Nachdem wir heute Vormittag einen Blick auf die Torhüterposition und die Abwehr des TSV 1860 geworfen haben, folgt nun Saisonrückblick Teil 2! Diesmal analysieren wir die Leistungen des Mittelfelds und des Angriffs anhand statistischer Daten. Viel Spaß beim Schmökern!

Prunkstück Mittelfeld

Kommen wir zum Mittelfeld, dem brutal variablen Prunkstück der Köllner-Elf. Es gibt keine andere Mannschaft in der Liga, die in so vielen für diesen Mannschaftsteil wichtigen statistischen Kategorien in den Topplatzierungen auftaucht. Vollkommen egal ob Steilpässe, progressive Pässe (Pässe für mehr als 20 m Raumgewinn), Pässe ins letzte Drittel, sogenannte Schlüsselpässe oder Pässe hinter die letzte gegnerische Reihe. In all diesen Kategorien ist die Mannschaft des TSV 1860 München vorn dabei. Mit 28 Toren durch Mittelfeldspieler ist auch dieser Wert durchaus gut. Die Werte gegen den Ball können sich ebenfalls sehen lassen. Kein im Mittelfeld eingesetzter Spieler hat eine defensive Zweikampfquote, die unterhalb von 55% liegt. Auch die Anzahl der im Mittelfeld gestoppten gegnerischen Angriffe ist mit knapp 40% überragend.

Herausragende statistische Werte

Natürlich sind die Statistiken für die Performance im Mittelfeld etwas schwammiger als die der Abwehrreihe oder im Sturm. Zumindest wenn man auf den gesamten Mannschaftsteil schaut. Sieht man sich aber die Statistiken der einzelnen Akteure an, erkennt man auch hier die herausragende Leistung jedes einzelnen Spielers. Die erfolgreichen Aktionen für das gesamte Mittelfeld liegen im Durchschnitt pro Spieler bei 55%. Auf der Sechserposition mit drei Spielern, die im Saisonverlauf dort eingesetzt wurden, liegt diese Quote bei 66%, im zentralen und offensiven Bereich mit dort insgesamt sieben eingesetzten Spielern bei 50%. Keanu Staude habe ich, trotz seiner wenigen Einsätze und obwohl er den Schnitt deshalb hier etwas nach unten drückt, ebenfalls berücksichtigt. Kein anderes Team in der Liga kann als gesamte Mannschaft rein statistisch den Löwen im Mittelfeld das Wasser reichen.

 

Saisonrückblick TSV 1860: Mittelfeld

Kommen wir in unserem Saisonrückblick zu den herausragenden Statistiken der Einzelakteure im Mittelfeld des TSV 1860. Allen voran sieht unser Datenportal in Dennis Dressel den besten defensiven Mittelfeldspieler der gesamten Liga. Seit er auf der Sechserposition aufläuft glänzt er mit 66% gewonnenen Defensivzweikämpfen und 61% gewonnenen Kopfballduellen. Beides stellen Topwerte fürs defensive Mittelfeld in diesem Zeitraum dar. Außerdem spielt er seine Pässe mit einer Genauigkeit von 83%. Diese überragenden Zahlen und einige andere statistische Werte die zusätzlich in die Berechnung mit einfließen führen dazu, dass Dressel momentan als der beste Sechser der Liga betrachtet werden darf.

Drei super Spieler auf der 6

Die beiden anderen Sechser der Löwen in dieser Saison, Quirin Moll und Daniel Wein, könnten in dieser Statistik ebenfalls sehr weit vorne auftauchen. Bei den relevanten Werten liegen beide tatsächlich vor Dennis Dressel. Leider hat Moll hat nicht die notwendige Anzahl Spiele oder Einsatzminuten, um sich für diese Statistik auf dieser Position zu qualifizieren. Daniel Wein hatte diese Statistik vor dem Jahreswechsel angeführt. Aufgrund der vielen Kurzeinsätze seither ist er dort aber um einige Plätze zurückgefallen. Nichtsdestotrotz sagt die Statistik aus, dass wir auf der Position des defensiven Mittelfeldspielers besser besetzt sind als jedes andere Team.

Defensiv wie offensiv starke Leistungen

Aber nicht nur Dennis Dressel, Daniel Wein oder Quirin Moll sind auf ihren Positionen ganz vorn mit dabei, sondern auch andere Spieler im Löwenmittelfeld. Richard Neudecker konnte in der Kategorie der besten zentralen Mittelfeldspieler die oberste Stufe am Treppchen erklimmen. Mit 56% erfolgreichen Aktionen hat er eine sehr gute Gesamtquote. Nennenswerte Einzelstatistiken bei Richy Neudecker wären dreizehn Scorerpunkte, 167 erfolgreiche offensive Einzelaktionen mit Ball, 6,44 Pässe ins letzte Drittel pro Spiel und eine für einen offensiv agierenden Spieler sehr gute Passquote von knapp 76%.

Geballte Offensivpower

Jeder weitere Spieler im Mittelfeld hat die ein oder andere Statistik, bei der er glänzt. Es kann und soll auch natürlich nicht jeder überall gleich gut sein. Merveille Biankadi besticht zum Beispiel durch sein präzises Passspiel ins letzte Drittel. 68% seiner Pässe in die Angriffszone kommen wie geplant an. Stefan Lex und Erik Tallig sind im Spiel gegen den Ball die Besten in der offensiveren Mittelfeldabteilung. Lex hat speziell bei der defensiven Zweikampfquote für einen Offensivspieler mit 57,6% einen extrem hohen Wert. Bei Tallig ist das aggressive Anlaufverhalten im Pressing herausragend. Aber auch seine Passgenauigkeit von über 78% und seine in mehr als der Hälfte der Versuche erfolgreichen Dribblings lassen uns Gutes für die Zukunft erahnen. Fabian Greilinger hätte sicherlich in vielen Statistiken bessere Werte aufzuweisen, würde er nicht so oft gefoult werden. Er ist der relativ zur Einsatzzeit gesehen am häufigsten gefoulte Spieler der Liga.

Hochwertige Neuzugänge im Mittelfeld sind meiner Meinung nach nur dann zwingend nötig, falls Quirin Moll und Keanu Staude ihre Verträge nicht verlängern würden.

Alleinunterhalter Mölders

Kommen wir zum besten Mannschaftsteil, den der TSV 1860 München aufzubieten hat: dem Sturm. Was soll man dazu noch schreiben, was nicht eh schon jeder weiß? Solostürmer Sascha Mölders wurde Torschützenkönig und zum Spieler der Saison gewählt und darf natürlich in keinem Saisonrückblick über den TSV 1860 fehlen. Gleichzeitig schossen die Löwen auch in Summe mit 69 Treffern die meisten Tore in der 3. Liga. Aber zurück zur Wampe von Giesing. Nicht nur im Abschluss zeigte sich der Kapitän der Löwen top in Form. Eine Passgenauigkeit von knapp 68% ist für einen Spieler in der Sturmspitze ein überragender Wert. Auch sein gutes Defensivverhalten in der Angriffssteuerung beim Pressing und bei Standardsituationen im eigenen Strafraum war für einen Spieler auf seiner Position unnachahmlich gut. Der Oberlöwe auf dem Spielfeld ist für mich aber nicht nur wegen seiner Leistung auf dem Platz. Auch wegen seiner direkten Art in Interviews ist SM9 das Aushängeschild dieser Mannschaft. Wie Sascha Mölders einem Herrn Kothny oder einem Herrn Welzmüller bei Bedarf die Leviten liest, ist ganz großes Kino. Über einen Spieler, der in engen Spielen unseren Fußballgott unterstützt oder entlastet, kann man durchaus nachdenken.

Hoffen auf Linsbichler

Allerdings lassen die Videos, die man von Tim Linsbichler im Internet abrufen kann, erahnen, welches Potential in diesem jungen Burschen schlummert. Ich sehe, sofern der Trainer nicht das System verändern will, keinen Platz für einen weiteren hochkarätigen Stürmer, sondern auch eher einen weiteren Ergänzungsspieler auf dieser Position. Mal schauen, welche Spieler den Saisonrückblick des TSV 1860 in der folgenden Spielzeit bestimmen werden.

Goldene Aussichten

Alles in allem haben wir die klar beste Mannschaft der Liga, der leider in gewissen Phasen der Saison das nötige Spielglück gefehlt hat. Andernfalls hätte der TSV 1860 diese Saison mit dem Aufstieg krönen können. Keinem Löwenfan muss daher vor dem, was nächstes Jahr auf uns zukommt, bange sein. Mit punktuellen Verstärkungen, die unsere sportliche Leitung sicherlich klug aussuchen wird, greifen die Löwen garantiert nächste Saison die absolute Tabellenspitze an. Wir dürfen also auf eine große Feier im Jahr 2022 hoffen, sofern die Löwen dann glorreich und vor allem mit dem Publikum im Rücken in die 2. Bundesliga aufsteigen.

Quelle: wyscout

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