Am kommenden Wochenende gastiert der TSV 1860 auf der Alm bei Arminia Bielefeld. Dabei kommt es auch zum Wiedersehen mit Marius Wörl, der die Löwen vor der Saison in Richtung Hannover 96 verlassen hatte und aktuell an die Ostwestfalen ausgeliehen wurde. In einem Interview mit transfermarkt.de äußerte sich Wörl unter anderem zu den Gründen, warum er nicht mehr für den TSV 1860 aufläuft. Sechzger.de weiß: Einige pikante Details wurden dabei jedoch verschwiegen.

Alte Bekannte bei der Arminia

Mit Semi Belkahia und Christoper Lannert traf Wörl bei seinem Dienstantritt auf der Alm auf zwei Spieler, mit denen er in der Vorsaison schon beim TSV 1860 zusammengespielt hatte. Das erleichterte natürlich den Einstieg bei der Arminia, wie der 19-Jährige im Interview mit transfermarkt.de anmerkt:

“Ich denke, es geht jedem Menschen bei größeren Veränderungen besser, wenn er bekannte Gesichter um sich herum hat. So war es auch bei mir. Die Ex-Kollegen aus München, aber auch das gesamte Team hat mich hier super aufgenommen und integriert.”

Dass er die Löwen überhaupt verließ, hatte in erster Linie sportliche Gründe, wie der U20-Nationalspieler klarstellt:

“Sie können mir glauben, ich habe es mir sehr gut überlegt. Das Geld spielte dabei keine Rolle, wie einige Münchener Zeitungen und anonyme “Löwenfans” in Fanforen gleich reflexartig behaupteten. Dann hätte ich zu einem ganz anderen Klub wechseln müssen. Hannover hat in den Gesprächen mit Marcus Mann, Max Lüftl und Trainer Stefan Leitl einfach auf ganzer Linie überzeugt. Sie hatten und haben eine Idee mit mir und dazu gehörte im Sommer u. a. auch die Rückleihe zu 1860.”

Bekanntlich kam es dazu jedoch nicht. Warum eigentlich?

“Der Verein ist immer größer als die Spieler”

Auch auf diese Frage hat Marius Wörl eine Antwort parat:

“An mir und Hannover hat es nicht gelegen. Obwohl alles mit 96, Sechzig und mir besprochen und ausverhandelt war, der Termin zur Unterschrift an der Grünwalder Straße feststand, hat 1860 die Leihe zwölf Stunden vorher platzen lassen. Ich war natürlich geschockt und hätte nie gedacht, dass das so abläuft.”

Zu seinen Vermutungen, warum es so ablief, macht der Mittelfeldspieler keine Angaben, stellt aber klar:

“Das macht aber nichts mit meiner Zuneigung zu 1860. Der Verein ist immer größer als die Spieler und die handelnden Personen. Ich hatte in Summe eine tolle Zeit dort. Das bleibt.”

Frühzeitige Vertragsverhandlungen

Das Interview lässt also leider im Verborgenen, warum Marius Wörl am Wochenende nicht im Trikot der Löwen auflaufen wird, sondern in dem des Gegners. sechzger.de möchte Licht ins Dunkel bringen, muss dazu jedoch etwas weiter zurückblicken.

Entgegen der weitläufigen Meinung, der ehemalige Geschäftsführer Günther Gorenzel habe bezüglich der Vertragsverlängerung mit Marius Wörl gepennt, wurde man diesbezüglich sogar recht früh aktiv. Bereits im Oktober 2022 setzte man sich mit dem Spieler und seinem Berater zusammen, um das Talent länger an den TSV 1860 zu binden.

Gehaltsgefüge massiv gestört?

Zu diesem Zeitpunkt scheiterte die Verlängerung vor allem aus zwei Gründen: Zum Einen forderte Wörls Berater laut sechzger.de Informationen eine Einmalzahlung und ein Gehalt, das im oberen Drittel des damaligen Kaders angesiedelt war. Zum Anderen war zum Zeitpunkt, als die Verhandlungen begannen, das zur Verfügung stehende Budget noch gar nicht festgelegt.

Als das Budget im Frühjahr dann feststand, erachtete der TSV 1860 die Forderungen seitens des Beraters weiterhin als zu hoch, da das Gehaltsgefüge massiv gestört worden wäre.

Warum wurde Marius Wörl nicht an 1860 verliehen?

Da man sich also nicht über eine Vertragsverlängerung einigen konnte, wurde die Option einer Rückleihe geprüft. Wie von Marius Wörl im Interview korrekt dargestellt, kam man diesbezüglich recht zügig auf einen gemeinsamen Nenner.

Im Endeffekt scheiterte die Leihe nach sechzger.de Informationen daran, dass einer der Gesellschafter sein Veto hinsichtlich Wörl einlegte und dass Günther Gorenzel diesen Alleingang nicht wagte, nachdem er zuvor monatelang verbalen Angriffen (nicht zuletzt via Social Media) ausgesetzt war.

So erhielt letztendlich Arminia Bielefeld den Zuschlag und darf sich freuen, einen variabel einsetzbaren Mittelfeldspieler in seinen Reihen zu haben.

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606060

Entgegen der überwiegenden Kommentare/Diskussion bisher, sehe ich hier nicht das Problem in der Gier der Berater bzw. Spieler, vielmehr zeigt sich einmal mehr die (strukturelle) Inkompetenz bei 60.

Wie kann es sein, dass eine elementare sportliche Entscheidung getroffen, oder auch nicht getroffen wird, wobei der/die eigentliche(n) Kompetenzträger im Unternehmen übergangen werden – sei es direkt oder indirekt. (Kurze Anmerkung noch dazu: GG war als Geschäftsführer für seine Entscheidungen haftbar im Rahmen der GF Haftung, unüberlegte Schritte macht man in solchen Positionen normalerweise nicht ->Budget).

Entweder man vertraut dem eingestellten Personal, hier Trainer Köllner und Sport-GF GG, bzw. später vermutlich MJ und GG, oder man macht einen sauberen cut und löst sich umgehend von dem Personal. Das jedoch Entscheidungen von nicht befähigten “Personal” getroffen oder beeinflusst werden, scheint doch wohl der Kern des Übels zu sein. Offensichtlich spielt Wörl darauf auch mit seiner “bestätigen” Pro/Contra Liste an.

Meiner Meinung nach wird uns – diese “Unverbindlichkeit” oder gar Unberechenbarkeit – über kurz oder lang auch noch den letzten (positiven) Ruf am Markt kosten..

Enden möchte ich mit einem schönen Zitat eines “Herrn” mit dem ich zuletzt in der Westkurve zu HI/Investorenseite diskutiert habe: “Ein Präsident muss präsentieren…”
-> ja das darf er gerne ich spendiere auch Kreide und eine Kindertafel.
Dann muss ein Investor aber auch investieren (d.h. mit einem langfristigen Konzept).
Fähiges und v.a. befähigtes Personal ist dafür unumgänglich.
Unterstreichen möchte ich auch nochmals die sinngemäße Aussage: “60 ist kein hire & fire Klub mehr”.
Ja so könnte es laufen. Aber mit Hobby Managern aka Fifa Fussball Manager 2004 wird es nie etwas werden!

Kauft euch sportliche Kompetenz, gäben tät es genug (auch mit weiß-blauen Löwenherz!) und gebt der Pflanze Zeit zum gedeihen. Die ersten Jahre mit Köllner waren echt positiv…

Andernfalls werden sich noch mehr echte Löwen abwenden, was den Verantwortlichen aktuell ja auch egal zu sein scheint. Das Neu-Giesinger Yuppie Klientel ist eh willkommener im neuen hippen Münchner – St.Pauli Kosmos..

Libero

Wir haben aber keinen Investor,sondern nur einen Geldverleiher.Ich bin außerdem der Meinung,das dieser Geldverleiher nichts alleine entscheiden kann.Für mich ist dieser Typ nur ein Strohmann.

Joerg

Von UH???

Posicelli

Das sind Verschwörungstheorien für die es nicht den hauch eines beweises gibt.
Aus was für einem Grund sollte sich Ismaik vor den Karren von Hoeneß spannen lassen?

Joerg

Wer hat ihn (HI) zu Sechzig gebracht? UH!

Posicelli

Ja aber wo ist der Grund für Ismaik für eine Zusammenarbeit mit Hoeneß?Finanzielle Gründe kann man ja wohl ausschließen.

Libero

Die Berater sind bei den jungen Burschen der entscheidende Punkt,das hat auch Christian Wück bei seinen U 17 Weltmeistern gesagt.Die haben mit ihrer Gier schon viele Talente ins Abseits geführt.Man braucht nur mal das Beispiel Fiete Arp nehmen.Was sollte der bei den Roten.Angeblich lernt er im Training mehr bei den Roten,als beim HSV als Stammspieler.So ein Schwachsinn.Jetzt kickt er bei Holstein sich so langsam raus aus der Krise.Der Wörl muß spielen und nicht nur jeden Tag trainieren.Das ist wieder so ein Beispiel über unnütze Berater.Marco Bode hat in seinem ganzen Leben keinen Berater gebraucht.Der ist von Osterode im Harz zu Werder gegangen und brauchte keinen Einflüsterer,der ihm sagte,das er zu gut für Werder ist.Können die heute nicht mehr selber denken?

Urloewe

Wenn ein solcher Spieler dann immer sagt, das Geld spielte keine Rolle, dann behaupte ich einfach frech, er ist ein Lügner!

Kraiburger

Er isn Guten Junge. Hätte ihn gerne länger bei uns gesehen. Schade dass es Saki verbockt hat!

Dennis M.

Kann ihn auch gut leiden.

Herbert

Du meinst sicherlich Günther Gorenzel. Er war zur damaligen Zeit, Geschäftsführer Sport.

Stefan Kranzberg

Hast Du den Artikel gelesen, Herbert?

Menzingerhaiopai

Ich glaub dem sei keilriemen pfeift haha;)

AckermeisterTSV

Naja, laut Artikel hat es Marius selbst verbockt, bzw. sein Berater, mit unverhältnismäßig hohen Gehaltsforderungen (+Einmalzahlung).

Wenn man denn unbedingt bei uns bleiben möchte, dann findet man sicher einen Mittelweg. Eine Rückleihe hätte ich nicht für sinnvoll gehalten und wäre eher so ein “Ällabätsch der gehört jetzt uns, aber bitte weiter ausbilden bei euch!” von H96 gewesen.

Ausnahmsweise würde ich da sagen, dass Saki nix dafür kann 😀

Steffen Lobmeier

Ich tippe auch eher auf den Bettwäsche-Verkäufer.

Vorstopper

Er ist der GF dieser Abteilung. Die Verkäufer und Verkäuferinnen können einem leid tun.

michl60

Ein guter Junge sollte sich dann vielleicht einen Berater zulegen, der angemessene Forderungen stellt 🤔 Eine Ausleihe wäre ja noch schöner gewesen, wir sollen für 96 einen Spieler ausbilden, der uns nicht gehört 🙈🙈

Steffen Lobmeier

Aber genau das ist ist doch in den meisten Fällen der Sinn einer Leihe, oder?

michl60

Natürlich, aber im Fall Wörl dann ihn selber weiter ausbilden, obwohl er 3 Monate vorher keinen Vertrag bei 60 unterschreiben wollte? So ein toller Spieler ist er dann auch nicht….

Harry

Sehe ich ganz genauso.
Junger, hungriger Spieler aus der eigenen Jugend, mit Riesenpotenzial. Für mich letzte Saison im Grunde schon unser bester 6er… Und mei, das liebe Geld: ist halt immer relativ. Möchte nicht wissen, was zum Beispiel im Vergleich ein Rieder verdient, der aus meiner Sicht nicht besser ist. Warum soll dann einer wie der Marius nicht auch gehaltstechnisch auf Augenhöhe sein? Insbesondere, wenn man ihn dann hätte länger binden können und ihn irgendwann für gutes Geld weiterziehen hätte lassen können. So haben wir am Ende gar nix gehabt.
PS: nix gegen Tim Rieder, dient mir nur als Beispiel, weil gleiche Position

michl60

Geld spielt doch bei Fußballprofis nie eine Rolle 😂😂 Er ist ein Legionär wie alle anderen auch 😕

AckermeisterTSV

“Das Geld spielte dabei keine Rolle, wie einige Münchener Zeitungen und anonyme “Löwenfans” in Fanforen gleich reflexartig behaupteten.”

“Zu diesem Zeitpunkt scheiterte die Verlängerung vor allem aus zwei Gründen: Zum Einen forderte Wörls Berater laut sechzger.de Informationen eine Einmalzahlung und ein Gehalt, das im oberen Drittel des damaligen Kaders angesiedelt war. (…)
Als das Budget im Frühjahr dann feststand, erachtete der TSV 1860 die Forderungen seitens des Beraters weiterhin als zu hoch, da das Gehaltsgefüge massiv gestört worden wäre.”

Alles klar, Marius! 😀

Posicelli

Genau! Geld spielt im Profifussball keine Rolle und schießt auch keine Tore. 😜