Gestern veröfentlichten wir unsere Hinrundenbilanz der zweiten Tabellenhälfte der dritten Liga. Heute nun haben wir die Hinrundenbilanz der Mannschaften der oberen Tabellenhälfte für Euch gezogen.

Unteres Mittelfeld

SpVgg Unterhaching

Obwohl die Hachinger auf Platz 9 stehen, zählen wir sie noch zum unteren Mittelfeld, da vor IHnen in der Tabelle eine Lücke von zwei Punkten klafft. Die Elf mit dem Bob Wappen hatte sicherlich niemand so weit vorne in der Tabelle erwartet. Nach dem Aufstieg kamen kaum Neuzugänge nach Haching. Auch das Konzept mit Spieler Markus Schwabl als Sportdirektor und dem nicht ausreichend lizensierten Trainer Unterberger mutete sehr eigenartig an. Aber offenbar funktioniert das Konzept und die Hachinger spielten eine starke Hinrunde, in der ihnen nach langen Jahren sogar ein Auswärtssieg bei 1860 gelang. Es bleibt abzuwarten, ob die Hachinger auf diesem Level weitermachen können. Aber dank aktuell 10 Punkten Vorsprung auf den Strich liegt Haching mehr als im Soll.

Kampf um den Aufstieg

SV Sandhausen

Obwohl der SVS nur drei Punkte hiter dem Relegationsrang liegt, wird man in Sandhausen unzufrieden auf die Hinrunde zurückblicken. Mit dem Kader der Sandhäuser müsste eigentlich mehr drin sein als Platz 8. Unter Trainer Danny Galm kam das Team nie wirklich ins Rollen und so wurde Galm Ende Oktober freigestellt. Es folgte Ex-Löwe Jens Keller, der mit sechs ungeschlagenen Spielen in der Liga starten konnte. Die beiden Partien vor der Winterpause gingen allerdings verloren und kosteten Sandhausen wichtige Punkte. Wenn es Keller gelingt, Konstanz in die Leistungen der Sandhäuser zu bringen, sollte mit dem Kader durchaus noch ein Angriff auf die Aufstiegsplätze möglich sein. Spielt die Mannschaft weiter so inkostant, wird es auch eine ungemütliche Rückrunde am Hardtwald geben.

1. FC SaarbrĂĽcken

Eine bemerkenswerte Hinrunde liegt hinter den SaarbrĂĽckern. Die Highlights waren sicherlich die Siege im DFB-Pokal gegen die SeitenstraĂźe und Eintracht Frankfurt. In der Liga lief es lange nicht nach Wunsch und so wurde bereits ĂĽber die Zukunft von Trainier und sportlichem Leiter in Personalunion RĂĽdiger Ziehl diskutiert. Allerdings verzerrten einige ausgefallen Spiele die Tabelle zu Ungunsten des FCS. Seit der Niederlage gegen 1860 hat SaarbrĂĽcken in der Liga nicht mehr verloren (7 Mal in Folge mittlerweile) und ist in der Tabelle heimlich still und leise auf Platz 7 geklettert. Wenn die SaarbrĂĽcker so weitermachen sind sie ein heiĂźer Kandidat fĂĽr einen Aufstiegsplatz.

SC Verl

Der SC Verl ist sicherlich einer der positiven Überraschungen bei der Hinrundenbilanz der oberen Tabellenhälfte. Schon fast traditionell startete der SCV, der seit dieser Saison seine Heimspiele wieder in Verl austragen darf, suboptimal in die Saison. Aber wie immer behielt man in Verl die Nerven und ließ Trainer Alexander Ende in Ruhe weiter arbeiten. Nach der Niederlage bei den Löwen blieb der SCV zehn mal in Folge ungeschlagen und stand zwischenzeitlich sogar auf dem Relegationsplatz. Kurz vor der Winterpause ging den Verlern etwas die Puste aus und es ging mit drei sieglosen Spielen auf Platz 6 zurück. Dennoch dürfte man in Verl sehr zufrieden mit der Hinrunde sein. Und ein Mal mehr fragt sich die Liga, wo der SC Verl immer wieder neue erfolgreiche Trainer wie Alexander Ende findet.

FC Ingolstadt 04

Unter Michael Köllner startete der Fusionsklub von der Donau schwach in die Liga. Nach fünf Spielen stand lediglich ein Sieg für den FCI zu Buche. Dann kamen die Löwen, schenkten den Ingolstädtern den Sieg und diese kamen langsam in die Spur. Bis zu Winterpause folgten nur noch drei weitere Niederlagen und Ingolstadt kletterte in der Tabelle weit nach oben. Vor der Winterpause blieb der FCI sieben Mal in Folge ungeschlagen. Einer der Erfolgsgaranten für den Ingolstädter Höhenflug ist Neuzugang Jannik Mause von Alemannia Aachen, der mit 13 Treffern sogar die Torschützenliste anführt. Wenn Ingolstadt so konstant weiter spielt, könnten sie ein Wort um den Aufstieg mitsprechen.

Rot-Weiss Essen

Der RWE gehört sicherlich zu den positiven Überraschungen der Hinrunde. Nachdem die Fanszene letzte Saison mehrmals lautstark gegen Trainer Christoph Dabrowski demonstrierte, hielt die Vereinsführung an ihm fest. Und der Erfolg gibt ihnen Recht: RWE liegt mit einem Spiel weniger (gegen 1860) auf Rang 4. Punktgleich mit dem Dritten SSV Ulm. Bis zum 10. Spieltag verlief die Saison an der Hafenstraße durchaus wechselhaft. Tiefpunkt waren die 0:4 Niederlage in Haching und ein 0:5 gegen den SC Verl auf eigenem Platz. Trotzdem durfte Dabrowski im Amt bleiben und zahlte das Vertrauen zurück. Sein Team legte eine Serie von fünf Siegen in Folge hin, vier davon mit einem Tor Vorsprung. Der Lauf wurde vor der Winterpause nur durch Niederlagen gegen Ingolstadt und Sandhausen unterbrochen. RWE spielte in der zweiten Hälfte der Vorrunde sicherlich über seinen Verhältnissen, aber das Team konnte mehrere knappe Spiele für sich entscheiden. Eine nicht zu unterschätzende Qualität in dieser engen Liga. Der Aufstieg könnte für die Mannschaft eine Nummer zu groß sein, aber wenn der RWE seinen Lauf nach der Winterpause fortsetzen kann, ist mit dem fanatischen Essener Anhgang vielleicht eine Überraschung möglich.

SSV Ulm

Ex-Löwe Thomas Wörle leistet hervorragende Arbeit bei den Spatzen. Was er aus der fast unveränderten Regionalliga-Mannschaft herausholt ist große Klasse. Dabei setzt Wörle nicht auf Defensive, sondern lässt den SSV durchaus bissig nach vorne spielen. 33 Tore untermauern das. Beim SSV stechen kaum einzelne Spieler heraus, die Erfolge wurden im Kollektiv erzielt. Und da sind wir wieder bei Wörle, dessen System das Team weit nach vorne gebracht hat. Wenn die Ulmer so weiter machen, könnten sie durchaus ein Wörtchen um den Aufstieg mitreden. Auch wenn das selbstredend eine Riesenüberraschung wäre. Größte Gefahr für die Ulmer dürfte sein, dass Wörle über kurz oder lang in den Fokus höherklassiger Teams geraten wird.

Die Aufstiegsfavoriten in der Hinrundenbilanz der oberen Tabellenhäfte

Dynamo Dresden

Schon zehn Punkte Vorsprung hat Dynamo Dresden auf den Relegationsplatz. Es sollte also mit dem Teufel zugehen, wenn die Sachsen nicht die Rückkehr in die zweite Liga feiern dürfen. Nach einem Jahr Anlaufzeit hat sich das Team an die Marschroute von Markus Anfang gewöhnt und punktet zuverlässig, um die Liga nach oben zu verlassen und ihrer Favoritenrolle gerecht zu werden. Sowohl die Offensive (viertmeiste Tore) als auch die Defensive (wenigste Gegentore) trugen gleichermaßen zur guten Hinrunde der Dynamos bei. Außerdem kann sich die Offensive auf Knipser Kutsche (neun Tore) und Vorbereiter Zimmerschied (9 Vorlagen) verlassen. Um den Aufstieg noch zu verpassen, müsste Dynamo einen ungeahnten Einbruch erleiden.

Jahn Regensburg

Als Löwenfan kann man nur neidisch von Giesing nach Regensburg blicken. Was mit Ruhe im Umfeld und konzentriertem Arbeiten Alles möglich ist, demonstriert der Jahn gerade eindrucksvoll. Die Arbeit von Achim Beierlorzer und Joe Enochs, verdient größten Respekt. Es gelang den beiden von Null auf eine schlagkräftige Mannschaft aufzubauen und als Tabellenführer mit elf Punkten Vorsprung auf dem Relegationsplatz in die Winterpause zu gehen. Lediglich eine Niederlage steht für den Jahn zu Buche, dessen Erfolgsgarant die Defensive ist. Nur 17 Gegentreffer musste der SSV hinnehmen. Außerdem entscheiden die Regensburger zahlreiche enge Spiele für sich und sicherten sich so einige Extrapunkte. Wenn die Mannschaft den plötzlichen tragischen Tod von Agyemang Diawusie mental verarbeiten kann, stehen an der Donau alle Zeichen auf Aufstieg.

Damit haben nun auch die Hinrundenbilanz der Drittligisten der oberen Tabellenhälfte gezogen. Wie sehr Ihr das Aufsteigsrennen? Können Regensburg unDresden noch von den ersten beiden Plätzen verdrängt werden? Wer gewinnt das Rennen um Platz drei?

 

 

0 0 votes
Artikelbewertung
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments