liga 4-5 gute Spieler.

age

bzw. Söldner ala Koby, Holzhauser & Co..
Da setz ich lieber auf eigene Leute die wirklich Löwenblut haben.
Leider zählt das aber im Profigeschäft heutzutage nicht mehr.

Dennis M.

Ich kann nichts dafür, dass diese Söldner gekauft wurden. Sinnhaftig einkaufen.

age

aber bei Morgalla und allen Eigengewächsen weiß man was man hat!

Kraiburger

Das einzige was mich halbwegs optimistisch in die neue Saison gehen lässt ist, dass der Erwartungsdruck erstmal komplett weg ist und das Team eigentlich frei aufspielen kann. Aber sonst sehe ich meilenweit nix, was mir sportlich irgendwie Hoffnung machen könnte.

United Sixties

Leider muss ich Dir hierzu Recht geben , nur mit dem vergifteten Umfeld nicht ganz.
Es bleibt schon die Hoffnung, dass sich mit zwei weiteren Verstärkungen ( 9er und RV) dieses Team entwickeln lässt und der ehrgeizige Maurizio das Maximum heraus holen kann. Auch das Sponsorenumfeld versucht seine Treue zum Klub zu beweisen und mit wieder 12 000 Dauerkarten, 26 000 Mitgliedern und etwas mehr Druck auff die Stadt seitens VR mit Präsidium kann auch das leidige Stadionumbauthema schneller fixiert werden. Sportlich bleibe ich Optimist und wünsche mit, dass dazu zwei drei Talente aus dem NLZ wieder den Sprung schaffen und Sechzig ein hungriges Team stellen wird..für UNS ALLE.